Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → AMNESTY INTERNATIONAL

EUROPA/281: Keine Überstellung von Flüchtlingen nach Griechenland!


Pressemitteilung vom 22. März 2010

Keine Überstellung von Flüchtlingen nach Griechenland!


Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) müssen die Rücküberstellungen von Asylsuchenden nach Griechenland sofort stoppen. Das fordert Amnesty International anlässlich eines heute veröffentlichen Berichts des EU-Büros der Organisation zur Situation von Flüchtlingen in Griechenland.

"Die Situation für Flüchtlinge in Griechenland ist katastrophal!", sagte Julia Duchrow, Asyl-Expertin von Amnesty International in Deutschland, in Berlin. "Die Regierung in Athen versagt beim Flüchtlingsschutz auf ganzer Linie." Der neue Amnesty-Bericht belegt im Einzelnen: In Griechenland werden Flüchtlinge teilweise unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten, sie haben keine Chance auf ein faires Asylverfahren und sind in Gefahr, in Länder abgeschoben zu werden, in denen ihnen Folter und Verfolgung drohen.

Deutschland hat 2009 mehr als 200 Flüchtlinge nach Griechenland zurückgeführt. "Die Bundesregierung schickt Asylsuchende nach Griechenland, obwohl das Bundesverfassungsgericht in einigen Verfahren die Rückführungen vorerst gestoppt hat", so Amnesty-Expertin Duchrow. "Dies zeigt, dass die EU die Zuständigkeiten-Regelung für Asylverfahren dringend überarbeiten muss."


*


Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 22. März 2010
Amnesty International, Sektion der Bundesrepublik Deutschland e.V.
Postfach 28 01 08, 10411 Berlin
Telefon: 030/42 02 48-306
Fax: 030/42 02 48 - 330
E-Mail: presse@amnesty.de
Internet: www.amnesty.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2010