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BIBLIOTHEK/654: Grundsanierung der Alten Universitätsbibliothek Greifswald beginnt (idw)


Universität Greifswald - 18.03.2019

Grundsanierung der Alten Universitätsbibliothek Greifswald beginnt


Anfang April 2019 beginnen im Gebäude der Alten Universitätsbibliothek Greifswald (Alte UB) umfangreiche Bauarbeiten. Bis voraussichtlich Ende 2020 werden Elektro- und Heizungsanlagen erneuert. Die Bestände dieser Bibliothek können in dieser Zeit nur eingeschränkt genutzt werden. Die Grundsanierung wird durch den Geschäftsbereich Hochschul- und Klinikbau des landeseigenen Betriebs für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL M-V) durchgeführt. Die Kosten belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro.

In der Alten Universitätsbibliothek in der Rubenowstraße 4 sind die Spezialsammlungen "Altes Buch& Handschriften" und "Pomeranica" untergebracht. Diese befinden sich im Magazinbereich des denkmalgeschützten Gebäudes und verbleiben während der Bauarbeiten in den Regalen. Um sie zu schützen, wurden sie in den vergangenen Wochen mit Spezialfolie eingehaust. Insgesamt befinden sich ca. 273.500 Werke im Magazin der Alten UB.

Bei der Sammlung "Altes Buch & Handschriften" handelt es sich um Literatur der Druckjahre bis einschließlich 1850. In der Spezialsammlung "Pomeranica", befindet sich die Literatur über und aus dem historischen Pommern sowie dem heutigen Vorpommern.

Zu den Bauarbeiten

Um den Brandschutz im Magazin der Alten Universitätsbibliothek deutlich zu verbessern, wird die komplette Elektroanlage erneuert. Die Arbeiten sind eine Herausforderung, da auch umfangreiche Vorgaben des Denkmalschutzes umgesetzt werden. Unter anderem ist geplant, die historischen Rippenheizkörper aus dem Jahr 1880 aufzuarbeiten und zukünftig weiter zu nutzen.

Foyer- und Arbeitsbereiche sowie das Treppenhaus sollen sich nach Beendigung der Sanierungsarbeiten wieder in historischer Gestaltung mit roten Wand- und Deckenfarben präsentieren.

Nutzung der Bestände

Grundsätzlich können die Magazinbestände der Alten UB trotz Bauarbeiten zur Verfügung gestellt werden. Zum Schutz der Bestände muss dies jedoch auf ein Minimum, insbesondere auf Werke, die sich nur im Besitz der Universität Greifswald befinden, beschränkt werden. Ein Teil der Bestände ist bereits digitalisiert. Werke die anderenorts verfügbar sind, können über Fernleihe beschafft werden. Für Nutzer, die keine Mitglieder der Universität Greifswald sind, muss allerdings die übliche Leihgebühr von 1,50 Euro pro Werk erhoben werden.

Auch wenn der Lesesaal der Alten UB von den Bauarbeiten nicht betroffen sein wird, werden die dort aufgestellten Freihandbestände der die Fachrichtungen Kunst und Musik vom 15. März 2019 an in die die Zentrale Universitätsbibliothek am Berthold-Beitz-Platz umziehen. Während der Umzugsphase bis zum 29.03.2019 können diese Bestände nur bestellt werden.Genauere Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Universitätsbibliothek Greifswald.

Zur Geschichte des Gebäudes

Das von dem Berliner Architekt Martin Gropius konzipierte und geplante Gebäude wurde ab 1880 errichtet. Es wurde das erste eigenständige Bibliotheksgebäude der Universität Greifswald. Das Konzept war für die damalige Zeit revolutionär, denn mit dem Bau verabschiedete man sich konsequent von den bis dahin üblichen Saalbibliotheken. Das Büchermagazin wurde innerhalb des Gebäudes als freitragende gusseiserne Skelettkonstruktion mit sechs Ebenen errichtet. Auch die Regale waren zur Bauzeit innovativ. Die Regalböden konnten entsprechend der Größe der Bücher versetzt werden. Diese Regale und die ursprüngliche Magazinkonstruktion sind bis heute weitestgehend erhalten geblieben. Beinahe baugleiche Magazinbibliotheken wurden damals in Halle und Kiel errichtet.


Originalpublikation:
ub.uni-greifswald.de/bibliothek/standorte-oeffnungszeiten/alte-universitaetsbibliothek/
- Internetseiten der Universitätsbibliothek Greifswald

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution65

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Greifswald, 18.03.2019
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. März 2019

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