Werkstatt am Küppel - 04.10.2008
Holzschnittkalender 2009 - KÖSTLICHES AUS DER NATUR
13 original Holzschnitte mit Motiven zum Thema "essbare Wildpflanzen"
Was viele Leute heutzutage als "Unkraut" in ihren Gärten und Beeten missmutig beäugen und bekämpfen, sind oftmals wertvolle nährstoffreiche Wildpflanzen. Viele von ihnen dienten den Menschen seit jeher als Lebensgrundlage, zur Ernährung und als Heilmittel. Wildkräuter gehören zu unserem Kulturgut, was sich in vielen alten Geschichten, Mythen, Märchen, Gedichten, Liedern und in der Malerei ausdrückt. In der Volksheilkunde sind sie von großer Bedeutung und sind oft Grundlage für die Entwicklung heutiger Medikamente.
(aus der Einleitung des Begleithefts zum Kalender)
Seit 1995 gibt die Werkstatt am Küppel alljährlich einen Holzschnittkalender mit 13 Originaldrucken in limitierter und numerierter Auflage heraus, dessen Leitmotiv jeweils aus der Märchen- und Fabelwelt oder dem Tier- und Pflanzenreich stammt. Auch der diesjährige Kalender, der den Titel "Köstliches aus der Natur" trägt und dem Thema "einheimische eßbare Wildpflanzen" gewidmet ist, bleibt dieser Tradition treu. Denn den Blumen, Beeren und Kräutern auf den 12 Monatsblättern und dem Deckblatt begegnet man nicht nur schon seit Jahrhunderten in heimischen Pflanzenkundebüchern, sondern etlichen von ihnen auch in den Märchen und in alten Geschichten. Das wird niemanden verwundern, der beim Blättern in dem liebevoll zusammengestellten "Rezeptbüchlein", das mit einer Fülle von Tips für Küche und Krankenstube den ersten 50 Exemplaren des Kalenders beiliegt, entdeckt, was für ein fast völlig in Vergessenheit geratener Schatz auch heute noch in hiesigen Gärten, Wiesen und Wäldern, oft ganz im Verborgenen, erblüht - ein Schatz, für dessen Wert die heutige, 'genmanipulierte' Gesellschaft ganz allmählich wieder empfänglich zu werden beginnt.
Der Kalender "Köstliches aus der Natur 2009" soll zu dieser Wiederentdeckung beitragen und die Künstler um die Werkstatt am Küppel, die alle sowohl in der Holzschneide- als auch in der Zeichenkunst zuhause sind, halten hierfür die altehrwürdige, ebenfalls "unmoderne" Holzschneidekunst für besonders geeignet.
Kurze Geschichte des Holzschnitts
Weltweit gilt der Holzschnitt als das älteste grafische Druckverfahren. Geschnittene Holzstempel, mittels derer Abdrücke in weichem Ton hergestellt wurden, gab es bereits bei den Babyloniern und Ägyptern, also lange bevor im China des ersten Jahrhunderts n. Chr. Papier hergestellt wurde.
In Europa, insbesondere in Italien, ist die Verwendung von Holzstempeln zum Bedrucken von Stoffen seit dem 12. Jahrhundert belegt. Auch Spielkartenmaler machten sich diese Drucktechnik zunutze und man vermutet, daß sie es waren, die das Verfahren im 14. Jahrhundert nach Deutschland brachten, wo es zunächst vor allem der Herstellung von Spielkarten, Kalenderblättern und Buchverzierungen diente.
Zwischen 1400 und 1550 entstanden dann die frühesten rein künstlerischen Holzschnitte Europas, unter anderem die berühmten "Pestblätter", die in den Klöstern der Alpenländer gefertigt wurden. Sie zeigen die als Pesthelfer verehrten Heiligen und enthalten Gebetstexte und medizinische Ratschläge zur Vorbeugung gegen die Pest.
Nach der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern im Jahr 1455 durch Johannes Gutenberg kam dem Holzschnitt vor allem als Illustration eine große Bedeutung in der industriellen Buch- und Zeitschriftenproduktion zu. Denn der Holzschnitt machte eine Vervielfältigung und Verbreitung von Schrift und Bild überhaupt erst möglich, da er dank seiner reliefartigen Beschaffenheit zugleich mit den ebenfalls erhabenen Lettern in einem Vorgang gedruckt werden konnte. Im Lauf des 16. Jahrhunderts wurde er dann allerdings durch die langlebigeren Tiefdrucktechniken, namentlich den Kupferstich, fast gänzlich aus der Buchillustration verdrängt und verlor mit dem Verlust seiner Vormachtstellung im Buchdruck auch allgemein zunehmend an Bedeutung. Erst im 19. und 20. Jahrhundert gelangte er zu neuer Blüte, als ihn bedeutende Künstler wie Gauguin, Munch und Marc wiederentdeckten und sich seine Technik zu eigen machten.
Seit jeher bedeutet der Holzschnitt für den Künstler eine besondere Herausforderung, da sowohl zeichnerisches als auch handwerkliches Können unerläßlich sind für Wert und Wirkung jedes einzelnen Exemplars. Der Reiz des klassischen Holzdrucks, der aus dem Kontrast der reinen Schwarz-weiß-Töne und ihrer Aufteilung in der Gesamtkomposition erwächst, mag sich dem an laute Farben und grelle, schnelle Effekte gewöhnten Blick des heutigen Betrachters vielleicht nicht gleich auf Anhieb und gänzlich mühelos erschließen, doch wirkt sein Zauber, hat man sich erst einmal auf ihn eingelassen, umso nachhaltiger.
Holzschnittkalender "Köstliches aus der Natur" 2009
Motive der Monatsblätter:
Januar: Vogelmiere
Februar: Huflattich
März: März-Veilchen
April: Waldmeister
Mai: Löwenzahn
Juni: Wiesenbocksbart
Juli: Walderdbeere
August: Borretsch
September: Nachtkerze
Oktober: Wiesenbärenklau
November: Schlehe
Dezember: Wacholder
Künstler:
René Reinicke, Anne Schöning, Jörg Senns, Gabi Waldherr, Katja Wegener und Kristin Willkommen
Original Holzschnitte in limitierter und numerierter Auflage
Anzahl: 510 Stück
Ringbindung, Größe 34,6 cm x 23 cm
Kosten: 21 Euro zzgl. 3,50 Euro Versandkosten
Deluxe Ausgabe:
Drucke 1-50: jedes Blatt handsigniert mit Rezeptheft
Kosten: 35 Euro zzgl. 3,50 Euro Versandkosten
Einzelblätter: Stück 2,50 Euro
Bezug:
Werkstatt am Küppel
Anne Schöning
Bildhauerin * Tischlerin
Sparbrod 9
36129 Gersfeld/Rhön
Telefon: 06654/79 99
E-Mail: hol.zwerg.statt@web.de
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Quelle:
Werkstatt am Küppel
Pressemitteilung vom 4. Okotber 2008
Sparbrod 9, 36129 Gersfeld/Rhön
Telefon: 06654/79 99
E-Mail: hol.zwerg.statt@web.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Oktober 2008