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KALTE PLATTE/0028: Klatsch auf krossen Kräckern (SB)


Satirische Canapés und Cocktailbissen


Europa wird rasiert

In Frankreich wird die Gleichstellung der Frau à la Sarkozy jetzt voll durchgezogen. Was bedeutet, daß das Burka-Verbot nur der Anfang war. Et voilà: Nächstes Jahr kommen die Bärte dran! Weil es dem Grundsatz der Gleichberechtigung widerspricht, daß Männer ihre Gesichter zwar nicht mit Tüchern und dergleichen verhüllen dürfen, denselben Effekt aber straflos durch üppige Vollbärte erzielen können, will der Gesetzgeber hier nachbessern. Schon im nächsten Jahr soll das Tragen von Bärten in der Öffentlichkeit dem Tragen der Burka gleich- und somit unter Strafe gestellt werden.

Weil Frankreich in diesem Punkt, genau wie beim Burka-Verbot, nur Vorreiter für ganz Europa ist, wird es daher auch in Deutschland bald heißen: Runter mit dem Bart! Prominente Bartträger wie TV-Moderator Jürgen von der Lippe, Rheinland-Pfalz-Ministerpräsident Kurt Beck oder Schauspieler Götz George müssen absehbar die Rasiermesser schärfen, um sich fortan nur noch nacktwangig bzw. -lippig zu präsentieren.

Kein Wunder, daß sich auch unter Nicht-Moslems Widerstand formiert. Zumal das Gerücht umgeht, in Wahrheit ginge es bei der ganzen Aktion um die Erleichterung einer europaweiten Personenüberwachung, deren Gesichtserkennungs-Software durch Tücher und Bärte massiv in ihrer Funktion beeinträchtigt wird. Eingedenk dessen entwickelt sich bei Widerstandsgruppen derzeit die Gesichtsbemalung sowohl zum Störmanöver wie auch zum unübersehbaren Merkmal ihrer Prostesthaltung.

In weiser Voraussicht soll sich daher der französische Kosmetik-Riese L'Oréal der Widerstandsbewegung angeschlossen haben. Immerhin hätte er, sollte es im übernächsten Jahr in Frankreich folgerichtig zu einem Gesichtsbemalungs- bzw. Schminkverbot kommen, immense Umsatzeinbußen zu befürchten.

17. September 2010