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KALTE PLATTE/0004: Klatsch auf krossen Kräckern (SB)


Satirische Canapés und Cocktailbissen


McCartney wieder im Ring

Obgleich ihn der Scheidungskrieg mit Heather Mills Millionen im zweistelligen Bereich kostete, muß Ex-Beatle Paul McCartney weiß Gott noch nicht Sozialhilfe beantragen, spülen die Schlagzeilen doch über Umwege wieder Millionen in seine Kasse. Schließlich blickt die Welt jetzt neugierig darauf, was der 66jährige trotz oder wegen dieser Krise künstlerisch noch drauf hat. Und siehe da: Seine DVD "The McCartney Years" und die unter dem Namen "The Fireman" veröffentlichte CD "Electric Arguments" gehen weg wie frische Doughnuts. Damit das so bleibt, fährt er auch in Zukunft zweigleisig und hält sich mit dem Gerücht einer baldigen Hochzeit mit Nancy Shevell im Gespräch. Während sie den Paparazzi schon mal die zu Lächeln gebleckten Zähne präsentiert, betreibt er intensives Augen-Yoga (6 x am Tag). Also dann nur zu: Auge um Auge, Zahn um Zahn ...


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Neue Nummer im Oscar-Zirkus

Vielen Hollywoodfilm-übersättigten Zuschauern sagen geschauspielerte Emotionen nichts mehr. Zu langweilig. Echte Gefühle müssen her, möglichst 1:1 von der Kamera rübergebracht, damit das Publikum sich angeregt fühlt. Diesen Trend bedienen inzwischen nicht nur TV-Casting-Shows und "Armer-Schlucker-gewinnt-Millionen"-Sendungen, auch die Filmindustrie stellt sich darauf ein. Beispielsweise wartet der Oskar-Abräumer "Slumdog Millionär" mit Original-Slumbewohnern aus Dharavi, Mumbais riesigem Elendsviertel, als Laienschauspieler auf, die auch bei der Oscar-Verleihung medienwirksam vorgeführt werden. Wenn sich dann vor laufenden Kameras auf den Gesichtern der gestern noch bitterarmen Menschen angesichts des US-amerikanischen Pomps ein ungläubiges Lächeln ausbreitet, seufzt das geneigte Publikum selbstzufrieden auf. Ach ja, was haben wir's doch gut! Und weil ein solcher Seufzer schnell wieder der alltäglichen Frustration Platz macht, soll schon der nächste, realitätsnahe Film in Vorbereitung sein: Die Story spielt in einem sudanesischen Flüchtlingslager und die an Originalschauplätzen angeworbenen Statisten können echte Hungerödeme vorweisen. Die sollten natürlich bis zur nächsten Oscar-Verleihung noch sichtbar sein ...

26. Februar 2009