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MELDUNG/128: Berlin - Über 20.000 Boote für den Flüchtlingsschutz


Amnesty International - Pressemitteilung vom 24. September 2014

Über 20.000 Boote für den Flüchtlingsschutz

Shermin Langhoff, Meret Becker, Melika Foroutan, Benno Fürmann und tausende weitere unterstützen Aktion für die Rettung von Flüchtlingen



BERLIN, 24.09.2014 - Mit einer Installation im Berliner Ostbahnhof gedenkt Amnesty International der im Mittelemeer umgekommenen Flüchtlinge und fordert sichere Fluchtwege nach Europa. Auf einem blauen Teppich formen schwarzen Papierbooten ein SOS. Darum sammelten sich gelbe Papierboote, gefaltet von tausenden Unterstützerinnen und Unterstützern in den letzten Wochen. Auf der Fläche im Ostbahnhof hat nur ein kleiner Teil der über 20.000 Booten Platz. Heute Vormittag falteten die Schauspielerinnen Meret Becker und Melika Foroutan, der Schauspieler Benno Fürmann sowie Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim Gorki Theaters, Boote, beschrifteten sie mit eigenen Botschaften und stellten sie dazu.

Selmin Çalιşkan, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, sagte im Rahmen der Aktion: "Zwar können unsere Papierboote selbst keine Menschen vor dem Ertrinken retten, aber sie können politischen Druck erzeugen: Damit die EU-Staaten endlich ihre Politik ändern! Damit sie Seenotrettung als ihre gemeinsame Aufgabe begreifen und - statt Grenzen - Menschen schützen!"

Shermin Langhoff wies auf die verzweifelte Lage der Flüchtlinge hin: "Die meisten Menschen fliehen, um ihr Leben zu retten. Sie nehmen lebensgefährliche Wege auf sich, um ins sichere Europa zu kommen."

Benno Fürmann sagte: "Ich mache bei dieser Aktion mit, um ein Zeichen gegen die Flüchtlingspolitik der EU zu setzen. Jeder Mensch hat das Recht, Asyl zu suchen. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben, mit der UN-Menschenrechtskonvention. Aber davon sind wir meilenweit entfernt."

Meret Becker begründete ihre Unterstützung so: "Ich bin hier um auf die menschenverachtenden Bedingungen an den europäischen Mittelmeergrenzen aufmerksam zu machen. Wir können nicht einfach dabei zusehen, wie tausende Menschen vor unseren Augen sterben."

Die Installation wird noch den ganzen Tag im Ostbahnhof aufgebaut bleiben. Berlinerinnen und Berliner sind aufgerufen vorbeizukommen und sich zu beteiligen.

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AMNESTY INTERNATIONAL ist eine von Regierungen, politischen Parteien, Ideologien, Wirtschaftsinteressen und Religionen unabhängige Menschenrechtsorganisation. Amnesty kämpft seit 1961 mit Aktionen, Appellbriefen und Dokumentationen für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt. Die Organisation hat weltweit drei Millionen Unterstützer. 1977 erhielt Amnesty den Friedensnobelpreis.

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Quelle:
ai-Pressemitteilung vom 24. September 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2014