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ASIEN/234: In Pakistan verschwinden Hunderte als "Terrorverdächtige"


Pressemitteilung vom 17. September 2008

In Pakistan verschwinden Hunderte als "Terrorverdächtige"


BERLIN, 17.09.2008 - Im Juli 2005 verschwand Masood Ahmed Janjua spurlos. Der Ehemann von Amina Janjua kehrte von einer Reise nicht zurück. Seither hat seine Familie nichts mehr von ihm gehört. Die pakistanischen Behörden bestreiten bis heute seine Festnahme und verschweigen seinen Aufenthaltsort.

Seit Pakistan Ende 2001 die Schlüsselrolle als Verbündeter der USA im sogenannten "Krieg gegen den Terror" einnimmt, sind dort Hunderte Menschen im Namen dieses Krieges oder im Rahmen anderer nationaler Sicherheitskampagnen "verschwunden".

Amina Janjua ist Gründerin der Menschenrechtsorganisation "Defence of Human Rights", in der sich seit 2006 Angehörige von Verschwundenen organisieren. Nach der Veröffentlichung eines Amnesty-Berichts zu schweren Menschenrechtsverletzungen im "Krieg gegen den Terror" im September 2006 hatte Präsident Musharraf bestritten, dass pakistanische Behörden Menschen verschwinden ließen.

Amina Janjua rief den Obersten Gerichtshof Pakistans an und bezog sich auf Zeugen, die ihren Mann lebend gesehen hatten. Doch am 3. November 2007 entließ der damalige Präsident Musharraf die obersten Richter willkürlich. Die Anhörungen wurden gestoppt.


Der Amnesty-Bericht "Denying the undeniable: Enforced disappearances in Pakistan" vom Juli 2008 dokumentiert ausführlich, wie die pakistanischen Behörden die Bemühungen, das Schicksal der Verschwundenen aufzuklären, massiv behindern.

Der Bericht zum herunterladen unter:
http://www.amnesty.org/en/library/info/ASA33/018/2008/en


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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 17. September 2008
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. September 2008