Schattenblick →INFOPOOL →BILDUNG UND KULTUR → FAKTEN

SPRACHE/740: Millionen für die Erforschung bedrohter Sprachen (idw)


Universität zu Köln - 06.05.2011

Millionen für die Erforschung bedrohter Sprachen

Abteilung für Allgemeine Sprachwissenschaft im Institut für Linguistik erfolgreich in der Drittmitteleinwerbung


Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit: Weltweit werden derzeit noch rund 7000 Sprachen gesprochen, viele von ihnen sind akut vom Aussterben bedroht. Wissenschaftler schätzen, dass zwischen 50 und 90 Prozent dieser Sprachen das aktuelle Jahrhundert nicht überleben. Viele Sprachen sind kaum dokumentiert, ihr Wortschatz und ihre Strukturen weitgehend unbekannt.

Die Abteilung für Allgemeine Sprachwissenschaft im Institut für Linguistik der Universität zu Köln ist seit Jahren führend auf dem Gebiet der Erforschung und Dokumentation bedrohter Sprachen. In diesem Frühjahr hat die Abteilung Zusagen für Drittmittel in Höhe von 1,3 Millionen Euro erhalten. Damit war sie erneut bei verschiedenen Ausschreibungen im Bereich der Erforschung bedrohter Sprachen erfolgreich. "Mit den Sprachen stirbt auch die Datengrundlage für deren Erforschung. Wir sichern diese Datengrundlage, indem wir die Sprachen dokumentieren. Die Drittmittel machen das erst möglich", sagt der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Nikolaus Himmelmann.

Mit drei erfolgreichen Projekten und einer Fördersumme von insgesamt 520.000 EUR war die Abteilung der erfolgreichste Antragsteller bei der diesjährigen Bewilligungsrunde des Programms Dokumentation bedrohter Sprachen (DoBeS) der Volkswagenstiftung. Diese Projekte führt die Universität durch mit Partnern in Toronto, Kanada, Melbourne, Australien, und Manokwari, Indonesien.

Außerdem ist die Abteilung Koordinator des EU-Projektes Innovative Networking in Infrastructure for Endangered Languages, welches mit Partnern am Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen, der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und der Adam Mickiewicz Universität in Polen realisiert und mit 700.000 Euro gefördert wird. Dabei handelt es sich um die erste erfolgreiche Antragstellung aus der Philosophischen Fakultät im Rahmen des 7. Rahmenprogramms der EU.

Schließlich ist die Abteilung auch am deutschen CLARIN-Auftrag beim Bundesministerium für Bildung und Forschung beteiligt und übernimmt dort die Leitung der Fachspezifischen Arbeitsgruppe (FAG 3) Linguistische Feldforschung, Ethnologie und Sprachtypologie, die mit rund 100.000 Euro ausgestattet ist.

Internet:
http://www.uni-koeln.de/phil-fak/ifl/asw/
http://www.uni-koeln.de/gbs/
http://www.volkswagenstiftung.de/foerderung/internationales/dokumentation-bedrohter-sprachen.html?L=0

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution19


*


Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität zu Köln, Gabriele Rutzen, 06.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2011