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AKTION/1402: Urgent Action - Irak, Freier Journalist wieder in Frankreich


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-032/2013-1, AI-Index: MDE 14/003/2013, Datum: 5. März 2013 - cw

Irak
Freier Journalist wieder in Frankreich



NADIR DENDOUNE, 40 Jahre

Der freie Journalist Nadir Dendoune wurde am 14. Februar gegen Kaution aus der Haft entlassen und der französischen Botschaft in Bagdad übergeben. Dort blieb er, solange das Gericht seinen Fall noch nicht geschlossen hatte. Am 4. März kehrte er nach Frankreich zurück. Am 14. Februar wurden der algerisch-französisch-australische Journalist Nadir Dendoune, sein Übersetzer und der Mann, der ihn während seines Aufenthalts in Bagdad beherbergt hatte, gegen Kautionszahlungen von jeweils 10 Millionen irakischen Dinar (etwa 6.600 Euro) aus der Haft entlassen. Nadir Dendoune wurde dem französischen Botschafter übergeben und in die Botschaft in Bagdad gebracht. Er musste allerdings solange im Land bleiben, bis das Gericht den Fall offiziell schloss. Dies geschah am 26. Februar. Am 1. März durfte er das Land nicht verlassen, da sein Visum abgelaufen war. Nun kehrte er aber am 4. März nach Frankreich zurück. Nadir Dendoune war am 23. Januar in Bagdad im südlichen Stadtteil al-Dura festgenommen worden. Er hatte laut irakischer BeamtInnen Fotos von der Zentrale des irakischen Geheimdienstes sowie von Militär- und Polizeikontrollpunkten gemacht. Nadir Dendoune war nach Bagdad gereist, um für die französische Monatszeitung Le Monde Diplomatique über den bevorstehenden zehnten Jahrestag der US-geführten Invasion des Irak zu berichten.

Nadir Dendoune musste am 5. Februar vor einem Richter des Zentralen Strafgerichts in Bagdad erscheinen. Die Anhörung dauerte 30 Minuten und fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. VertreterInnen des französischen Konsulats im Irak durften jedoch während der Gerichtsverhandlung anwesend sein. Der unabhängige Journalist wurde in einer Haftanstalt des Geheimdienstes festgehalten.

JournalistInnen in Bagdad müssen eine Einwilligung der Behörden einholen, wenn sie an Kontrollpunkten oder von SoldatInnen und PolizistInnen Fotos machen wollen. Während seiner Anhörung soll Nadir Dendoune gesagt haben, dass er nichts Falsches gemacht habe und dass den Behörden bekannt war, um was es sich bei seiner Arbeit handelte. Außerdem sei ihm das Visum für seinen Aufenthalt im Irak vom irakischen Botschafter in Frankreich ausgehändigt worden. Derzeit sind keine weiteren Aktionen des Eilaktionsnetzes erforderlich. Vielen Dank allen, die Appelle geschrieben haben.

Weitere Informationen zu UA-032/2013 (MDE 14/003/2013, 8. Februar 2013)

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Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-032/2013-1, AI-Index: MDE 14/003/2013, Datum: 5. März 2013 - cw
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. März 2013