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AKTION/1893: Amnesty protestiert vor türkischer Botschaft für eine freie Presse am 10. September 2018


Amnesty International - Pressemitteilung vom 7. September 2018

#FreeTurkeyMedia: Amnesty protestiert vor türkischer Botschaft für eine freie Presse


Wann:
Montag, 10. September 2018
9:00 Uhr

Wo:
Vor der Botschaft der Türkei
Tiergartenstraße 19-21
10785 Berlin

Was:
Vor etwa drei Meter großen Buchstaben, die das Wort "FREE" bilden, protestieren Amnesty-Aktivisten mit Schildern und Bannern gegen die andauernde Unterdrückung der freien Presse in der Türkei. Im Anschluss an die Protestaktion übergibt Amnesty eine Petition mit mehr als 24.000 Unterschriften für Meinungs- und Pressefreiheit an die türkische Botschaft.


BERLIN, 07.09.2018 - Der Journalist Ahmet Altan befindet sich seit knapp zwei Jahren in türkischer Haft. Am Montag (10.09.) jährt sich die Inhaftierung des früheren Chefredakteurs der inzwischen geschlossenen Zeitung "Taraf" zum zweiten Mal. Die türkischen Behörden werfen dem heute 68-Jährigen vor, er habe während einer TV-Diskussion am Vorabend des Putschversuchs im Juli 2016 "unterschwellige Botschaften" an die Putschisten ausgesandt. Im Februar 2018 verurteilte ein türkisches Gericht Ahmet Altan, seinen Bruder Mehmet Altan und die Journalistin Nazlı Ilıcak zu lebenslangen Haftstrafen wegen "versuchten Umsturzes der verfassungsgemäßen Ordnung". Die Urteile sind eindeutig politisch motiviert. Die drei Journalisten haben sich nichts zuschulden kommen lassen. Mehmet Altan wurde im Juni vorläufig aus dem Gefängnis entlassen. Der Schuldspruch gegen ihn bleibt von dieser Entscheidung jedoch unberührt.

Die Schicksale von Ahmet Altan, seinem Bruder Mehmet Altan und Nazlı Ilıcak sind keine Einzelfälle. Die freie Presse in der Türkei steht unter enormem Druck. Mehr als 170 Medienhäuser wurden in den vergangenen zwei Jahren geschlossen. In der Türkei sitzen weltweit die meisten Journalisten im Gefängnis: Mehr als 150 Medienschaffende befinden sich hinter Gittern, nur weil sie ihre Arbeit gemacht haben. Amnesty fordert ihre sofortige Freilassung. Mehr als 24.000 Menschen unterstützen mit einer Petition diese Forderung.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 7. September 2018
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Kampagnen und Kommunikation
Zinnowitzer Straße 8, 10115 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306, Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. September 2018

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