ai - URGENT ACTION
UA-Nr.: UA-334/2012, AI-Index: AMR 34/009/2012, Datum: 16. November 2012 - jw
Guatemala
Bergbaugegner bedroht
ZWEI BERGBAUGEGNER
Zwei Aktivisten der Organisation Frente Norte del Área Metropolitana (FRENAM), die sich gegen Bergbau einsetzen, sind nach einer Auseinandersetzung vor einem Bergwerk im Departamento Guatemala in San José del Golfo bedroht worden. Am Morgen des 13. Novembers blockierten Hunderte BergbaugegnerInnen der Organisation FRENAM (Frente Norte del Área Metropolitana) bei einer Demonstration den Eingang des Minengeländes El Tambor, welches in den Verwaltungsbezirken San José del Golfo und San Pedro Ayampuc liegt. 70 Personen, die sich als Bergbau-BefürworterInnen zu erkennen gaben, sollen die DemonstrantInnen beleidigt, herumgeschubst und mit Wasser bespritzt haben.
Nach mehreren Stunden trafen Angehörige der staatliche Ombudsstelle für Menschenrechte (Procuraduría de los Derechos Humanos, PDH) und der Präsidialkommission für Menschenrechte (Comisión Presidencial de los Derechos Humanos, COPREDEH) ein und beobachteten die Situation. PDH und COPREDEH verhandelten mit beiden Gruppen und legten fest, dass sie einen Mindestabstand von fünf Metern zueinander einhalten müssen.
Gegen 16 Uhr verließen zwei der Bergbaugegner die Proteste auf einem Motorrad um nach Hause zu fahren. Als sie eine halbe Stunde später die Stadt San José del Golfo erreichten, wurden sie von einem Mann auf der Straße bedroht. Er schwang eine Machete, beleidigte die beiden Männer und drohte, sie zu töten. Dann stieg er in seinen Wagen und verfolgte sie über mehrere Häuserblocks, bis die beiden Aktivisten entkommen konnten.
Am 13. Juni war auf die Bergbaugegnerin und Menschenrechtsverteidigerin Yolanda Oquelí geschossen worden, als sie von den Protesten vor dem Minengelände El Tambor nach Hause fuhr. Sie wurde schwer verletzt, überlebte den Angriff jedoch.
Seit März wird vor dem Minengelände El Tambor protestiert. Die GegnerInnen des Bergwerks befürchten, dass durch die Bergbauaktivitäten das Trinkwasser verschmutzt wird, und machen geltend, dass die örtlichen Gemeinschaften nicht über die möglichen Folgen aufgeklärt bzw. nicht zu dem Projekt konsultiert wurden. Das Bergwerk wird von EXMINGUA betrieben, einer lokalen hundertprozentigen Tochtergesellschaft des US-Unternehmens Kappes, Cassidy and Associates, die im August 2012 von Radius Gold gekauft wurde.
Yolanda Oquelí ist die Leiterin der Organisation Frente Norte del Área Metropolitana (FRENAM), die gegen die negativen Auswirkungen des Bergbauprojekts in ihrer Gemeinde protestiert. Im September 2012 hat ein weiteres Mitglied von FRENAM berichtet, bei der Erledigung von Besorgungen für Yolanda Oquelí in deren Auto zwischen San José del Golfo und Guatemala-Stadt über mehrere Kilometer von einem grauen Fahrzeug der Marke Honda verfolgt worden zu sein. Der UN-Sonderberichterstatter für die Rechte der indigenen Völker wies 2011 darauf hin, dass geschäftliche Aktivitäten auf dem angestammten Land der indigenen Bevölkerung zu einer sehr instabilen Atmosphäre des sozialen Konflikts führen, welche schwerwiegende Auswirkungen auf die Rechte der indigenen Bevölkerung hat und die Regierungsgewalt des Landes sowie seine wirtschaftliche Entwicklung bedroht (UN Referenz-Nr.: A/HRC/18/35/Add.3).
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GUATEMALA
(Anrede: Dear Minister / Estimado Sr. Ministro / Sehr geehrter Herr Minister)
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Quelle:
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2012