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KALTE PLATTE/0078: Klatsch auf krossen Kräckern (SB)


Satirische Canapés und Cocktailbissen



Schwarze Botschaft aus weißem Fell

Der aus Japan stammende Pflegeroboter "Paro", eine kuschelig-weiße Babyrobbe, die über Berührungssensoren verfügt und unter anderem auf Streicheln und Knuddeln mit Bewegung reagieren kann, aber auch seufzt und spricht, hat nach Dänemark nun auch in deutschen Altenheimen Verbreitung gefunden. Und auch als treuer, geduldiger Dauergefährte behinderter Kinder erfreut sich "Paro" wachsender Beliebtheit. Mit einer entsprechend modifizierten Programmierung selbstverständlich.

Nun hat eine Verwechslung unterschiedlich programmierter Pflegeroboter für einen Skandal gesorgt. Und zwar sind Pflegeroboter mit einer speziellen Senioren-Programmierung versehentlich an Kinder-Pflegeheime ausgeliefert worden. Als immer mehr besorgte Eltern sich an die Ärzte wandten, weil ihre Kinder häufiger den Wunsch zu sterben äußerten, um "nie mehr allein", endlich "von allen Schmerzen befreit" und für "die Lieben keine Last mehr" zu sein, ging man der Sache schließlich nach.

Es zeigte sich, daß die Kinder eine ursprünglich für Seniorenheime vorgesehene Pflegeroboterlieferung erhalten hatten. Eine spezielle Programmierung der Roboter, die, durch Schluchzlaute aktiviert, mit eindringlichen Worten und Argumenten zur baldigen Inanspruchnahme von Sterbehilfe rieten, stellte sich als Grund für das seltsame Verhalten der Kinder heraus.

4. Juni 2013