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AFRIKA/177: Amnesty fordert internationale Aufmerksamkeit für Wahlen im Sudan


Pressemitteilung vom 9. April 2010

Amnesty fordert internationale Aufmerksamkeit für Wahlen im Sudan


Vom 11. bis 13. April 2010 finden im Sudan die ersten freien Wahlen Parlaments- und Präsidentschaftswahlen seit 1986 statt. Amnesty International befürchtet, dass es dabei zu schweren Menschenrechtsverletzungen kommen könnte. Nach Einschätzung von Alfred Buss, Sudan-Experte von Amnesty International, sind die Wahlen entscheidend für die weitere Entwicklung der Krisenregion: "Die Wahlen müssen unbedingt fair verlaufen. Die Medien dürfen nicht behindert werden. Ein Wiederaufflammen der Gewalt könnte das im Jahre 2005 beschlossene Friedensabkommen nachhaltig gefährden. Die Internationale Gemeinschaft muss alles daran setzen, dass es nicht zu Gewaltausbrüchen mit Vertreibungen oder gar Toten kommt", sagte Buss.

Menschenrechtsverletzungen haben im Sudan während des ganzen Jahres 2009 verbreitet stattgefunden. Über 2500 Menschen wurden getötet und 350.000 vertrieben. In der Krisenregion Darfur kamen mehr als 800 Menschen ums Leben, viele von ihnen Zivilisten. Rechtswidrige Festnahmen und Isolationshaft für Oppositionelle sind weit verbreitet. Hunderte von Menschen gelten weiterhin als "verschwunden". Eine formelle Zensur der Presse hob Staatschef Omar al-Bashir im September 2009 auf, doch wies er die Medien an, nichts zu veröffentlichen, was den "Interessen des Landes und der Regierung entgegensteht". Menschenrechtsorganisationen werden weiterhin durch staatliche Sicherheitsorgane gegängelt.


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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 9. April 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. April 2010