Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → AMNESTY INTERNATIONAL

AKTION/550: Urgent Action - USA (Florida) - Hinrichtung vollstreckt


ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-027/2010-1, AI-Index: AMR 51/017/2010, Datum: 17. Februar 2010 - bes

USA (FLORIDA)
Hinrichtung vollstreckt


MARTIN GROSSMAN, 45-jähriger weißer US-Bürger

Martin Grossmann wurde am 16. Februar 2010 kurz nach 18 Uhr im US-Bundesstaat Florida hingerichtet, für ein Verbrechen, das er im Alter von 19 Jahren begangen haben soll. Er wurde im Jahr 1985 wegen Mordes verurteilt und verbrachte fast 25 Jahre im Todestrakt. Martin Grossmann wurde wegen Mordes an Margaret Park zum Tode verurteilt. Die zum Tatzeitpunkt 26-jährige Frau arbeitete als Rangerin für die staatliche Wild- und Fischereikommission in Florida. Sie wurde am 13. Dezember 1984 auf einem Patrouillengang erschossen. In seinen letzten Worten vor seiner Hinrichtung durch die Giftspritze drückte Martin Grossmann seine Reue gegenüber den Familienangehörigen von Margaret Park aus, die bei der Hinrichtung zusahen: " Ich möchte gegenüber der Familie des Opfers meine tiefe Reue bekunden. Ich bereue alle Geschehnisse jener Nacht zutiefst, alles was ihr angetan wurde, ganz gleich ob ich mich an alles erinnern kann oder nicht. Ich übernehme die Verantwortung dafür". Dann sagte er ein jüdisches Gebet auf.

Führende jüdische Persönlichkeiten sowie der Vatikan waren unter denjenigen, die sich für eine Begnadigung eingesetzt haben Der Gouverneur von Florida, Charlie Crist, erhielt dem Vernehmen nach 49 000 Briefe, Anrufe und E-Mails zu diesem Fall. Mehr als 34.000 Menschen unterzeichneten eine Unterschriftenaktion im Internet, die vom Gouverneur eine Begnadigung von Martin Grossmann forderte. Martin Grossmann ist die siebte Todeskandidat, der in diesem Jahr in den USA hingerichtet wurde. Insgesamt wurden seit der Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA im Jahr 1977 1.195 Personen hingerichtet, 69 davon in Florida.

Weitere Aktionen des Eilaktionsnetzes sind nicht erforderlich. Vielen Dank allen, die mit ihren Appellen versucht haben, die Hinrichtung zu verhindern.


*


Quelle:
ai - URGENT ACTION
UA-Nr: UA-027/2010-1, AI-Index: AMR 51/017/2010, Datum: 17. Februar 2010 - bes
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Greifswalder Str. 4, 10405 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306
Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2011