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ASIEN/249: Neue Verhaftungen von Mönchen in Tibet


Presseerklärung vom 15. Mai 2008

Neue Verhaftungen von Mönchen in Tibet

16 Mönche werden wegen Widerstands gegen "Gehirnwäsche" festgenommen


Sechzehn tibetische Mönche seien seit Pfingstmontag in Tibet festgenommen worden, weil sie nicht bereit gewesen seien, sich vom Dalai Lama schriftlich zu distanzieren. Dies erklärte die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am Donnerstag in Göttingen. "Die Mönche sind verhaftet worden, weil sie sich nicht dem Druck der Kontrolleure der staatlichen Religionsbehörde gebeugt haben, die im Rahmen ihrer "patriotischen Umerziehungskampagne" ihr Kloster besuchten", erklärte der GfbV-Asienreferent Ulrich Delius.

Zehn der namentlich bekannten Mönche seien am 12. Mai 2008 in dem Kloster Khenpa Lungpa in Garthog verhaftet worden. Einen Tag später seien weitere sechs Mönche des Kloster Woeser in Gewahrsam genommen worden. Ebenfalls seien ein 19 jähriger und ein 21 jähriger Tibeter am 14. Mai festgenommen worden.

"Die jüngste Verhaftung von 16 Mönchen und zwei Laien innerhalb der letzten drei Tage in Tibet zeigt, dass Chinas Behörden ungeachtet der Gespräche mit Abgesandten des Dalai Lama mit eiserner Faust in Tibet herrschen", erklärte Delius. Insbesondere werde den tibetischen Buddhisten nicht in die in der chinesischen Verfassung zugesicherte Glaubensfreiheit gewährt.

Seit 1996 haben die chinesischen Behörden im Rahmen ihrer "patriotischen Umerziehungskampagne" mehr als 12.000 Nonnen und Mönche aus den buddhistischen Klöster gewiesen, weil sie nicht bereit gewesen sind, sich schriftlich von ihrem religiösen Oberhaupt zu distanzieren.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen vom 15. Mai 2008
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2008