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MELDUNG/247: Demo anlässlich des Todes von Ousman Sey - Antirassistischer Stadtrundgang (No Border Camp)


No Border Camp Köln/Düsseldorf 2012 - Pressemitteilung vom 20. Juli 2012

+++ No Border Camp Köln/Düsseldorf fordert uneingeschränkte Aufklärung der Vorgänge um den Tod von Ousman Sey: Demonstration am Freitag, 18 Uhr, Dortmund HBF-Nord +++ Anti-rassistischer Spaziergang durch die Kölner Innenstadt, 14-17:30 Uhr +++



Am gestrigen Donnerstag war das No Border Camp bereits in der Kölner Innenstadt präsent: Im Rahmen der Aktion "Geld ist nur ein Fetisch" regnete es nicht nur dicke Tropfen, sondern schließlich auch Geldscheine vom Domturm herab. In zahlreichen Rede- und Musikbeiträgen wurde auf die Folgen des Krisen-Kapitalismus hingewiesen, der tagtäglich sowohl Fluchtursachen als auch zunehmenden Rassismus produziert. Die Botschaft, dass wir Solidarität gegen die menschenverachtende Macht des Geldes stellen müssen, wurde durch eine Umsonst-Flohmarkt und eine Vokü (Essen gegen Spende je nach Geldbeutel) praktisch gemacht.

Für den heutigen Freitag ruft das Kölner Netzwerk "Kein Mensch ist illegal" im Rahmen des No Border Camps zu einem anti-rassistischen Spaziergang durch die Kölner Innenstadt auf: "Wir wollen gemeinsam Orte im Kölner Zentrum besuchen, die entweder Bezugspunkte rassistischer bzw. diskriminierender Praxis darstellen oder sich in ihrer Arbeit gegen die alltägliche rassistische Gewalt stellen, indem sie Unterstützung für Migrant_innen und Geflüchtete anbieten."

Der Spaziergang beginnt um 14:00 Uhr am Kölner Hauptbahnhof. Besuchsorte sind zum Beispiel die Hohenzollernbrücke als Spur der Erinnerung an die Deportation von Roma und Sinti, aber auch antirassistische Organisationen wie Agisra und der Rom e.V.

Ab 18 Uhr beteiligt sich das No Border Camp am selben Tag in Dortmund an der Demonstration "Warum starb Ousman Sey", die vom Dortmunder Antifa-Bündnis und dem Transnationalen Aktionsbündnis organisiert wird. Treffpunkt ist am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs. Ousman Sey starb am Morgen des 07.07.2012 in Polizeigewahrsam, nachdem er zuvor zweimal vergebens einen Krankenwagen gerufen hatte.

Campteilnehmer Ron (28) dazu:

"Wir fordern eine Untersuchung und eine Aufarbeitung des Fehlverhaltens von Polizei und Rettungsdienst - auch wenn uns dies angesichts des vorhandenen behördlichen Rassismus eher unwahrscheinlich erscheint. Wir fragen, wie es sein kann, dass ein Mensch, der offensichtlich ärztliche Hilfe benötigt, in Handschellen in Polizeigewahrsam genommen wird. Und wir fragen, wie es möglich ist, dass Ousman Sey trotz offensichtlich lebensbedrohlicher Umstände von Polizei und Presse als 'Randalierer' und Täter dargestelllt wird!"

Mehr Informationen zum anti-rassistischen Spaziergang unter: http://noborder.antira.info/files/2012/03/antirassistischer-Stadtspaziergang_Flyer.pdf

Weitere Informationen zur Demonstration "Warum starb Ousman Sey" unter:
http://noborder.antira.info/files/2012/05/Dortmunder-Aufruf-zur-Demonstration-Warum-starb-Ousman-Sey.pdf

Mehr Informationen zum Camp unter:
http://noborder.antira.info/de/

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Quelle:
Pressemitteilung vom 20. Juli 2012
Pressegruppe des No Border Camps Köln/Düsseldorf 2012
E-Mail: media-nbc@riseup.net
Internet: http://noborder.antira.info/de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Juli 2012