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SPRACHE/591: Jena - Sprachwissenschaftler-Tagung im Februar 2009 (idw)


Friedrich-Schiller-Universität Jena - 17.02.2009

Widerstand in der DDR und TV-Dating-Shows

Sprachwissenschaftler aus 14 Nationen tagen vom 24. bis 26. Februar an der Friedrich-Schiller-Universität Jena


Jena (17.02.09) Ob Finnland, Luxemburg, Ungarn oder Zypern - in Brüssel und Straßburg müssen alle dieselbe Sprache sprechen. 27 Mitgliedstaaten hat die Europäische Union zurzeit. Mindestens drei weitere Länder wollen in den nächsten Jahren in die EU aufgenommen werden. Mit den verschiedenen Staaten treffen vor allem auch unterschiedliche Sprachen aufeinander. "Da kommt es schon hin und wieder zu Unstimmigkeiten in der Übersetzung der Gesetzestexte in die jeweilige Landessprache", sagt Dr. Bettina Bock von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Bei der von ihr organisierten 18. Internationalen Jahrestagung der Gesellschaft für Sprache und Sprachen, die vom 24. bis 26. Februar an der Universität Jena stattfindet, wird die "europäische" Terminologie ein wichtiges Thema sein. Erwartet werden etwa 90 Sprachwissenschaftler aus 14 Nationen, die sich drei Tage lang über ihre Fachgrenzen hinaus mit dem Phänomen Sprache auseinandersetzen. "Besonders Nachwuchswissenschaftler haben im Rahmen der Linguistik-Tagung die Möglichkeit, ungezwungen mit Kollegen ins Gespräch zu kommen und ihre Ideen vorzustellen", so die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Indogermanistik, Dr. Bettina Bock.

Das Themenspektrum der Arbeitskreise ist weit gefächert und umfasst neben Sprachdidaktik, Sprachgeschichte, Computerlinguistik und Textanalyse unter anderem auch die Theolinguistik, die sich mit der Erforschung religiöser Sprache befasst. Auch innerhalb der zwölf Arbeitskreise sind die Themen vielfältig. So wird es im Arbeitskreis "Diskurse - Medien - Macht" zum Beispiel Vorträge über den Widerstandsdiskurs unter dem DDR-Regime sowie das heutige TV-Programm für Jugendliche am Beispiel von "Dating-Shows" geben.

Bettina Bock ist stolz, dass die internationale Tagung nach Stationen in Ungarn, Polen und Finnland nun zum ersten Mal in Jena stattfindet. Besonders, da "die Indogermanistik in Jena stets bestrebt ist, die eigenen Fachgrenzen möglichst wenig einzuengen". So sind bereits konkrete Projekte mit den finnischen Kollegen in Planung, die im Rahmen der Tagung genauer besprochen werden sollen.

Neben dem Fachprogramm werden die internationalen Wissenschaftler auch Gelegenheit haben, die Saalestadt näher kennen zu lernen. Dafür sollen unter anderem ein "literarischer Stadtrundgang" in den Rosensälen und eine begleitende Ausstellung über den Jenaer August Schleicher (1821-1868), Begründer der sprachwissenschaftlichen Stammbaumtheorie, sorgen.

"Natürlich geht es uns auch darum, unser Fach weiter bekannt zu machen", so Bettina Bock. Immerhin sei das Fach Indogermanistik seit 1857 in Jena etabliert und "der größte Lehrstuhl dieser Art im deutschsprachigen Raum".

Weitere Informationen zur Tagung:
http://www.indogermanistik.uni-jena.de/

Weitere Informationen unter:
http://www.indogermanistik.uni-jena.de/
http://www.uni-jena.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution23


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Manuela Heberer, 17.02.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2009