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AKTION/173: Tibet - Offener Brief an Außenminister Steinmeier


Presseerklärung vom 17. März 2008

Offener Brief an Außenminister Frank-Walter Steinmeier

Sie haben in Sachen Tibet lange genug geschwiegen, Herr Steinmeier!
Entsenden Sie sofort eine Expertenkommission!


Sehr geehrter Herr Minister,

der Aufstand der Tibeter gegen unerträgliche Verfolgung und Unterdrückung wird von chinesischem Militär erstickt. Die Milliarden-Nation China wurde von ihrem Regime zum "Volkskrieg" gegen die tibetische Minderheit befohlen.

Sie haben in der Vergangenheit jede öffentliche Kritik an China abgewehrt und den Empfang des Dalai Lama durch die Bundeskanzlerin als "Schaufensterpolitik" und "kleinliches parteitaktisches Spielchen" diffamiert.

Damit haben Sie dem totalitären Partner-Regime in Peking wenige Monate vor der Olympiade im Grunde "freie Hand" für diese Politik der gnadenlosen Verfolgung gegeben. Wir erwarten jetzt von Ihnen die Entsendung einer Kommission von Vertretern des Auswärtigen Amtes und von Menschenrechtsexperten, die sofort vor Ort Untersuchungen einleiten und von dort täglich berichten.

Bitte denken Sie daran, dass Tibet in den 50-er Jahren okkupiert wurde und mehr als eine Million seiner Bewohner dem Völkermord Mao Tsetungs zum Opfer gefallen sind. Dafür müssten gerade wir Deutschen und Europäer nach den Erfahrungen mit den Verbrechen zweier totalitärer Diktaturen besonderes Mitgefühl haben.

Mit freundlichen Grüßen

Tilman Zülch Ulrich Delius
Generalsekretär Asienreferent


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen/Berlin, 17. März 2008
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2008