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NEWSLETTER/025: Newsletter Bremer Friedensforum 13. vom 25. September 2010


Newsletter Bremer Friedensforum 13. vom 25. September 2010


Inhalt heute:

01. Postkarte zum Tag der Deutschen Einheit
02. Nacht der Kirchen
03. Dr. Heinrich Hannover "Reden vor Gericht"
04. Demo gegen Krisenpolitik
05. Aufruf zum 45. Solidaritätsbasar
06. Bundeswehrreform muss zu friedlicherer Sicherheitspolitik führen
07. US-Deserteur André Shepherd erhält taz Panter Preis
08. Broschüre "Eritrea: Desertion, Flucht und Asyl"
09. Seemacht Deutschland
10. Unterschriftenkampagne gegen Krieg in Afghanistan
11. Terminkalender
12. In eigener Sache


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1. Postkarte zum Tag der Deutschen Einheit

BREMEN. "20 Jahre Deutsche Einheit - 20 Jahre Kriegseinsätze - Willkommen in der Rüstungshochburg Bremen" lautet die Botschaft einer Postkarte, die das Bremer Friedensforum und die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen anlässlich der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Bremen herausgegeben haben (siehe ANHANG). Die Postkarte ist -auch in größeren Mengen - in der Villa Ichon am Goetheplatz 4 erhältlich.


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2. Nacht der Kirchen

BREMEN. Am Samstag, 25. September, findet die zweite Nacht der Kirchen in Bremen statt. Unter dem Motto "Vielfältig statt einfältig - vom Reichtum interkultureller Nachbarschaften" beteiligt sich die Immanuel-Gemeinde, Elisabethstraße 20, in Bremen-Walle in Kooperation mit "Zuflucht - Ökumenische Ausländerarbeit" und dem Flüchtlingsarbeitskreis Walle. In unterschiedlichen Formen wie Gottesdienst, Theater, Live-Musik von Flamenco bis Weltmusik, Märchenerzählen und Ausstellungen präsentieren Menschen unterschiedlicher Herkunft ihren kulturellen Reichtum ebenso wie die Freuden und Tücken des alltäglichen Zusammenlebens. Folgendes Programm ist in der Immanuel-Kapelle geplant: 18 Uhr: Vielfältig statt Einfältig - Gottesdienst mit Pastor Gunnar Held, Britta Ratsch-Menke, 19 Uhr: Aufenthaltsverlängerung - Abiud A. Chinello & Bremer Welttheater, 20 Uhr: Jiddische und irische Lieder - Heiner Borcherding & Friends, 21 Uhr: Flamenco Tanz - Leyla Avciogullari, 22 Uhr: Erzählstation - Gülsah Kaya & Angelika Hofner, 23 Uhr Reiseimpressionen - Peter Dahm (Saxophon) & Sannne Möricke (Akkordeon), 23:45 Uhr: Nachtgebet.


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3. Dr. Heinrich Hannover "Reden vor Gericht"

BREMEN. Nächsten Sonntag wird im "Kurier am Sonntag" in der Serie "Sonntagsspaziergang" Dr. Heinrich Hannover in einem längeren Artikel vorgestellt. Am Dienstag, 28. September, spricht Heinrich Hannover in der Veranstaltung "Reden vor Gericht" um 20 Uhr in der Villa Ichon, Goetheplatz 4. Heinrich Hannover hat als Strafverteidiger Geschichte geschrieben. In seinem gerade veröffentlichten Buch sind Plädoyers aus dem Bereich des politischen Strafrechts wie dem der »nichtpolitischen« Kriminalität zusammengestellt und zeitgeschichtlich eingeordnet. Etliche Verfahren haben aufgrund der Prominenz der Beteiligten große Beachtung gefunden. So die gegen Lorenz Knorr wegen »Beleidigung« von Hitler-Generälen als Massenmörder (1964), gegen Daniel Cohn-Bendit wegen Sachbeschädigung (1968), gegen Karl Heinz Roth (1977) und Astrid Proll (1979 / 80), die trotz falscher Zeugenaussagen von Polizeibeamten von der Anklage des Mordes und Mordversuches freigesprochen wurden, und Hans Modrow (1993). Internationales Aufsehen erregte insbesondere der Prozess gegen einen SS-Funktionär wegen Beteiligung an der Ermordung von Ernst Thälmann im KZ Buchenwald. Hier vertrat Hannover die Nebenklage (1982 - 1987). Heinrich Hannover wird über seine Tätigkeit vor Gericht berichten und dazu bisher noch nicht veröffentliche Tonaufnahmen seiner Plädoyers aus dem Gerichtssaal zu Gehör bringen. Diese Aufnahmen sind einmalige Dokumente bundesdeutscher Justizpraxis und machen den jeweiligen Zeitgeist unmittelbar spürbar.


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4. Demo gegen Krisenpolitik

BREMEN. Das Bremer Krisenbündnis "Wir zahlen nicht für eure Krise!" hat zusammen mit dem Mayday-Bündnis beschlossen, am Mittwoch, 29. September, eine Demo durchzuführen (also im Rahmen des europaweiten Aktionstags gegen die Krisenpolitik der Regierungen, Banken, Konzerne etc.). Die Demo beginnt mit einer Auftaktkundgebung um 16.30 Uhr am Domshof, danach wird es durch die Innenstadt bis zum Bahnhof gehen. Thematisch soll sowohl die stetig zunehmende Prekarisierung der Lebens- und Arbeitsverhältnisse (Sparpaket, Leiharbeit, Hartz IV etc.) als auch der von Sarrazin, Heinsohn und Co. lancierte Sozialrassismus im Zentrum der Demo stehen (siehe nachfolgenden Text).

29. september:
aufruf zum europaweiten aktionstag
gegen die krisenpolitik der regierungen

für einen heißen herbst!
bremer antikrisen bündnis

-> In ganz Europa verabschieden die Regierungen Sparpakete gegen die Bevölkerung, um ihre milliardenschweren Rettungspakte für die Banken und Konzerne zu finanzieren. Für diese Kosten sollen wir zahlen. Die Banken, Broker, Wirtschaftsbosse und Reichen, die diese Krise maßgeblich (mit-) verursacht haben, werden hingegen nicht zur Kasse gebeten. Zeitgleich mit der Verabschiedung des Sparpakets durch die Bundesregierung am 2. September kann Ex-Bundesbankvorstand Sarrazin, begleitet von einem gewaltigen Medienecho, ungehindert seine rassistischen und islamfeindlichen Ausfälle gegenüber MigrantInnen verbreiten.

-> Ein Zufall? Wohl kaum. Es kommt den politischen und ökonomischen Eliten immer gelegen, die Menschen gegeneinander auszuspielen: Festangestellte gegen LeiharbeiterInnen, Geringverdienende gegen Erwerbslose, Erwerbslose gegen MigrantInnen, Männer gegen Frauen, die Liste ließe sich fortsetzen. Neu allerdings ist, dass die durch Sarrazin erzwungene "Integrationsdebatte" nicht nur den rechten Rand der Gesellschaft bedient, sondern dass hier allgemein gültige gesellschaftliche Grundsätze geschaffen werden: Wer sich nicht anpasst, wird mit dem Verlust von sozialen Rechten bestraft.

-> Das Sparpaket der Bundesregierung trifft vor allem die Armen: die Geringverdienenden, Erwerbslosen, SozialleistungsempfängerInnen und MigrantInnen. Über 30 Milliarden EUR sollen im sozialen Bereich gekürzt werden: Das Elterngeld für Hartz IV-BezieherInnen soll gestrichen werden, WohngeldempfängerInnen sollen keinen Heizkostenzuschuss mehr erhalten, die Zuschüsse beim Übergang von ALG I zu ALG II sollen ebenfalls wegfallen. Das Sparpaket wird zur weiteren sozialen Spaltung der Gesellschaft beitragen: In Ortsteilen, wo kinderreiche Familien leben oder viele Menschen Sozialleistungen beziehen, wird das durchschnittliche Einkommen viel stärker sinken als in bürgerlichen Wohngegenden. In Bremen betragen die Einkommensverluste durch das Sparpaket im Durchschnitt 70,50 EUR pro Kopf, aber in Schwachhausen sind es nur 17,00 EUR, während es Gröpelingen mit 150,00 EUR pro Kopf jährlich trifft.

-> Doch nicht nur durch die geplanten Sparmaßnahmen sollen wir für die Kosten der Krise zahlen, auch die Privatwirtschaft weiß die Krise zu ihrem Vorteil zu nutzen: Zu Beginn der Krise ist es vor allem unter LeiharbeiterInnen zu massenhaften Entlassungen gekommen. Inzwischen hat sich die Exportwirtschaft erholt und die geschrumpften Belegschaften werden wieder mit LeiharbeiterInnen neu aufgefüllt - allerdings müssen diese oft sehr viel schlechtere Arbeits- und Entlohnungsbedingungen in Kauf nehmen. Zugleich fordern Arbeitgeberverbände die Gewerkschaften dazu auf, Lohnzurückhaltung zu üben, "um den Aufschwung nicht zu gefährden". Von diesem Aufschwung profitieren aber ausschließlich Unternehmen, Banken und Vermögende - unter tatkräftiger Mithilfe sämtlicher Regierungen der letzten Jahre bzw. Jahrzehnte.

-> So sollte nicht aus dem Blick geraten, dass die systematische Verschlechterung der Arbeits- und Lebensbedingungen einen langen Vorlauf hat: Insbesondere durch die Einführung der Hartz-Gesetze zwischen 2003 und 2005 wurden immer mehr Menschen gezwungen, für immer weniger Geld zu arbeiten. Aufgeweichter Kündigungsschutz und Hartz IV haben zu einer enormen Ausweitung des Niedriglohnsektors, befristeter Arbeitsverhältnisse und nicht sozialversicherungspflichtiger Jobs geführt. Hiervon sind in verstärktem Maße Frauen und MigrantInnen betroffen. Hartz IV bedeutet also staatliche Subventionierung schlecht bezahlter Arbeit und Disziplinierung der Armen. Die Zunahme schlecht bezahlter Arbeit hat außerdem dazu geführt, dass auch die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in den letzten Jahren einen beispiellosen Lohnabbau erlebt haben.

-> Deutschland ist so innerhalb der EU zu einem Billiglohnparadies geworden. Diesen Wettbewerbsvorteil nutzt die exportorientierte deutsche Wirtschaft, um Extraprofite zu Lasten anderer Volkswirtschaften einzufahren. So hat Deutschland unter anderem die griechische Außenhandelsbilanz verhagelt und zur S taatsverschuldung auch in anderen europäischen Ländern beigetragen. Diese Länder schüren jetzt ebenfalls massive Sparpakete gegen die Bevölkerung - dafür gesorgt haben mit massivem Druck insbesondere Deutschland, der IWF und die Europäische Zentralbank.

-> Die Krise ist global: Überall sind die Ärmsten der Armen betroffen. Vor allem in den so genannten Entwicklungsländern sind die Menschen in ihrer Existenz bedroht: Die Zahl der Hungernden ist um über 200 Millionen in die Höhe geschnellt, unter anderem deshalb, weil Spekulanten begonnen haben, mit Nahrungsmitteln zu spekulieren. Weltweit fliehen Millionen vor Hunger, Krankheit und Tod in den Norden, können durch größere Arbeitslosigkeit aber immer weniger Geld nach Hause schicken, was die Armut im globalen Süden zusätzlich vergrößert. In Nordamerika oder Europa leben MigrantInnen weitgehend entrechtet und werden lediglich als billigste Arbeitskräfte geduldet und gebraucht. Wenn man sie nicht braucht, werden MigrantInnen als Schmarotzer diffamiert und einfach wieder abgeschoben.

-> In vielen anderen europäischen Städten wird es an diesem Tag Aktionen und Demonstrationen geben. In Griechenland und Spanien rufen die Gewerkschaften zu Generalstreiks auf. In Brüssel wird anlässlich des Treffens der EU-Finanzminister eine europaweite Demonstration stattfinden.

wir zahlen nicht ...
...für eure krise!


Keine Krisenlösung zu Lasten der Armen! Wir fordern:

-> Nein zum Sparpaket, zur Kopfpauschale und weiteren Verschlechterungen im Gesundheitswesen! Abschaffung aller Hartz-Gesetze und im ersten Schritt eine Erhöhung des Regelsatzes auf 500 EUR! Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich! 10,00 EUR Mindestlohn und Abschaffung der Leiharbeit! Weg mit der Rente mit 67!

Die Reichen und Verursacher der Krise müssen zahlen! Wir fordern:

-> Ob Vermögenssteuer, erhöhte Spitzensteuersätze oder Finanztransaktionssteuer ð die Besitzenden sollten massiv zur Kasse gebeten werden. Nicht zu hohe Kosten sind das Problem, sondern die fehlenden Einnahmen.

Für eine lebenswerte Gesellschaft fordern wir:

-> Umfassende Investitionen in Bildung, Gesundheitswesen und Pflege! Banken und Schlüsselindustrien müssen vergesellschaftet werden! Die öffentliche Daseinsvorsorge gehört unter gesellschaftliche Kontrolle bzw. in die öffentliche Hand! Rekommunalisierung der Versorgungs- und Infrastrukturbetriebe!

-> Wir fordern weltweit einen ökologischen Umbau der gesamten Gesellschaft! Nein zur Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke, keine Geschenke an die Atomindustrie!

-> Keine Krisenlösung auf Kosten ärmerer Weltregionen! Schluss mit rassistischer Hetze gegen MigrantInnen! Gleiche Rechte für alle!

...beteiligt euch an der demo gegen europaweiten sozialabbau und die weltweite umverteilung von unten nach oben!

am 29.09. um 16:30 h
auftaktkundgebung
ab domshof


(bereits ab 15.30 Uhr: ver.di-aktion auf dem domshof)


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5. Aufruf zum 45. Solidaritätsbasar

BREMEN. Die Krisen, von denen täglich berichtet wird, nehmen zu, sie verschärfen sich. Naturkatastrophen bedrängen und bedrohen Menschen und Tiere überall auf dieser Erde. Dazu kommen irreparable Unfälle in bisher nicht bekanntem Ausmaß. Streit zwischen Volksgruppen und Völkern werden genutzt, um Interessen und Machtansprüche durchzusetzen - oft durch Kriege, die man Friedensmissionen nennt. Hilflosigkeit ist oft die Antwort auf diese zum Teil von Menschen gemachten Katastrophen. Aber, und darauf sollten wir unsere Blicke vermehrt richten: es gibt und formiert sich an vielen Orten Widerstand gegen die an Gewinn orientierten, zerstörerischen Entscheidungen. Da ist der über Jahrzehnte andauernde, fantasievolle und unbeugsame Kampf gegen die zivile und militärische Atompolitik. Oder: Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen stellen sich dem Wahnsinnsprojekt "Stuttgart 21" entgegen. "Bundeswehr raus aus Afghanistan" findet große Zustimmung in der Bevölkerung. Zu diesen Ermutigungen gehört der Solidaritätsbasar. In diesem Jahr laden die Initiatoren am Freitag, 26. November, zum 45. Mal unter dem Motto "Solidarität ist unsere Stärke" in das Gemeindehaus von St. Stephani, Faulenstraße 108, ein.

Für den Aufruf (siehe unten) wird die Zustimmung bis zum 23. Oktober erbeten. Per E-mail an die Adresse mailto:hartmut_drewes@web.de

Aufruf zum Solidaritätsbasar 2010

Suche nach Aufbruch aus der Ohnmacht vor dem Neoliberalismus

Die Entscheidung der jetzigen Bundesregierung für die Verlängerung der Laufzeiten der Atomkraftwerke hat wieder einmal deutlich gemacht, wie erfolgreich Konzerne auf die Entscheidungen in Berlin gegen den Willen der Mehrheit der Bevölkerung einwirken und ihre Interessen durchsetzen können. Das Gleiche zeigt sich bereits jahrelang schon im Blick auf den Einsatz der Bundeswehr im Krieg gegen Afghanistan. Der Deutsche Industrie- und Handelstag hat kürzlich erst von der Regierung verlangt, dass mit Hilfe der Bundeswehr besser die Handelswege gesichert und die deutschen Wirtschaftsinteressen im Ausland verteidigt werden müssten.

Das größte Problem, das die Menschheit zur Zeit bewältigen muss, ist ohne Frage die Klimakatastrophe. Es ist gerade wieder von Forschern in der Arktis festgestellt worden, dass die Auswirkung der menschlich verursachten Emissionen zu einer weitaus rascher voranschreitenden Eisschmelze führt, als man bisher angenommen hat. Das wird wiederum zu noch größeren Folgen führen, als die, die wir bei den diesjährigen Überschwemmungen in Pakistan mit etwa 15 Millionen Betroffenen wahrnehmen konnten. Ungeachtet dieser klimatischen Entwicklung ließ sich Angela Merkel von der deutschen Autoindustrie unter Druck setzen und verhinderte jegliche EU-Klimaschutzinitiative. Genauso wehrte sich Merkel erfolgreich gegen die von der EU angestrebte Entflechtung der Energiekonzerne mit Monopolstellung. Das heißt: gerade die deutsche Regierung, die sich oft als Klimaschützerin gibt, stellt sich in den Dienst von Konzerninteressen und behindert gravierend eine Bremsung der immer schneller um sich greifenden Klimaveränderung.

Die Klimakrise tritt global als Ernährungskrise in Erscheinung. Fluten, Dürren und Verödung auf riesigen Landstrichen vergrößern den Hunger und damit das Elend überhaupt in der sogenannten Dritten Welt. Gibt es einen Ausweg?

Der diesjährige Solidaritätsbasar richtet mit einem Vortrag des Autors André Scheer sein Augenmerk auf die Versuche in Lateinamerika, einen Weg aus dieser ungerechten neoliberalen und neokolonialen Welt zu finden.

Bremen, im Oktober 2010

Zustimmung bitte bis spätestens 23. Oktober 2010 zurücksenden!!!

An
Ingeborg Kramer
Emmastr. 240
28213 Bremen
Tel. 0421-213467

Oder:
eine E-mail mit dem Betreff "Aufruf Solidaritätsbasar 2010" und der Bemerkung "Zustimmung" an die Adresse hartmut_drewes@web.de senden.

Ich/Wir rufen hiermit auf, den 45. Solidaritätsbasar zu unterstützen

(Bitte in Druckbuchstaben schreiben!)

Als Person:
Name
Anschrift
Beruf/Funktion
Unterschrift

Als Organisation:
Stempel/Name
Anschrift
Unterschrift

Spendenkonto: Alida Klee,
"Initiative Solidaritätsbasar e.V."
Sparkasse Bremen
Kontonummer 171 57 96
BLZ 290 501 01


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6. Bundeswehrreform muss zu friedlicherer Sicherheitspolitik führen

BERLIN. Einen Kurswechsel der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik hat Paul Schäfer, verteidigungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, angemahnt. In der Bundestagsdebatte zum Verteidigungshaushalt 2011 warf Schäfer der Bundesregierung vor, sie wolle die Bundeswehr "als globales Expeditionskorps effektivieren und optimieren". Geboten sei aber tiefgreifende Abrüstung, eine Rückbesinnung auf die Landesverteidigung und der Verzicht auf Auslandskriegseinsätze. Darüber hinaus sprach Schäfer sich für die Bewahrung der Zivilität in den Streitkräften und für die Entwicklung sozial verträglicher Konversionsprogramme aus.

Weitere Infos: http://www.paulschaefer.info/


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7. US-Deserteur André Shepherd erhält taz Panter Preis

BERLIN. Connection e.V. und das Military Counseling Network begrüßen die Verleihung des taz Panter Preises an den US-Deserteur André Shepherd. "Dies ist ein deutliches Zeichen, wie groß die Zustimmung zu seiner Entscheidung ist", sagte Rudi Friedrich von Connection e.V.: "Das Bundesamt für Migration ist nun gefordert, André Shepherd endlich den notwendigen asylrechtlichen Schutz zu gewähren." Im November 2008 stellte der US-Soldat André Shepherd in Deutschland einen Asylantrag. Er hatte sich 2007 einem erneuten Einsatz im Irakkrieg verweigert und erklärt: "In dem Angriffskrieg gegen das irakische Volk hat die USA sowohl US-Recht, als auch internationales Recht gebrochen. Ich will nicht dazu gezwungen werden, in einem illegalen Krieg zu kämpfen. Das ist der wesentliche Grund für meinen Asylantrag." Der LeserInnen-Preis 2010 ehrt mit André Shepherd einen Irak-Kriegs-Veteranen, so die taz, "der mit seinem Schicksal zur Symbolfigur wurde". Laudator und taz-Redakteur Bernd Pickert würdigte den Preisträger: "Er hat gemacht, was Soldaten bei Strafe verboten ist: Er hat entschieden. Allein. Er hat sein Leben in die eigene Hand genommen und gesagt: Ich mache nicht mehr mit." "Damit", so die taz, "stellt er dessen Mut heraus, gegen den Strom zu schwimmen und große persönliche Härten für seine Überzeugungen in Kauf zu nehmen."

Weitere Infos: http://www.Connection-eV.de/aktion-usa.php


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8. Broschüre "Eritrea: Desertion, Flucht und Asyl"

OFFENBACH/M. Connection e.V., Pro Asyl und Eritreische Antimilitaristische Initiative haben eine neue Broschüre "Eritrea: Desertion, Flucht und Asyl" herausgegeben: zur Lage in Eritrea, zur Situation von Deserteuren und Deserteurinnen, zum Umgang der Nachbarländer Eritreas und der Europäischen Union mit Flüchtlingen aus Eritrea sowie zur besonderen Situation von eritreischen Frauen auf der Flucht. Anlass für die Erstellung der Broschüre war die Rückkehr der eritreischen Deserteure Yonas Haile Mehari und Petros Aforki Mulugeta nach Deutschland. Sie waren im Mai 2008 von den deutschen Behörden trotz zahlreicher Proteste nach Eritrea abgeschoben worden - und wurden dort sofort nach ihrer Ankunft unter grausamen Bedingungen inhaftiert. Nach einer wahren Odyssee - und aufgrund der erfolgreich weiter betriebenen Asylverfahren - konnten sie Mitte 2010 erneut nach Deutschland einreisen.

Bezug über http://www.connection-ev.de/shop


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9. Seemacht Deutschland

BREMEN. Im Rahmen der Maritimen Woche ist am Donnerstag, 30. September, um 11 Uhr (!) der Hamburger Wirtschaftspublizist Dr. Hermannus Pfeiffer mit seinem Buch "Seemacht Deutschland" im Hafenmuseum, Speicher XI, in der Überseestadt [http://www.hafenmuseum-speicherelf.de] zu Gast. Eine kurze Einführung gibt Jan Kahmann, ehemaliges Mitglied im Bundesvorstand von verdi. Hermannus Pfeiffer vertritt in seinem Buch die These, dass sich in der Bundesrepublik ein aus Politik, Wirtschaft, Militär, Finanzdienstleistern und Wissenschaft bestehender "Maritimer Komplex" herausgebildet hat. Pfeiffer beschreibt dessen Ziele und "Nebenwirkungen" und diskutiert die Zukunft der maritimen Wirtschaft in Deutschland. Eingebettet ist seine Darstellung in einen historischen Abriss über die Hanse, das wilhelminische Flottenprogramm.


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10. Unterschriftenkampagne gegen Krieg in Afghanistan

BERLIN. Der Appell "Den Krieg in Afghanistan beenden - zivil helfen" fordert den sofortige Beginn des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan. Die Friedensbewegung erhofft sich mit diesem Appell, dass die Diskussion in alle gesellschaftlichen Bereiche getragen und der Protest breite Unterstützung finden wird. Die Unterschriftenkampagne enthält drei klare Forderungen: Die Bundeswehr müsse "alle Kampfhandlungen" beenden, "sofort" mit dem Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan beginnen und die dadurch frei werdenden Gelder zur Verbesserung der Lebensbedingungen der afghanischen Bevölkerung einsetzen. Nach Auffassung der Friedensbewegung sind das die unverzichtbaren Voraussetzungen für einen "selbstbestimmten Friedensprozess" in Afghanistan.
Der Unterschriftenappell soll nun über die bundesweiten Organisationen und die vielen lokalen und regionalen Initiativen der Friedensbewegung in der Bevölkerung verbreitet werden. Er wird in die Kirchen und Gewerkschaften, in andere soziale Bewegungen, Parteien und Verbände, in Schulen und Hochschulen, in Betriebe und Verwaltungen hinein getragen. Bei einigen Organisationen (z.B. bei der IPPNW unter http://www.ippnw.de und unter http://www.frieden-mitmachen.de) kann der Appell auch online unterzeichnet werden. Das Bremer Friedensforum unterstützt die Unterschriftenkampagne.

Unterschriftenlisten stehen zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/pdf/afgh-appell2010.pdf


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11. Terminkalender

> Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4;

> Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8");

> Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße;

> Mittwoch, 29. September, 16.30 Uhr, Domshof, Demo gegen Krisenpolitik;

> Donnerstag, 30. September, 11 Uhr, Hafenmuseum Speicher XI, Dr. Hermannus Pfeiffer (Memo-Gruppe) Buchvorstellung "Seemacht Deutschland";

> Donnerstag, 30. September, 17 Uhr Mahnwache zu "20 Jahre deutsche Einheit - 20 Jahre deutsche Kriegseinsätze";

> Freitag, 1. Oktober, 17 Uhr Bremen-Vegesack (gegenüber Leffers) Friedensmahnwache Bremen-Nord;

> Samstag, 16. Oktober, Demo gegen Sozialabbau in Berlin


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12. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de.
Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt!
Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet. Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden.
Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen

Ekkehard Lentz


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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 13 vom 25. September 2010
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. September 2010