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AKTION/254: Berlin - Kundgebung für die Rechte der Aboriginal Australians, 23.-24.06.2015


Presseerklärung vom 18. Juni 2015

EINLADUNG ZU MENSCHENRECHTSAKTIONEN

Königin Elisabeth II zu Besuch in Deutschland (23. bis 26. Juni):
"Eure Majestät, bitte erheben Sie Ihre Stimme für die Rechte der Aboriginal Australians!"


Mit von Didgeridoo-Musik begleiteten, bunten Kundgebungen und anderen Aktionen wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gemeinsam mit dem "Berlin Aboriginal Solidaritätsnetzwerk" während des Besuchs von Queen Elisabeth II. in der deutschen Hauptstadt auf die schwierige Lage der Aboriginal Australians aufmerksam machen und die britische Königin um Hilfe bitten. "Wir appellieren an die Monarchin, sich als Oberhaupt des Commonwealth für das Recht der australischen Ureinwohner auf Land und Selbstbestimmung auszusprechen", sagt die GfbV-Referentin für indigene Völker, Yvonne Bangert. "Die Aboriginal Australians dürfen nicht länger bevormundet werden. Sie waren und sind die ersten Bewohner des australischen Kontinents. Deshalb sind ihre Ansprüche genauso berechtigt wie die anderer Ureinwohner." So schütze etwa der Waitangi-Vertrag die Rechte der Maoria auf Neuseeland. Die kanadischen First Nations könnten sich ebenfalls auf Verträge mit der britischen Krone berufen.

Bunte Kundgebungen in Berlin am

Dienstag, den 23. Juni 2015, von 13 Uhr an in der Nähe des Brandenburger Tores

und am Mittwoch, den 24. Juni 2015, von 8 Uhr am Schloss Bellevue


"Seit kurzem häufen sich die Berichte über verzweifelte Menschen aus abgelegenen Dörfern und Gemeinden der Aboriginal Australians, die durch Regierungsbeschluss heimatlos werden", klagt Bangert. 150 Dörfer und Gemeinden, in denen Angehörige unterschiedlicher indigener Völker leben, sollen von jeglicher Infrastruktur abgehängt werden. Deren Versorgung mit Strom und Wasser sei zu teuer. Aus Angst vor weiterer Entwurzelung und willkürlichen Umsiedlungen in so genannte Growth Towns wenden sich viele Betroffene gegen diese Pläne.

Obwohl der Anteil der Aboriginal Peoples an der Gesamtbevölkerung Australiens nur 2,5 Prozent ausmacht, stellen sie 26 Prozent der Gefängnisinsassen. Die Todesrate in den Haftanstalten ist extrem hoch. Aboriginal People leiden unter massivem täglichen Rassismus, hohen Selbstmord- und Arbeitslosenraten, schlechter Gesundheit und Schulbildung sowie miserablen Wohnverhältnissen. Viele fühlen sich als Spielball der weißen Gesellschaft und leiden darunter, dass es zwischen der Regierung und den Repräsentanten der Aboriginal Peoples niemals eine schriftliche Übereinkunft gegeben hat.

Bei den Menschenrechtsaktionen in Berlin wirbt die GfbV auch um Unterschriften für eine Petition, die sie gemeinsam mit der australischen Bewegung Concerned Australians an den Generalsekretär des Commonwealth, Kamalesh Sharma, richtet. Er möge den Wunsch vieler Aboriginal Australians nach Verhandlungen mit der Regierung Australiens über ein entsprechendes Vertragswerk unterstützen.

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Quelle:
Presseerklärung Göttingen/Berlin, den 18.6.2015
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
Postfach 20 24, D-37010 Göttingen
Telefon: 0551/499 06-25, Fax: 0551/58028
E-Mail: presse@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2015

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