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EUROPA/277: Deutschland muß unschuldige Guantánamo-Häftlinge aufnehmen!


Pressemitteilung vom 4. Februar 2010

Deutschland muss unschuldige Guantánamo-Häftlinge aufnehmen!


BERLIN, 04. FEBRUAR 2010 - Im US-Gefangenenlager Guantánamo halten die USA immer noch knapp 200 Häftlinge menschenrechtswidrig fest. Darunter sind 45-50 Häftlinge, gegen die strafrechtlich nichts vorliegt, die aber aufgrund drohender Folter und Verfolgung nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können. Die Länder der EU sollten diese Gefangenen endlich aufnehmen. Sie können wirksam die Sicherheit der westlichen Welt erhöhen, wenn sie helfen, Guantánamo zu schließen. Dazu muss die EU deutlich mehr Gefangene als bisher aufnehmen. Deutschland, das größte Land der EU, hat bisher noch keinen einzigen Gefangenen aufgenommen.

Moazzam Begg ist einer der etwa 800 Menschen, die seit Eröffnung des Lagers dort inhaftiert waren. Drei Jahre lang wurde er unschuldig in den US-Haftzentren Kandahar und Bagram (Afghanistan) und in Guantánamo festgehalten und gefoltert ohne jemals einer Straftat angeklagt zu werden. Heute setzt er sich mit der Menschenrechtsorganisation Cageprisoners für die Rechte von Guantánamo-Häftlingen ein. Begg kommt nach Deutschland, um dem Anliegen Nachdruck zu verleihen, dass Deutschland endlich Guantánamo-Gefangene aufnimmt.


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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 4. Februar 2010
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2010