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EUROPA/393: Assyro-Chaldäer sowie Roma und Aschkali nicht abschieben


Presseerklärung vom 31. Mai 2007

Appell an Innenministerkonferenz (31.05. bis 01.06.2007):

Lage für Christen im Irak und für Minderheiten im Kosovo explosiv:
Assyro-Chaldäer sowie Roma und Aschkali nicht abschieben!


Zum Auftakt der Innenministerkonferenz am heutigen Donnerstag in Berlin hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) dringend an die Innenpolitiker appelliert, allen Christen und Mandäern aus dem Irak sowie Minderheitenangehörigen aus dem Kosovo uneingeschränkten Schutz in Deutschland zu gewähren.

"Die assyro-chaldäischen Christen im südlichen und mittleren Irak sind systematischem Vertreibungsterror ausgesetzt, werden Opfer gezielter Attentate, verschleppt, gequält und ermordet. Sie haben niemanden, der sie schützt, und werden zwischen den Fronten des Bürgerkrieges verfeindeter islamischer Gruppen aufgerieben", begründete der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch die Forderung in einem Schreiben an die Minister und Senatoren. "Der Kosovo wird explodieren, wenn dem Land keine Unabhängigkeit gewährt wird, das sagen alle Balkankenner, und die ersten Leidtragenden werden die letzten dort verbliebenen Roma und Aschkali sowie Angehörige der serbischen Minderheit sein. "Wie tief der Hass nationalistischer Albaner gegen die Minderheiten sei, hätten die Massenvertreibungen von 80 % der Roma und Aschkali unter den Augen der einmarschierenden Nato-Truppen 1999 und die Pogrome gegen diese Minderheiten im März 2004 bewiesen. 1999 waren Roma und Aschkali außerdem Opfer von zahlreichen Vergewaltigungen, Entführungen, Misshandlungen und Morden.


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Quelle:
Presseerklärung Göttingen / Berlin vom 31. Mai 2007
Herausgeber: Gesellschaft für bedrohte Völker e. V.
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E-Mail: info@gfbv.de
Internet: www.gfbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2007