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NEWSLETTER/070: Newsletter Bremer Friedensforum 15 vom 4. Oktober 2011


Newsletter Bremer Friedensforum 15 vom 4. Oktober 2011


Inhalt heute:

01. Mahnwache zum zehnten Jahrestag des Afghanistan-Krieges
02. Friedenskundgebung in Bremen-Nord
03. Protestbündnis gegen Petersberg II
04. Protest bei Leipziger Hobbymesse
05. Bürgermeister für den Frieden: 5000 Mitglieder
06. Friedensforum begrüßt SPD-Beschluss
07. Zivilklausel im Hochschulgesetz ist der richtige Weg
08. Zivilklausel oder Militärforschung
09. Friedensjournal
10. Keine Mobilmachung für die Bundeswehr an Bremer Schulen
11. Fahrraddemo: Der Atommafia auf der Spur
12. Musikalische Gedenkstunde für Max Kossel
13. Der Antrag auf einen Staat Palästina
14. Gerd Ruge bei Amnesty International
15. Welcome to Europe
16. Konzert: "Ich weiß nicht mehr, wo Vögel singen"
17. Für Arbeitsplätze über Leichen?
18. Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod
19. Grüne: Radikalenerlass in Bremen aufheben!
20. Terminkalender
21. In eigener Sache


Mahnwache zum zehnten Jahrestag des Afghanistan-Krieges

BREMEN. Wie in vielen Städten Deutschlands wird es auch in Bremen zum zehnten Jahrestag des Afghanistan-Krieges eine Mahnwache unter dem Motto "Dem Frieden eine Chance - Truppen raus aus Afghanistan" geben, zu der das Bremer Friedensforum aufruft: am Donnerstag, 6. Oktober, um 17 Uhr auf dem Marktplatz.

Am 7. Oktober 2001 begannen die USA und Großbritannien mit der Bombardierung Afghanistans. Die Vorgeschichte oder besser: der Anlass ist bekannt, es waren die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon am 11. September, woraufhin US-Präsident Bush seinen "war on terror" verkündete. Bundeskanzler Schröder versprach umgehend seine "uneingeschränkte Solidarität" mit den USA und Deutschland beteiligt sich seit dem 16. November 2001 an diesem Krieg und seit Dezember 2001 an der UN-mandatierten ISAF-Mission - die sich in der Folge ebenfalls zu einem NATO-geführten Krieg entwickelte. Nach zehn Jahren Krieg sprechen zwar viele Politiker von Abzug, tatsächlich aber wird der Krieg fortgesetzt. Das Bremer Friedensforum erklärt: Solange über Afghanistan Bomben abgeworfen werden, können weder sozialer Fortschritt noch Menschenrechte verwirklicht werden. Afghanistan braucht einen sofortigen Waffenstillstand sowie den unverzüglichen Abzug der fremden Truppen. Tod und Zerstörung würden gestoppt, Ressourcen der Kriegskoalition könnten für den Wiederaufbau des Landes eingesetzt werden.

Das Bremer Friedensforum unterstützt außerdem die Veranstaltung "Zehn Jahre Krieg in Afghanistan Bilanz und Anklage" am Freitag, 7. Oktober, von 17.00 bis 20.30 Uhr in Berlin, IG Metall-Haus, Alte Jakobstr. 149 (U-Bhf Hallesches Tor) und am Samstag, 8. Oktober, eine Demonstration in Berlin mit anschließender Umzingelung des Bundeskanzleramts.

Weitere Informationen: http://www.ag-friedensforschung.de/



2. Friedenskundgebung in Bremen-Nord

BREMEN-NORD. Die 486. Friedenskundgebung der "Initiative Nordbremer Bürger gegen den Krieg" findet am Freitag, 7. Oktober, um 17 Uhr, Ecke Breite Straße / Gerhard-Rohlfs-Straße, zum Thema: "7. Oktober 2001, der Beginn der Bombardierungen Afghanistans nach dem 11. September 2001" statt.


3. Bremer Friedensforum unterstützt Protestbündnis gegen Petersberg II

BONN/BREMEN. Unter dem Motto "Sie reden von Frieden, Sie führen Krieg - Truppen raus aus Afghanistan!" werden am 3. und am 4. Dezember 2011 eine bundesweite Demonstration sowie eine internationale Konferenz stattfinden. Diese sollen ein kraftvolles Zeichen gegen die menschenfeindliche Politik des Krieges setzen. Des Weiteren sind Aktionen des Zivilen Ungehorsams für den 5. Dezember geplant, dem Tag der internationalen Afghanistan-Regierungskonferenz. Das Bremer Friedensforum unterstützt das "Protestbündnis gegen Petersberg II". Zu der bundesweiten Demonstration am 3. Dezember in Bonn werden von Bremen aus Busse organisiert.

Mehr: http://www.afghanistanprotest.de



4. Protest bei Hobbymesse

LEIPZIG. Für eine Kundgebung gegen den Krieg in Afghanistan in der Leipziger Innenstadt hatte die DFG-VK am 1. Oktober ihren Bundeskongress unterbrochen. Anschließend waren die Kriegsgegner auf die zeitgleich stattfindende Hobbymesse gezogen, um gegen die Anwesenheit der Bundeswehr zu protestieren. Lautstark und mit Transparenten machten die Demonstranten auf die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr aufmerksam. Gegenüber der nach kurzer Zeit auftauchenden Polizei und Messeleitung machte der Politische Geschäftsführer der DFG-VK, Monty Schädel, deutlich: "Wer sich das Militär zur Show und Werbung für den Krieg einlädt, muss in Leipzig und bundesweit mit Protest rechnen! Die Werbung für Militär und Krieg ist weder Spaß noch Hobby. Auch durch die Bundeswehr werden weltweit Menschen umgebracht, sie sich als Spaßprogramm auf einer Messe präsentieren zu lassen, zeugt entweder von Verachtung gegenüber den Opfern von Krieg und Gewalt oder aber von unglaublicher Naivität!"


5. Bürgermeister für den Frieden: 5000 Mitglieder

HANNOVER. "Mayors for Peace" (Bürgermeister für den Frieden) hat die magische Hürde von 5.000 Mitgliedern weltweit überschritten. Mayors for Peace vertritt nunmehr gegenüber den Vereinten Nationen und den Regierungen der Welt über eine Milliarde Menschen in über 150 Ländern auf dem Weg zur Umsetzung der Vision einer atomwaffenfreien Welt. Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil ist zugleich Vizepräsident des weltweiten Städtenetzwerkes Mayors for Peace: "Seit dem Abwurf der Atomwaffen vor 66 Jahren auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki ist die Menschheit teils mit mehr Glück als Verstand am atomaren Inferno vorbeigeschrammt. Ich freue mich außerordentlich über die große Unterstützung und den nach wie vor guten Zulauf von weiteren Städten und Bürgermeistern. Die Marke von 5.000 Mitgliedern hat nicht nur symbolischen Wert. Jetzt können wir bestärkt in die weiteren Gespräche mit den Atomwaffenstaaten und den Vereinten Nationen gehen." In Deutschland engagiert sich Mayors for Peace für diese Ziele: Verbot und Vernichtung aller Atomwaffen - weltweit, keine Modernisierung der Atomwaffen, Abzug der Atomwaffen aus Deutschland.

Weitere Informationen und Ansprechpartner unter:
http://www.mayorsforpeace.de

Auch Bremen ist Mitglied von Mayors for Peace:
http://www.mayorsforpeace.de/liste-der-mayors/stadt-detail.html?tx_mfpmayorsdb_pi1%5Bcityid%5D=40&tx_mfpmayorsdb_pi1%5Bbacklink%5D=138%7C%7C%7C1


6. Bremer Friedensforum begrüßt SPD-Beschluss: Aufrüstung des Hochschulbetriebs verhindern

BREMEN. Das Bremer Friedensforum begrüßt den Beschluss des SPD-Landesparteitags, der die Verankerung einer Klausel für zivile Forschung und Lehre im Bremischen Hochschulgesetz vorsieht: "Wir hoffen, dass der Parteitagsbeschluss der SPD positive Auswirkungen auf die seit Monaten andauernde Auseinandersetzung um die Stiftungsprofessur des Bremer Satellitenbauers und Weltraum-Rüstungskonzerns OHB hat". Das Friedensforum warnte in den letzten Monaten mehrfach vor einer weiteren Aufweichung der Zivilklausel und dem Einfluss von Rüstungsfirmen wie Atlas Elektronik und Rheinmetall auf die Hochschule Bremen. Die Verhinderung der Aufrüstung des Hochschulbetriebs durch einen konsequenten Ausschluss von Rüstungsforschung sei nur durch öffentlichen Druck zu erreichen, so das Friedensforum. Mit Interesse verfolgt das Friedensforum auch, welche Konsequenzen SPD-Wirtschaftssenator Martin Günthner aus dem Beschluss seiner Partei zieht. Günthner versicherte bereits bei seinem Amtsantritt, "auf jedes Bremer Unternehmen stolz zu sein zu können", auch wenn dieses Rüstung produziere. Die Bremer Spitzentechnologie, die Günthner regelmäßig besonders lobt, dient in hohem Maße militärischen Zwecken wie der elektronisch gestützten Kriegsführung bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr aber auch der Flüchtlingsabwehr an den europäischen Außengrenzen.


7. Zivilklausel im Hochschulgesetz ist der richtige Weg

BREMEN. Auf ihrem Landesparteitag am 28. September hat die Bremer SPD einen Antrag der Jusos beschlossen, der die Verankerung einer Klausel für zivile Forschung und Lehre im Bremischen Hochschulgesetz vorsieht. Die Fraktion Die Linke in der Bremischen Bürgerschaft hatte bereits im vergangenen Juni einen entsprechenden Gesetzesantrag eingebracht, Rot-Grün lehnte da noch ab. Cindi Tuncel, friedenspolitischer Sprecher der Linksfraktion, erklärt zur neuen Beschlusslage des SPD-Landesverbands: "Den Erkenntnisgewinn bei den Sozialdemokraten können wir nur begrüßen. Eine gesetzliche Regelung ist angesichts der Drohgebärden aus dem Hause OHB gegen die Verwaltungsgremien der Uni Bremen mehr als angebracht. Die Zivilklausel im Gesetz würde passenderweise auch für die Hochschule Bremen greifen, wo Rüstungsfirmen bislang fast uneingeschränkt agieren können wie sie wollen." Aufgrund der unverhohlenen Parteinahme von Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD), der sich mehrfach klar an die Seite von OHB und die Kriegswaffenproduzenten Rheinmetall Defence und ATLAS Electronics gestellt hat, gibt es für Tuncel aber noch begründete Zweifel, ob den Worten auch Taten folgen..



8. Zivilklausel oder Militärforschung

KARLSRUHE. Sehr lohnenswert ist der Besuch der Website der "Initiative gegen Militärforschung an Universitäten":
http://www.stattweb.de/files/DokuKITcivil.pdf



9. Friedensjournal

FRANKFURT/M. Eine immer lohnenswerte friedenspolitische Lektüre ist das "Friedensjournal", herausgegeben vom Bundesausschuss Friedensratschlag. Unter http://www.frieden-und-zukunft.de/?Friedensjournal sind die zurückliegenden Ausgaben als komplette und die aktuelle Ausgabe auszugsweise als PDF-Datei abrufbar. Für Abdrucke von einzelnen Artikeln können diese auch als doc- oder odt-Datei zugeschickt werden.


10. Keine Mobilmachung für die Bundeswehr an Bremer Schulen

BREMEN. Die Bundeswehr verstärkt ihr Engagement an zivilen öffentlichen Einrichtungen: Es gibt keine Ausbildungs- oder AbsolventInnenmesse, kein Besuch im Arbeitsamt und zunehmend auch kaum eine Schule, wo nicht in irgendeiner Form für den Dienst an der Waffe geworben wird. In den vergangenen Jahren geraten vor allem Schülerinnen und Schüler ins Visier der so genannten Jugendoffiziere, die als Angehörige der Streitkräfte deutsche "Sicherheitspolitik aus erster Hand" auch in Bremer Klassenzimmern bewerben. Eine Bestandsaufnahme über Art und Umfang dieser Imageoffensive verlangt die Fraktion Die Linke nun vom Senat. Kristina Vogt, Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion in der Bremischen Bürgerschaft, sagt dazu: "Völlig zurecht wächst unter LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen die Empörung über die Bundeswehr-Auftritte an Schulen. Die stattfindende Militärpropaganda verstößt eklatant gegen bildungspolitische Gebote und gehört damit definitiv nicht in den Unterricht." Vogt weiter: "Die Bundeswehr kann aufgrund ihres Auftrags auch keine praktische Ergänzung zum regulären Unterricht bieten, ohne dabei die gebotene Neutralität zu verletzen. In den Leitfäden der eingesetzten Jugendoffiziere wird vielmehr unverhohlen berichtet, dass Live-Schaltungen in die Feldlager Afghanistans und Ähnliches die Akzeptanz für Kriegseinsätze erhöhen können. Damit wird aus sogenannten Informationsangeboten eine bedrohliche Indoktrination mit dem Ziel, Nachwuchs für weitere Kriegseinsätze zu werben."

Die Fraktion Die Linke erwartet jetzt detaillierte Auskunft. Ziel der Anfrage ist es, weitere Schritte gegen die fortschreitende Militarisierung an den Schulen vorzubereiten. Mehr zur großen Anfrage "Bundeswehr an Bremer Schulen - Art und Umfang der Werbeoffensive":
http://www.dielinke-bremen.de/politik/presse/detail/browse/1/zurueck/presse/artikel/bundeswehr-an-schulen-im-land-bremen-art-und-umfang-der-werbeoffensive/



11. Fahrraddemo: Der Atommafia auf der Spur

BREMEN. Eine Fahrrad-Demo findet unter dem Motto "Der Atommafia auf der Spur - Die Profiteure des Wahnsinns" am Samstag, 8. Oktober, ab 11 Uhr statt. Treffpunkt ist der Bahnhofsvorplatz. Nach Informationen der Veranstalter "Klimaplenum" und "Bremer Anti Atom Forum" soll der so genannte Atomausstieg die Anti-Atom-Bewegung befrieden, nicht aber den Ausstieg aus der Atomkraft organisieren. Nicht nur über die Urananreicherungsanlage Gronau und die Brennelementefabrik Lingen ist die Bundesrepublik weiterhin weltweit in die Atomenergie eingebunden. Die Transporte über Bremen/Bremerhaven werden deshalb trotz Ausstiegs möglicherweise ansteigen, da der Ausbau der UAA Gronau noch nicht abgeschlossen ist. Gronau und Lingen sind Ziel- oder Ausgangsort der meisten Transporte. Deshalb sind Klimaplenum und Bremer Anti Atom Forum mit dem Fahrrad der Atommafia auf der Spur.



12. Musikalische Gedenkstunde für Max Kossel

BREMEN. Der schwul-lesbische Bremer Chor "Da capo al dente" (Leitung Christian Höffling) hat in diesem Jahr die Patenschaft für einen "Stolperstein" übernommen. Der Stein, der am 23. September vor dem Haus Dijonstraße 17 in Schwachhausen verlegt wurde, erinnert an den Bremer Max Kossel, der als schwuler Mann und Nazi-Gegner verfolgt und im Alter von 33 Jahren im KZ Mauthausen in Österreich ermordet wurde. Am Sonntag, 9. Oktober um 18 Uhr, gestaltet der Chor vor dem Haus Dijonstraße 17 eine musikalische Feierstunde. Wer den Flyer erhalten möchte, richte bitte eine kurze Mail an uns (info@bremerfriedensforum.de).



13. Der Antrag auf einen Staat Palästina

BREMEN. Salah Abdel Shafi, Generalbevollmächtigter Palästinas in Deutschland hält am Donnerstag, 13. Oktober, einen Vortrag "Der Antrag auf einen Staat Palästina in der UNO-Vollversammlung - Ziele, Hintergründe, Folgen und Entwicklungsaussichten". Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Tivoli-Saal im DGB-Haus (Bahnhofsplatz 22-28) Veranstalter: Deutsch-Palästinensische Gesellschaft Bremen, Netzwerk für einen gerechten Frieden im Nahen Osten, Palästinische Gemeinde Bremen.



14. Gerd Ruge bei Amnesty International

BREMEN. Amnesty International ist dieses Jahr 50 Jahre alt geworden. Die Bremer Gruppe lädt am Sonntag, 16. Oktober, um 11 Uhr im Überseemuseum (Vortragssaal) zu einer Rückschau und Bestandsaufnahme mit Gerd Ruge, einem der Mitbegründer von AI in Deutschland, ein. Mit dabei sein werden Luise Scherf, Wiebke Judith (AI-Studentengruppe) und Herr Becerra, der seinerzeit von Helmut Frenz als 16-Jähriger aus Chile geholt wurde.
Die Veranstaltung moderiert Otmar Willi Weber von Radio Bremen.


15. Welcome to Europe - Ein transnationales Netzwerk stellt sich vor:

BREMEN. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Welcome to Europe', Bündnis gegen Frontex berichten am Dienstag, 18. Oktober, um 19.30 Uhr, im Kulturzentrum paradox, Bernhardstraße 12 zwei AktivistInnen von Welcome to Europe von der Arbeit des Info-Mobils, bei der Flüchtlinge direkt auf den Fluchtrouten beraten werden, und stellen ihren Webguide für Flüchtlinge und MigrantInnen vor.
Nähere Infos unter http://www.w2eu.net


16. Konzert: "Ich weiß nicht mehr, wo Vögel singen"

BREMEN. Am Sonntag, 30. Oktober, findet in der Kulturkirche St. Stephani eine Aufführung mit Kompositionen aus Theresienstadt von Viktor Ullmann und Gedichten von Nelly Sachs statt. Beteiligt sind Tim Günther (Rezitation), Stephanie Golisch (Mezzosopran) und Juliane Busse (Klavier). Das Konzert wird unterstützt von der Jüdischen Gemeinde in Bremen und ist Bestandteil der Veranstaltungsreihe "Requiem" der Kulturkirche. Beworben wird die Veranstaltung vom Bremer Friedensforum.

Der Flyer steht zum Download:
http://www.bremerfriedensforum.de/bilddat/Flyer_Konzert_30_10_11_Kulturkirche-1.pdf



17. Für Arbeitsplätze über Leichen?

BERLIN. Zu einer Studie der IG Metall, in der eine Ausweitung der Rüstungsexporte gefordert wird, erklärt die Bundestagsabgeordnete Kathrin Vogler, Obfrau der Linken im Unterausschuss Zivile Krisenprävention: "Kurz vor dem zehnten Jahrestag des Afghanistankriegs zeigt sich, wie weit die Militarisierung der Gesellschaft vorangeschritten ist. Weitgehend widerspruchslos schwört die zweitgrößte DGB-Gewerkschaft derzeit ihre Mitglieder auf Kriegskurs ein. Wie der Internetdienst "German Foreign Policy" (http://www.german-foreign-policy.com/de/fulltext/58137) in seiner Ausgabe vom 8. September berichtet, geht die IG Metall auf Rüstungskurs. In einer Studie über den militärischen Schiffbau, aus der die Autoren zitieren, bekennt sich die IG Metall zum Umbau der Bundeswehr zur Interventionsarmee und fordert eine drastische Ausweitung der deutschen Rüstungsexporte. Dabei setzt die Metallgewerkschaft nicht nur auf die eigene Hochrüstung, mit der die Einsatzfähigkeit der Kriegsmarine gegen die "Bedrohung des freien Warenverkehrs" gesichert werden soll, sondern es sollen auch "Wachstumsmärkte außerhalb Europas" erschlossen werden. Dazu möchte die IG Metall gerne sehen, dass die Entwicklung neuer Produkte für neue Märkte beschleunigt wird. Im Klartext: Die Gewerkschaft fordert den Ausbau von Rüstungsexporten für die zu erwartenden Handels- und Rohstoffkriege in aller Welt. Sie bekennt sich dazu, dass Entwicklungs- und Schwellenländer auch zukünftig mit dem Kauf deutscher Waffensysteme die Entwicklungshilfe mehrfach wieder zurückzahlen sollen. Sie verzichtet auf Widerspruch dagegen, dass Diktatoren und Terrorfinanzierer wie das Regime in Saudi-Arabien auch weiterhin deutsche Rüstungsgüter erhalten. Industriepolitik geht für die Auftraggeber dieser Studie offenbar vor Friedenspolitik."

Weitere Informationen: http://www.kathrin-vogler.de


18. Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod

BREMEN. Emanuel Matondo spricht am Dienstag, 8. November, 20 Uhr, im Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34, zum Thema "Waffenexporte ins südliche Afrika". Die Exporte von Kriegswaffen und Rüstungsgütern weisen kontinuierlich steigende Werte auf. U-Boote und Kriegsschiffe, Kampfjets und Militärhubschrauber, Panzer und Raketenwerfer, Sturmgewehre und Maschinenpistolen, Lizenzen zur Waffenproduktion und ganze Rüstungsfabriken werden ausgeliefert. Zu den Empfängern zählen auch Diktaturen und autoritäre Regime in Afrika, Asien, Lateinamerika und Europa, die die Menschenrechte mit Füßen treten. Deutschland ist der größte Waffenexporteur Europas und liegt hinter den USA und Russland weltweit an dritter Stelle der Waffenlieferanten. Was das für die Menschen in den Empfängerländern bedeutet, soll am Beispiel einiger Länder des südlichen Afrikas mit dieser Veranstaltung verdeutlicht werden. Der Referent Emanuel Matondo arbeitet seit Jahren zu Themen wie Krieg, Militär, Rüstungsexporte, Korruption und den sich in den Gesellschaften des südlichen Afrikas dagegen entwickelnden Widerstand. Emanuel Matondo ist Bewegungsarbeiter, Journalist und Aktiver der Angolanischen Antimilitaristischen Menschenrechtsinitiative. Er lebt in Deutschland und wird die Veranstaltungen in deutscher Sprache durchführen.

Veranstalter: Bremer Friedensforum, DFG-VK, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Brot für die Welt, Bremer entwicklungspolitisches Netzwerk (BeN) und Ökumenische Initiative in Kooperation mit Connection e.V. [http://www.connection-ev.de]



19. Grüne: Radikalenerlass in Bremen aufheben!

BREMEN. Die Grünen wollen den Radikalenerlass in Bremen aufheben. Einen entsprechenden Antrag hat die Fraktion nun auf den Weg gebracht. Dazu erklärt der für den Öffentlichen Dienst zuständige Bürgerschaftsabgeordnete Hermann Kuhn: "Es ist an der Zeit endlich mit diesem Relikt aus den bleiernen Jahren der Bundesrepublik aufzuräumen. Der Radikalenerlass war ein politischer Fehler. Nach dem Radikalenerlass wird nicht konkretes Handeln der Beschäftigten im öffentlichen Dienst beurteilt, sondern ihre vermutete Gesinnung. Diese Gesinnungsschnüffelei ist mit demokratischen Rechten nicht vereinbar. Mit der Aufhebung der Bremer Regelungen machen wir klar deutlich: im öffentlichen Dienst in Bremen zählen Demokratie und Meinungsfreiheit. Die Richtlinien des Radikalenerlasses werden hier ohnehin seit Jahren nicht mehr angewendet." In Bremen wurden in Folge des Radikalenerlasses vom Januar 1972, den der Bundeskanzler und die Regierungschefs der Länder unter dem Titel "Grundsätze zur Frage der verfassungsfeindlichen Kräfte im öffentlichen Dienst" beschlossen hatten, die "Richtlinien über das Verfahren bei Feststellung des Erfordernisses der Verfassungstreue von Bewerbern für den öffentlichen Dienst" in Kraft gesetzt. Auf dieser Grundlage sind vor allem in den 70er und 80er Jahren mindestens 70 im öffentlichen Dienst Beschäftigte bzw. BewerberInnen an der Ausübung ihres Berufes gehindert worden. Dieser Bremer Radikalenerlass ist bis heute formal in Kraft. (Pressedienst Bündnis 90/Die Grünen Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft, 27. September 2011)



20. Terminkalender

- Jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr, Mahnwache des Bremer Friedensforums auf dem Bremer Marktplatz; jeden ersten Donnerstag im Monat um 18.30 Uhr Beratung des Bremer Friedensforums in der Villa Ichon, Goetheplatz 4

- Jeden dritten Freitag, 12 bis 13 Uhr, Mahnwache gegen die Rüstungshochburg Bremen an der Domsheide (vor "Kapitel 8");

- Jeden Freitag, 17 Uhr, Kundgebung der "Nordbremer Bürger gegen Krieg", Bremen-Vegesack, Gerhard-Rohlfs-Straße/Breite Straße;

- Freitag, 7. Oktober, 15.30 bis 18.30 Forum Kirche, Hollerallee 75, Seminar "Protestantismus im Kalten Krieg", Referent: Prof. Dr. Martin Greschat, emeritierter Kirchengeschichtler aus Gießen, Leitung: Louis-Ferdinand v. Zobeltitz, Hans-Gerhard Klatt, Kostenbeitrag: 5 Euro, Anmeldung: Evangelisches Bildungswerk, Telefon 3 46 15-35;

- Freitag, 7. Oktober, Berlin, Internationales Afghanistan-Tribunal, http://www.ag-friedensforschung.de/;

- Samstag, 8. Oktober, 11 Uhr, Treffpunkt Bahnhofsvorplatz, Fahrraddemo unter dem Motto "Der Atommafia auf der Spur", Teil 2: "Die Produzenten des Wahnsinns" (Veranstalter: Klimaplenum Bremen / Anti-Atom-AG / Bremer Anti Atom Forum);

- 28. und 29. Oktober, Rathaus Potsdam, das Symposium "Organisiert die Welt!" will an den heute weitgehend unbekannten Pazifisten und Friedensnobelpreisträger Alfred Hermann Fried (1864-1921), der vor 90 Jahren verarmt in Wien starb, in Erinnerung rufen. Dabei geht es nicht nur um eine Nachzeichnung von Frieds Leben und Werk, sondern auch darum herauszuarbeiten, welche Erkenntnisse und Fragestellungen aus Frieds Wirken noch heute relevant sind. Die Tagung richtet sich an Friedenshistoriker, Aktive in Friedensbewegungen und an alle, die am Aufbau einer friedlichen Welt interessiert sind. Veranstalter: International Peace Bureau (IPB)

- Dienstag, 8. November, 20 Uhr, Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34", "Waffenexporte ins südliche Afrika: Ein Geschäft mit dem Tod", Veranstaltung von Bremer Friedensforum, DFG-VK, Bremische Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung, Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung (biz), Brot für die Welt, Bremer entwicklungspolitisches Netzwerk (BeN), Ökumenische Initiative in Kooperation mit Connection e.V.;

- Montag, 14. November, 19 Uhr, Haus der Wissenschaft, Olbers-Saal Podiumsdiskussion "Zivilklauseln contra Rüstungsforschung an deutschen Hochschulen" mit Sören Böhrnsen, Arnim von Gleich, Hans-Jörg Kreowski, Senta Pineau (Köln und Dietrich Schulze(Karlsruhe) - Veranstalter: Universität Bremen in Kooperation mit der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung und dem Allgemeinen StudentInnenausschusses (AStA) der Universität Bremen;

- Freitag, 25. November, ab 18 Uhr, St.-Stephani-Gemeinde, Bremer Solidaritätsbasar; 19.30 Uhr, Vortrag von Karin Leukefeld;

- Samstag/Sonntag 26./27. November, Kassel, Friedenspolitischer Ratschlag, http://www.ag-friedensforschung.de/;

- Samstag, 3. Dezember, Bonn, ab 11.30 Uhr Kaiserplatz, bundesweite Demonstation "Bundeswehr raus aus Afghanistan", http://www.afghanistanprotest.de



Vorankündigung:

"Menschenrecht im Dienst des Krieges", Veranstaltung von Masch und Bremer Friedensforum mit Norman Paech am 24. Mai 2012



21. In eigener Sache

Bleiben Sie bitte dem Bremer Friedensforum gewogen und sparen Sie nicht mit Vorschlägen, Ergänzungen, Texten und anderen Reaktionen für den Newsletter an: mailto:Ekkehard.Lentz@bremerfriedensforum.de. Die Veröffentlichung von Artikeln oder Auszügen aus dem Newsletter ist mit Quellenangabe ausdrücklich erlaubt! Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch gern darauf hinweisen, dass das Bremer Friedensforum auf ehrenamtlicher Basis arbeitet.

Und: Friedensarbeit kostet auch Geld! Im Unterschied zu Rüstungsproduzenten erhalten wir keine staatliche Unterstützung aus Steuergeldern, sondern finanzieren unsere Arbeit ausschließlich aus Spenden. Unser Spendenkonto lautet: Ekkehard Lentz (für das Bremer Friedensforum) bei der Postbank Hannover, BLZ 25010030, Kontonummer 123268-306.

Mit freundlichen Grüßen

Ekkehard Lentz


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Quelle:
Newsletter Bremer Friedensforum 15 vom 4. Oktober 2011
Bremer Friedensforum
Villa Ichon, Goetheplatz 4 - 28203 Bremen
E-Mail: info@bremerfriedensforum.de
Internet: www.bremerfriedensforum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Oktober 2011