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AUFRUF/073: Kölner Klagemauer darf nicht fallen (Aachener Friedenspreis e.V.)


Aachener Friedenspreis e.V. - Aachen im Juli 2011

Kölner Klagemauer darf nicht fallen


Im Jahr 1998 hat der Verein Aachener Friedenspreis die Kölner Klagemauer mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. In der Begründungsrede zur Preisverleihung hieß es damals:

"... Um den inneren Frieden zu bewahren, brauchen wir wieder mehr soziale Gerechtigkeit. Wir benötigen Aufklärung über die Politik der Regierenden und die Hinführung zu politischem Bewusstsein und Demokratie. Wir müssen ebenso über die Zustände im eigenen Land berichten und über politische Zusammenhänge und Verantwortung aufklären ...

Seit 1989 war in der Kölner Innenstadt eine fragile Konstruktion aus Latten, Kordeln und beschriebenen und bemalten Papptäfelchen zu sehen, die gegen Obdachlosigkeit in Köln protestierte. Und mit dem Beginn des Golfkrieges 1991 tauchte dieses Gebilde auch auf der Kölner Domplatte auf. Es entstand hier im Schatten des Domes im Angesicht eines neuen Krieges, aus den Sorgen und Ängsten vieler Menschen die Kölner Klagemauer für Frieden und Völkerverständigung.

Diese direkte Form von Demokratie durch Verständigung und Kommunikation "von unten" und die Arbeit der Menschen, die die Klagemauer in Köln organisiert, betreut und gegen gewaltsame Übergriffe verteidigt haben, wollen wir ehren und auszeichnen. Euch liebe Freundinnen und Freunde aus Köln, haben wir deshalb als nationale Preisträger 1998 ausgewählt ..."

Die Kölner Klagemauer und vor allem ihr Initiator Walter Herrmann wurde in den folgenden Jahren immer wieder Ziel von Angriffen direkter brutaler Gewalt. Aber auch mit Gerichtsverfahren, Anzeigen und anderen Mitteln von indirekter Gewalt wurde und wird von interessierter Seite versucht, die kritische Stimme der Klagemauer verstummen zu lassen.

Mit großer Besorgnis beobachten wir, dass diese Kampagnen gegen Walter Herrmann eine neue Eskalationsstufe mit dem Versuch ihn aus der Alten Feuerwache in Köln zu vertreiben, erreicht hat. Wir werden nicht nachlassen in der selbst auferlegten Verpflichtung unseren Preisträger zu schützen und ihm Unterstützung zu gewähren.:

Deshalb wenden wir uns zunächst an die Öffentlichkeit, um Hilfe für Walter Herrmann zu mobilisieren und über das ungerechte Hausverbot in der Alten Feuerwache und die rechtswidrige Kündigung des alten Pförtnerhäuschens an der Feuerwache zu informieren.

Wir erwarten und fordern von den Repräsentanten der Stadt, dem Oberbürgermeister und den Vertretern des Rates diesem unwürdigen Spiel ein Ende zu setzen.

Bieten Sie Schutz für einen Künstler und ein weltweit bekanntes Kunstobjekt in Ihrer Stadt.


Karl Heinz Otten
(Vorsitzender des
Aachener Friedenspreis e.V.)
Vera Thomas-Ohst
(stellv.-Vorsitzender des
Aachener Friedenspreis e.V.)
Gerhard Diefenbach
(ehem. Vorsitzender des
Aachener Friedenspreis e.V.)

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Quelle:
Aachener Friedenspreis e.V.
Bürgerinitiative aus der Aachener Friedensbewegung
Kontakt: Karl Heinz Otten
Augustastr. 76, 52070 Aachen
Telefon: 0241/507953
E-Mail: kho@aachener-friedenspreis.de
Internet: www.aachener-friedenspreis.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2011