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ENGLISCH/800: Liebe geht durch den Magen (39) Chicken & salad (SB)


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39. Make your own fast food at home!

Beliebte britische Lunch Quickies, aber ohne Label



KentuckyMacDonaldsCol.Sander's Frieds own Macks & Co

Mit dem Essen in amerikanischen Fastfood-Restaurants, die nicht nur auf den britischen Inseln, sondern inzwischen geradezu globalisiert, d.h. auf der ganzen Welt, vorkommen, ist das so eine Sache: Einerseits möchte man sich von den Ami's außer ihren filminfiltrierten Lebensweisen nicht auch noch ihr merkwürdiges Eßverhalten (junk food and vitamin pills) aufzwängen lassen, andererseits sind die mundgerechten Happen in pikanten Ketchup- und Mayonaisesoßen so unwiderstehlich, daß es schwerfällt, darauf zu verzichten.

Vielleicht fällt die Entscheidung ein wenig leichter, wenn man bedenkt, daß eben diese Snacks, die von erklärten Gourmets verschmäht werden (weil sie, wenn sie erst einmal damit anfangen, in Wahrheit einfach nicht genug davon kriegen können), schon zu Zeiten, als Amerika noch eine britische Kolonie war, von englischen, walisischen, irischen und schottischen Einwanderern mitgebracht (wie man an einigen Markennamen unschwer erkennen kann) und vielleicht hier und da ein wenig weiterentwickelt und verändert wurden. Wie so oft schmücken sich die Amerikaner hier mit Federn, die nicht einmal von den eigentlichen Ureinwohnern des "Landes grenzenloser Unmöglichkeiten" stammen und schon gar nichts mit einer ausschließlichen oder rein amerikanischen Kultur zu tun haben.

Erst als sich die Vereinigten Staaten zu der vereinnahmenden Macht von heute entfaltet hatten, die unter dem Vorwand, Hilfe zu leisten, mit oder ohne Soldaten den gesamten Erdball niederwalzt und "amerikanisiert", wurden auch die amerikanischen Schnellgerichte von Kontinent zu Kontinent und schließlich auch 'back to the roots' zurück auf die britischen Inseln getragen.

Dort fanden sie neben den althergebrachten Snacks wie 'Fish and Chips', 'Baked Beans on Toast', 'Sausage rolls' usw. schnell den britischen Gaumen und 'therefore' reißenden Absatz, denn: 'It tickles the British palate, is absolutely mouth-watering and addictive!'. Auf deutsch: Es schmeckt den Briten, regt den Appetit an und macht süchtig!

Mit etwas Phantasie kann man die Spezialitäten der Fastfood-Ketten allerdings auch leicht am eigenen Herd zubereiten und behält außer einigem Haushaltsgeld auch noch den Zugriff auf Qualität und Frische der verwendeten Zutaten. Vor allem die geschonte Haushaltskasse ist (abgesehen davon, daß Kinder es einfach furchtbar gerne essen) gerade in großbritischen Familien ein so starkes Argument, daß man den amerikanischen Herstellern mit Ulknamen für die nachgemachten Artikel auch noch eine lange Nase zeigt.

Heute empfehlen wir deshalb:
BIG BUCKET IN THE SKY FRIED CHICKEN (like Kentucky Fried) and COLONEL'S COLESLAW (like Colonel Sander's own) SALAD als Hühnergericht mit Salat.


*


You don't have to wait in line at your favorite fast-food restaurant anymore, because this little recipe will let you whip up some of those lip-smacking dishes right at home.

These are so-called kissing-cousin recipes. To come up with the ingredients, you go to a basic recipe and build up from it. Nobody knows what the fast-food folks are putting into their dishes and you better don't want to know - all you want to do is to reproduce the proper taste.

Here are two of the biggest favorites from my own cookbook, easy- to make recipes you can prepare at home for half the money:

"BIG BUCKET IN THE SKY FRIED CHICKEN"

Ingredients:

3 lbs. chicken fryer parts, cut small (Hühnerklein)
1/4 cup lemon juice (Zitronensaft)
Mixture of 2 pkgs. Good season's Italian salad dressing mix, (Italienische Salatgewürzmischung)
3 tbsps. flour, (Mehl)
2 tsps. salt, (Salz) and
2 tbsps. butter or margarine

1 pint (8oz.) corn oil (0,6 Liter bzw. 226.8 Gramm Maisöl)
2/3 cup Cisco solid shortening (festes Backfett bspw. Palmin)
1 cup milk (Milch)
1 1/2 cups boxed pancake mix (fertige Pfannkuchenmischung)
combined with
1 tsp. paprika, (Paprikapulver)
1/2 tsp. powdered sage, (Salbeipulver)
1/4 tsp. pepper (Pfeffer)


often used Abbreviations in English cookbooks (Abkürzungen die häufig in Kochbüchern verwendet werden):

lbs. = pound;
pkgs = packages;
tbsps. = tablespoons;
tsps. = teaspoons
1 oz = 1 ounce = 28,35 Gramm

Method

Wipe chicken dry, then brush with lemon-salad dressing mixture, covering all sides evenly. Refrigerate several hours in sealed container. Then 1 1/2 hours before serving, heat oil and shortening together until melted. Put enough melted mixture in skillet (Bratpfanne) to cover bottom 1 inch deep and add more when necessary. Dip the mixture-covered chicken in milk, then into the pancake mixture, dust of excess and place skin side down in hot oil.

Brown until golden, place in shallow baking pan skin side up. Spoon remaining milk over pieces after all pieces have been fried. Bake in 375-degree oven covered loosely with foil until pieces are fork tender, about 40 minutes. Take foil off and bake another 8 to 10 minutes until crispy, basting (bestreichen) with milk and pan drippings every few minutes

serves 6 to 8

Now, this is easier:

"COLONEL'S COLESLAW"

Ingredients:

buttermilk (Buttermilch)
6 cups matchstick-like pieces of cabbage
(streichholzdünne Kohlstreifen)
2 medium peeled carrots,
grated on largest hole of vegetable grater
(grob geriebene Möhren)
1 tbsp. sugar
1 onion, the size of an egg, chopped
(eigroße, gehackte Zwiebel)

Method:

Reserve one cup of cabbage (eine Tasse zurückstellen), mix the rest with carrots and onion and refrigerate (und in den Kühlschrank stellen). Mix reserved cabbage with enough buttermilk to submerge it (knapp mit Buttermilch bedeckt (submerge = untertauchen), add 1 tbsp. sugar, cover and refrigerate. One hour before serving, combine buttermilk cabbage mixture with other cabbage mixture, tossing thoroughly (gründlich durchwirken). Mix and seal in plastic bag. Chill (Kühlstellen).

Makes 6 servings

Alles verstanden?

Das war gar nicht so einfach, deshalb noch mal in deutscher Kurzform:

Die kleingeschnittenen Hühnchenteile werden trocken gerieben und mit 'lemon-salad dressing mixture' (die dafür natürlich erst aus den oben angegebenen Zutaten u.a. auch Mehl, Salz und Margarine hergestellt werden muß) eingestrichen. Die so vorbereiteten Gabelbissen werden in einem geschlossenen Behälter kaltgestellt. Etwa eineinhalb Stunden vor dem Essen beginnt man damit, eine Mischung aus Maisöl und festem Bratfett (Palmin) auf dem Herd zu schmelzen und davon soviel in die Bratpfanne zu geben, daß der Boden etwas über 1 cm hoch bedeckt ist.

Nebenbei werden die Hühnchenteile paniert, d.h. erst in Milch und dann in der zuvor gefertigten Mischung aus trockenem Fertigpfannkuchenteig und Gewürzen gewälzt und anschließend mit der Haut nach unten in einer Pfanne mit geschmolzenem Fett angebraten.

Sind die Teile goldbraun, werden sie in der Pfanne gewendet, noch etwas Milch darüber gelöffelt und die andere Seite gebraten. Anschließend werden die Teile 40 Minuten im Ofen gegart, wobei man eine Backfolie auf die Bratpfanne legt. Danach wird diese entfernt und alles noch einmal 8 bis 10 Minuten weitergebacken, wobei man die Teile immer wieder mit Milch und Bratfett übergießt, bis alles knusprig braun ist.

Der Kohl-Möhrensalat ist für deutsche Verhältnisse vielleicht etwas eigentümlich (es heißt im Original nicht umsonst "Colonel Sander's own (= eigen)), aber etwas ausgesprochen Leckeres für die Rohkostfraktion:

Eine Tasse feingeriebener Kohl wird mit leicht gezuckerter Buttermilch übergossen wobei die Kohlschnitze schwimmen sollen. Das restliche Gemüse wird gemischt und beides kalt gestellt. Eine Stunde vor dem Essen (also ungefähr in dem Augenblick, in dem man die Pfanne in den Ofen schiebt) wird die Buttermilchsalatsoße unter den restlichen Salat gemischt, alles gut durchgemengt und dann nochmal abgedeckt und kalt gestellt.

Viel Spaß beim Zubereiten und guten Appetit!


20. August 2008