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NEWSLETTER/081: BUKO News vom 27.02.2012


BUKO News vom 07.02.2012


Liebe Newsletterleser_innen,

zwei Tage früher als gewohnt, aber in bewährter Mischung, erreicht euch heute der Februar-Newsletter. Wir sind, trotz Montagsregens in Frühlingslaune und freuen uns auf's kommende Wochenende in Erfurt. Der BUKO-Kongress nimmt Inhalte & Formen an und ist Teil des hoffentlich aktiven Bewegungsfrühlings 2012. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen des Newsletters und hoffen auf einen global-radikalen Frühling!


+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO +++
1) Under Pressure: BUKO-34-Homepage online. Nächstes Vorbereitungstreffen, 2.-4.3. in Waltershausen
2) Es fehlen noch 10.000 Euro-Jetzt spenden & Plakat geschickt bekommen
3) Die andere Seite der Gentrifizierung? Großwohnsiedlungen in Hamburg am Beispiel Steilshoop, Veranstaltungsreihe, 6. & 29.3., Hamburg
4) Noch Plätze frei: Seminar "Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der 'europäischen Peripherie'", 10.3. in Berlin
5) Seminar: Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaft für die Welt von morgen, 13.-15.4. in Wernsdorf/ bei Berlin
6) BiEm-Seminar: Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus? 20.-22.4. in Jena

+++ MELDUNGEN +++ MELDUNGEN +++
7) Syrien im Bürgerkrieg
8) Informationen zur Krise des Kapitalismus
9) Aufruf "PädagogInnen gegen die Abschiebung von Roma in den Kosovo" unterzeichnen

+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++
10) Horreya-AktivistInnen aus Kairo berichten, 28.2.&1.3, Bremen&Köln
11) Forum Solidarische Ökonomie, 2.-4.3. in Kassel
12) BUKO unterstützt: Rundreise mit dem kolumbianischen Gewerkschafter Carlos Olaya, bundesweit, 13.3.-1.4.
13) "Wem gehört Frankfurt?", Kongress, 16.-18.3. in Frankfurt am Main
14) M31-european day of action against capitalism, 31.3., Frankfurt/M.

+++ NEUERSCHEINUNGEN +++ NEUERSCHEINUNGEN +++
15) Buchvorstellung "Gramsci global", 28.2.-2.3., Hamburg, Kiel & Berlin
16) Mikrofinanz-Industrie, Buchvorstellung, Berlin, Essen, Bochum
17) iz3w "Globales Lernen mit Defiziten" erschienen
18) Isw-report 88 zur Welt-Einkommensverteilung erscheint am 6. März


1) Under Pressure: BUKO-34-Homepage online. Nächstes Vorbereitungstreffen, 2.-4.3. in Waltershausen

Der Kongress nimmt Fahrt auf: "Under Pressure - Krisen. Kämpfe. Transformationen." lautet der Titel und was sich dahinter verbirgt, kann in unserem Kongressaufruf nachgelesen werden, der nun auch auf Englisch verfügbar ist.
http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/buko34/doc/BUKO34.pdf
http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/buko34/doc/BUKO34_eng.pdf

Wer neugierig ist, kann auch schon einen ersten Blick auf unsere provisorische Homepage werfen. Hier gibt es geballt alle bisher verfügbaren Infos. Derzeit wird am Layout gebastelt und auch die Kongressfarbe des Frühjahrs 2012 ist noch nicht entschieden.

Wie immer gilt: Der Vorbereitungsprozess ist ein offener und Interessierte sind herzlich eingeladen, sich in die Organisierung einzubringen. Unser nächstes Vorbereitungstreffen findet vom 2.-4.3. im schönen Waltershausen statt. Dort empfängt uns die Kommune KoWa und wir freuen uns auf den Besuch in der ehemaligen Puppenfabrik.
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/01/13/buko34-in-erfurt/

!!! Termin vormerken: Der BUKO 34 findet vom 17.-20.5.2012 in Erfurt statt!!!


2) Es fehlen noch 10.000 Euro - Jetzt spenden & Plakat geschickt bekommen

Wir haben eine ungewöhnliche Spende erhalten. Unser Lieblingslayouter hat uns ein Plakat geschenkt, das nun druckfrisch hier im Büro liegt. Ein Strich-Männchen balanciert auf einem Unendlichzeichen und hält ein Schild "Radikal Global". Darunter steht der Slogan der diesjährigen Spendenkampagne: "Raum schaffen für das Unvorhersehbare & Irritierende, für das Horizont Öffnende & Nicht Integrierbare...". Das Zitat findet sich im BUKO-Buch "radikal global", das 2003 bei Assoziation A erschienen ist. Im Kern geht es um eine immer noch aktuelle Frage: Wie können in der praktischen Kritik am Kapitalismus emanzipatorische Ansätze entstehen und sich ausweiten, die nicht sofort von den neoliberalen bzw. neokolonialistischen Verhältnissen an die Wand gedrückt werden?

Und genau auf diese Verhältnisse werden wir jedes Jahr wieder zurückgeworfen, da auch die BUKO - um ihre Arbeit weiter absichern zu können - Kohle braucht. In den letzten Monaten habt ihr schon fleißig gespendet und bereits jetzt sind 20.000 Euro hier an Spenden eingetrudelt. Das ist spitze! Dafür möchten wir uns herzlich bedanken und hoffen, dass - trotz Finanzkrise und verschärfter sozialer Ausgangsbedingungen - der ein oder die andere noch ein wenig Geld für die BUKO übrig hat. Jede Spende hilft und - das ist neu - wer spendet erhält als Dankeschön das Plakat in limitierter Auflage zugeschickt.

BUKO braucht wieder 30.000 EUR - bis zum Herbst 2012.
Macht mit! Unterstützt die BUKO! Weitere Informationen:
http://www.buko-braucht-kohle.de/


3) Die andere Seite der Gentrifizierung? Großwohnsiedlungen in Hamburg am Beispiel Steilshoop, Veranstaltungsreihe, 6.3. und 29.3. in Hamburg

Der BUKO-Arbeitsschwerpunkt Stadt Raum (ASSR) lädt ein zu einer 2-teiligen Veranstaltungsreihe im Centro Sociale, Sternstr. 2, 20357 Hamburg, am 6.3., und am 29.3., jeweils um 19.30 Uhr.

1) Ein Wohnexperiment der partizipativen Stadtentwicklung der 1970er Jahre in Steilshoop (6.3.)

Von vielen Hamburger_innen heute als "Schandfleck" oder "Problemstadtteil" verschrien, war Steilshoop von 1973 bis 1983 Ort eines Wohnmodells. 200 Menschen organisierten gemeinschaftliches Planen und Wohnen im Plattenbau. Welche Optionen bot die Großwohnsiedlung vor vierzig Jahren für ein gemeinschaftliches Leben? Wie sieht es heute aus? Wir zeigen den Dokumentarfilm "Wohnfriedhof oder urbanes Leben". Im Anschluss gibt es eine Diskussion mit dem Filmemacher Egmond Tenten, Rolf Spille (begleitender Architekt) sowie Erhard Buschmann (Ex-Bewohner);

2) Die Funktion von Großwohnsiedlungen für den gesamtstädtischen Wohnungsmarkt (29.3.)

Großwohnsiedlungen haben ein schlechtes Image in der Stadt. Sie gelten als unattraktive Orte, in denen die Verlierer_innen von Gentrifizierung wohnen. Wir wollen diskutieren, was dran ist an der These, dass Arme, Alleinerziehende, Migrant_innen, etc. aus St. Pauli, der Schanze oder Ottensen in die Hochhäuser an die Ränder verdrängt werden. Lässt sich dieser Trend überhaupt belegen? Was wissen wir über diejenigen, die aus den Innenstädten weichen mussten? Mit: Dr. Martin Kersting (Mitglied des Stadtteilbeirates Steilshoop), Marc Meyer (Mieter helfen Mietern), Thomas Pohl (Stadtgeograph);

Die Reihe findet in Kooperation mit den Freundinnen und Freunden des Centro Sociale und der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg statt, gefördert durch die Landeszentrale für politische Bildung.


4) Noch Plätze frei: Seminar "Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der 'europäischen Peripherie'", 10.3. in Berlin

Ein Krisengipfel jagt den nächsten. Hunderte Milliarden Euro werden in so genannte Rettungsschirme gepumpt, um verschuldete Staaten & Banken vor dem Kollaps zu retten. Dies geht einher mit radikalen Sozialkürzungen und dem Ausverkauf öffentlicher Güter. In Europa zeigt sich die gegenwärtige Krise des Kapitalismus am deutlichsten an der südlichen Peripherie. Die durch die Europäische Union und den IWF vorgegebene "Krisenbewältigung" erzeugt hier weiterhin deutlichen Widerstand. Während sich in Deutschland bislang keine größeren Proteste oder Streiks abzeichnen, gehen in Griechenland, Portugal und Spanien immer wieder zehntausende Menschen auf die Straße, um gegen die neoliberale "Krisenpolitik" der EU-Troika zu protestieren.

Im Seminar nehmen wir die sozial-politische Situation in Portugal und Griechenland in den Blick. Darüber hinaus beschäftigt uns die Frage: Wie wirkt sich die Euro-Krise auf die Länder des globalen Südens aus, die unter keinen Rettungsschirm genommen werden, sondern direkt mit den Auswirkungen des EU-Protektionismus konfrontiert sind? Wie können die verschiedenen Kämpfe gebündelt werden, um gemeinsam gegen Armut & Sozialkürzungen vorzugehen?

Neoliberale Krisenbewältigung und soziale Kämpfe an der "europäischen Peripherie", Berlin, 10.3., Tagesseminar, 10 bis ca. 18 Uhr,
Anmeldung: mail at buko.info

PS: Ismail Küpeli wird in einer Rundreise in verschiedenen Städten sein und dort über Krisenproteste in Portugal berichten:
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/01/05/portugal-neoliberale-krisenbewaeltigung-und-soziale-kaempfe/


5) Seminar: Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaft für die Welt von morgen, 13.-15.4. in Wernsdorf/ bei Berlin

Angesichts der weltweiten Krisenerscheinungen sind immer mehr Menschen davon überzeugt, dass das herkömmliche auf Wirtschaftswachstum basierende Wohlstandsmodell keine Zukunft hat. Sowohl im globalen Norden als auch im Süden muss grundlegend mit der Produktions- & Lebensweise, die sich am Ideal des homo oeconomicus orientiert, gebrochen werden. In der politischen Rhetorik werden die Auswüchse des Wachstums zwar gegeißelt, der Verzicht auf Wachstum steht in der praktischen Politik jedoch nicht auf der Agenda.

Die Diskussion ist dabei alles andere als neu: Im globalen Süden wird seit längerem unter dem Begriff 'Postdevelopment' Kritik am westlichen Entwicklungsmodell geäußert. Unter dem Stichwort ,buen vivir' werden Alternativen diskutiert, in deren Mittelpunkt Aspekte wie Lebensqualität und eine Ökologisierung aller Lebensbereiche stehen. Aber auch in der BUKO selbst war die (etwas ironisch so genannte) 'Abwicklung des Nordens', Mitte der 1990er, ein stark diskutierter Begriff - angestoßen durch feministisch-internationalistische Konzepte. Im Vergleich dazu erscheinen die heutigen Postwachstumskonzepte eher halbherzig, während praktische Ansätze, wie 'Klimasolidarität' oder 'commonsbasierte Peerproduktion', eher den Überlegungen von damals gerecht werden könnten.

Im Seminar wollen wir uns einen Überblick über die verschiedenen Debatten und Konzepte verschaffen und Praxisbeispiele kennenlernen. Wie können politische Veränderungen gedacht und gemacht werden und was bedeutet dies für eine inter- bzw. transnationalistische Bewegung im Norden?

Seminar: Lokal, glokal, utopistisch - Wirtschaft für die Welt von morgen, Wernsdorf/ bei Berlin, 13.-15.4. Das Seminar ist ein Kooperationsseminare mit der rls-Stiftung, Kosten: 20 Euro. Anmeldung: mail at buko.info


6) BiEm-Seminar: Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus? 20.-22.4. in Jena

Postkoloniale Studien fragen, wie unser Wissen und unsere Welt- und Selbstvorstellungen noch heute von der Ära des Kolonialismus geprägt sind. Anhand ausgewählter Theoretiker_innen und aktueller Beispiele aus der Entwicklungspolitik wird Aram Ziai (Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn) eine solche postkoloniale Perspektive auf das Konzept der "Entwicklung" illustrieren.

Im staatlichen Bildungssystem Kameruns spiegelt sich bis heute der Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Zudem gibt es zahlreiche Privatschulen, teilweise Gründungen von Bildungsunternehmen aus dem Norden. Regina Schleicher (Universität Frankfurt) wird am Beispiel der Kameruner Bildungslandschaft die Begriffe post- und neokolonial entwickeln und zur Diskussion stellen.

Ein vitales, selbst organisiertes BUKO-BiEmer_innenseminar mit genussvoll veganer Selbstversorgung und lauter angenehmen Menschen.
Fühl Dich herzlich Willkommen am 20.-22.4.2012 in Jena!
In Kooperation mit der Gruppe revolta - antikapitalistische Linke (Jena): http://anticapitalista.blogsport.de/



7) Syrien im Bürgerkrieg

Seit Monaten protestieren in Syrien die Menschen gegen das Assad-Regime und riskieren dabei ihr Leben. Assad kämpft erbittert um seinen Machtanspruch und die in den Medien präsenten Bilder können uns nur erahnen lassen, welche Risiken die Aktivist_innen auf sich nehmen.

Die Positionierung des Westens ist spätestens seit der Münchner Sicherheitskonferenz ein dominierendes Thema der internationalen Politik. Informationen hierzu finden sich in einem Artikel der Informationsstelle Militarismus die die Diskussionen und Vorträge auf der Münchner Sicherheitskonferenz zusammengefasst haben:
http://www.imi-online.de/2012/02/06/munchner-sicherheitskonferenz-deutsches-europa-und-verhartung-der-fronten/

Eine klare Positionierung, wie der syrische Frühling unterstützt werden kann, bietet die Initiative "Adopt a Revolution". "RevolutionspatInnen", die die syrische Revolte aktiv unterstützen wollen, können lokale Komitees, die Demonstrationen organisieren, Vernetzungen vorantreiben oder Demonstrationen dokumentieren, finanziell unterstützen [...]

Die sozialmedizinische Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international unterstützt die Untergrundkliniken der syrischen Opposition. Die humanitäre Situation in den Zentren des Aufstands ist vor allem für verletzte Demonstranten dramatisch, da das syrische Regime in den Krankenhäusern gezielt nach ihnen fahndet. [...]



8) Informationen zur Krise des Kapitalismus

Die Finanzmarktkrise bzw. die Krise des Kapitalismus und die damit verbundene durchaus befremdliche Durchsetzungskraft des Neoliberalismus sind derzeit durch die Breite Medienlandschaft hinweg Thema. Wir haben uns umgeschaut und liefern einige Tipps zum kritischen Diskurs im Kontext der Finanzmarktkrise:

Wolf Wetzel beschäftigt sich mit den Fragen, die in verschiedenen Protestbewegungen aufgeworfen wurden, liegen geblieben sind und beantwortet werden müssen, wenn ein Weg zwischen pragmatischem Abwehrkampf - Kampf gegen eine Rentenreform, Kampf gegen die Macht der Banken - und dem 'Kampf ums Ganze' gesucht wird.

Wolf Wetzel: Krise des Kapitalismus und krisenhafte Proteste, 9.80 Euro:
http://www.edition-assemblage.de/krise-des-kapitalismus-und-krisenhafte-proteste/

Die Le Monde Diplomatique hat auf ihrer Webseite ein Dossier zur Finanzkrise eingerichtet, in der ein breites Spektrum an Artikeln veröffentlicht und regelmäßig aktualisiert wird. Hier wird die Finanzkrise global und kritisch analysiert und journalistisch aufgearbeitet:
http://www.monde-diplomatique.de/pm/.dossier/finanzkrise

LabourNet Germany bündelt unter dem inhaltlichen Schwerpunkt "EU und die Finanzkrise" Artikel und weitere Informationen und fokussiert vor allem die Auswirkungen der Krisen auf die Wirklichkeiten der Arbeitswelt:
http://www.labournet.de/diskussion/eu/wipo/krise.html


9) Aufruf "PädagogInnen gegen die Abschiebung von Roma in den Kosovo" unterzeichnen

In den nächsten Jahren sollen die meisten der in Deutschland langzeitgeduldeten Roma in den Kosovo abgeschoben werden. Aktuell steht die Entscheidung im Landtag in Baden-Württemberg an, ob der von grün-rot verfügte Abschiebestopp aufgehoben werden soll. Das hat deshalb auch bundesweite Signalwirkung. Um die Abschiebung der zum Teil schon hier geborenen Kinder und Jugendlichen zu verhindern, hat das Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik Baden-Württemberg eine Kampagne gestartet, in der sich alle, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, dagegen wehren und die Landesregierungen in Ba-Wü und anderswo dazu auffordern, ein dauerhaftes Bleiberecht für die Roma zu schaffen.

Dafür haben wir bundesweit über 200 ErstunterzeichnerInnen gewinnen können, darunter über 100 ProfessorInnen und SozialwissenschaftlerInnen, sowie wichtige Verbände, u.a. GEW, Verdi, Zentralrat der Sinti und Roma, Rat für Migration, Deutscher Bundesjugendring, BAG Evangelische Jugendsozialarbeit u.v.m. In den ersten beiden Wochen seit Veröffentlichung kamen nun schon 2.000 Unterschriften online dazu.

Wenn Sie das unterstützen möchtet, können Sie:

a. sich auf darüber informieren und gegebenenfalls den Aufruf online unterzeichnen;

b. Ihre KollegInnen und alle in Ihrem Umfeld, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, darauf hinweisen (die PDF von Webseite ausdrucken und zur Teamsitzung mitnehmen/aushängen) und Unterschriftenlisten ausfüllen lassen;

c. als Einrichtung, Verband oder Organisation den Aufruf unterstützen: in dem Fall per Mail mit info at aufruf-gegen-abschiebung.de Kontakt aufnehmen. Dies ist uns besonders wichtig. Zum einen denken wir, dass diese Unterschriften politisch ein größeres Gewicht haben, zum anderen wollen wir damit auch Entscheidungsträger, ganze Kollegien und Teams dazu bewegen, sich mit dieser Frage auseinander zu setzen und sich zu positionieren.

Mit freundlichen Grüßen, Andreas Foitzik (Netzwerk rassismuskritische Migrationspädagogik)

Aufrufstext und weitere Informationen:
http://aufruf-gegen-abschiebung.de


10) Horreya - AktivistInnen aus Kairo berichten, 28.2. und 1.3 in Bremen & Köln

Aus der Ankündigung:
"Vor einem Jahr schauten Menschen auf der ganzen Welt voller Faszination und Respekt auf den Tahrir-Platz in Kairo. Der ägyptische Aufstand verjagte einen verhassten Despoten und sollte ein ganzes menschenverachtendes Regime beseitigen. Ägypten wird heute von einem selbsternannten Militärrat regiert, der große Teile der Wirtschaft kontrolliert; Folter und Angriffe auf Demonstrationen stehen auf der Tagesordnung und erste Wahlen wurden von konservativ-islamistischen Kräften dominiert. Die Zwischenbilanz aus der Ferne fällt deprimierend aus. Diesem Blick von Außen wollen wir eine Sicht aus dem Innenleben dieser noch längst nicht abgeschlossenen Umwälzung entgegenstellen. Wir haben vier ägyptische AktivistInnen eingeladen. Sie werden uns von ihren politischen Projekten, ihren Hoffnungen und ihren Problemen erzählen und den Fragen nachgehen, welche herausragende Rolle die unabhängige und selbstorganisierte Berichterstattung spielt, wie Street Art und Subkultur Teil und mobilisierender Faktor der Revolution sind und welche revolutionären Aktivitäten von Stadtteilkomitees entwickelt werden. Um diese unterschiedlichen Dimensionen des ägyptischen Aufstands in Berichten und Bildern vorstellen zu können, werden wir uns etwas mehr Zeit nehmen. Unsere gemeinsame Sprache an diesem Abend wird Englisch sein; eine Simultanübersetzung ins Deutsche steht auf individuellen Empfangsgeräten zur Verfügung. In der anschließenden Diskussion wollen wir Perspektiven der ägyptischen Revolution ausloten und Bezüge zu den weltweiten Aneignungskämpfen herstellen."

Bremen, 28.2., 19.30 Uhr, Lagerhaus Schildstr. 12-19, Haltestelle Sielwall
Köln, 1.3., 19 Uhr, Alte Feuerwache Melchiorstr. 3, U-Bahn-Ebertplatz

http://horreya.blogsport.eu/


11) Forum Solidarische Ökonomie, 2.-4.3. in Kassel

Demokratie darf vor der Ökonomie nicht halt machen: Das bundesweite Forum Solidarische Ökonomie möchte verschiedenste Formen Solidarischer Ökonomie sichtbar machen. Darüber hinaus dient es als öffentlicher Auftakt zur Bildung eines Netzwerks Solidarische Ökonomie ähnlich der Zusammenschlüsse, die in den letzten Jahren in verschiedenen anderen Ländern entstanden sind. Neben ca. 40 Workshops und zwei international besetzen Podien bildet ein großer Open Space am Samstag das Zentrum des ForumSÖ.

Forum Solidarische Ökonomie, 2.3.- 4.3., in Kassel, Uni Kassel, Holländischer Platz; Veranstalter: Initiative Netzwerk Solidarische Ökonomie:
http://www.solidarische-oekonomie.de


12) BUKO unterstützt: Rundreise mit dem kolumbianischen Gewerkschafter Carlos Olaya, bundesweit, 13.3.-1.4.

Ein trauriger Rekord: Kolumbien ist das Land, in dem Jahr für Jahr die meisten Gewerkschafter_innen ermordet werden. Allein 2010 haben Paramilitärs und die stattlichen Streitkräfte 52 Gewerkschafter_innen in Kolumbien "verschwinden lassen" und umgebracht. Davon betroffen ist u.a. die Gewerkschaft Sinaltrainal, die Arbeiter_innen in der Lebensmittelindustrie von Zuckerrohrschneidern auf den Feldern, über Beschäftigte transnationaler Konzerne wie Coca Cola, Kraft, Nestlé, bis hin zu Dienstleister in Kantinen und Gebäuden wie Sodexo organisiert. In Kolumbien werden Menschenrechte systematisch verletzt. Dies trifft besonders Vertreter_innen der sozialen Bewegungen und Gewerkschaften, die massiv von Polizei und paramilitärischen Einheiten eingeschüchtert werden. (...)

"Den Multis widerstehen - Gewerkschaften in Kolumbien trotzen Mord und Repression", Rundreise mit Carlos Olaya von der Gewerkschaft Sinaltrainal, Koordiniert wird die Rundreise von der Basisinitiative Solidarität (BaSo) in Kooperation mit Gruppen in verschiedenen Städten und europäischen Ländern. Die Veranstaltung wird aus dem Spanischen übersetzt.

Veranstaltungen im Rahmen der Rundreise:
Berlin 12.3. , Bielefeld 14.3. , Bochum, Bahnhof Langendreer 19.3. , Halle 13.3., Itzehoe 15.3., Hamburg, 16.3., Tagung in Wuppertal 31.3. und 1.4.
http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/01/11/den-multis-widerstehen-gewerkschaften-in-kolumbien/

Weitere Infos zur Tagung "Transnationale Konzerne, Gewerkschaftliche Kämpfe und Internationale Solidarität, Fokus Kolumbien":
http://www.baso-news.de/Baso/Texte/2010/Konferenz_Wup_Agenda.pdf
Anmeldung zur Tagung: ConfWup at aol.com


13) "Wem gehört Frankfurt?", Kongress, 16.-18.3. in Frankfurt am Main

Steigende Mieten als Folge des neuen Mietspiegels, Flughafenausbau und Fluglärm, Großprojekte wie EZB-Umzug, Europaviertel und Kulturcampus, Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse in Bockenheim, Innenstadt, Ostend, Gallus und anderswo, teilweise unter Beteiligung öffentlicher Wohnungsbaugesellschaften, Fehlende Freiräume für ein selbstbestimmtes Leben... Entwicklungen in der Global City Frankfurt, die im Kontext der globalen Finanz- und Wirtschafskrise betrachtet werden müssen, die mittels "Bankenrettung" zur Schuldenkrise öffentlicher Haushalte gemacht wurde. Es ist an der Zeit die Frage "Wem gehört Frankfurt?" erneut anzugehen. Der Kongress bringt Gruppen, Initiativen und Individuen zusammen, um die genannten und andere Entwicklungen in Frankfurt und Rhein-Main zu analysieren, zu diskutieren, zu kritisieren und um sich zu organisieren.

Der Kongress kombiniert zentral gestaltete Plenarveranstaltungen mit dezentral vorbereiteten Sessions. Es wird Plenarveranstaltungen zu den Themen "Armut und Reichtum in der Global City Frankfurt" (Auftakt), "Wohnen", "Migration", "Kreativität und Kultur", "Green City" und "Wem gehört Frankfurt - Wie geht es weiter?" (Abschluss) geben.

Frankfurt, 16.-18.3.2012, in den Räumen des Studierendenhauses, koordiniert von Gruppen aus dem Netzwerk "Wem gehört die Stadt?"
http://www.wemgehoertdiestadt.net/kongress.html


14) M31 - european day of action against capitalism, 31.3. in Frankfurt a.M.

Aus dem Aufruf zum Aktionstag M31:
"Europa und die Europäische Union (EU) befinden sich im Ausnahmezustand. Seit Monaten spitzt sich die Kredit- und Schuldenkrise zu. Auf immer neuen Regierungskonferenzen werden Notprogramme beschlossen, um den Kapitalismus zu sanieren. Glaubt man Politik und Medien, drohen sonst Zusammenbruch, Rezession und neue Armut. Mit dieser Katastrophenrhetorik werden marktradikale Reformen durchgesetzt, die unsere Gesellschaft und unser Leben auf Jahrzehnte bestimmen - wenn wir uns nicht wehren. [...] Kapitalismus heißt Krise und Ohnmacht, Armut inmitten von privatem Reichtum. Organisieren wir uns für eine bessere Gesellschaft! [...]

Wir können das besser
Die europäische Krisenpolitik ist so spekulativ, wie es der Kapitalismus immer war. Denn schärferes Sparen gefährdet die ökonomische Stabilität genau so wie Wachstum auf Pump. Es gibt im Kapitalismus keinen sicheren Weg, nur permanentes Krisenmanagement. Sollen wir unser Leben dafür verschwenden? Besser wir kämpfen gemeinsam gegen das Diktat des Marktes, und organisieren uns endlich europaweit. Der Europäische Aktionstag am 31. März 2012 ist dafür ein erster Schritt. Gleichzeitige Demonstrationen in mehreren europäischen Staaten sind mehr als ein Zeichen antikapitalistischer Solidarität. Sie sind schon jetzt Teil einer europaweiten Diskussion und Vernetzung. Wir laden alle emanzipatorischen Initiativen ein, diesen Prozess mit zu gestalten. Wir müssen uns außerhalb der staatstragenden Institutionen organisieren, und einen langen Atem haben. Die Krise verläuft in unseren Ländern sehr unterschiedlich. Aber wir haben ein gemeinsames Ziel: Wir wollen den Kapitalismus nicht retten, sondern überwinden. Wir widersetzen uns nationaler Interessenpolitik und nationalistischer Krisenideologie. Der Kampf gegen den fortgesetzten Abbau sozialer Sicherheiten und Rechte ist wichtig, aber unsere Perspektive muss weiter sein. Wir müssen die fatalen Zwänge des Kapitalismus und seiner politischen Institutionen brechen. 'Echte Demokratie', wie sie in vielen Protesten gefordert wird, das geht nur ohne Kapitalismus!"

Weitere Infos zum europäischen Aktionstag gegen den Kapitalismus:
http://march31.net/de/call-for-action-german/


15) Buchvorstellung "Gramsci global", 28.2.-2.3., Hamburg, Kiel & Berlin

Wie lässt sich die globale Durchsetzung des neoliberalen Projekts verstehen? Und welche Perspektiven eröffnet die gegenwärtige Krise für gesellschaftliche Veränderung? Für die Diskussion solcher Fragen stellt der italienische Marxist Antonio Gramsci (1891-1937) schillernde Begriffe wie "Hegemonie", "integraler Staat" oder etwa "organische Krise" zur Verfügung. Ihnen wird in der Buchvorstellung nachgegangen - samt der Frage, wie eine "widerständige Aneignung Gramscis" gerade heute aussehen könnte.

Mit Benjamin Optratko (Politikwissenschaftler, Uni Wien), Oliver Prausmüller (Uni Wien) und Laura Horn (Professorin für Internationale Beziehungen und Europäische Integration, Uni Roskilde)

Hamburg,28.2., 19 Uhr, Centro Sociale, Sternstr. 2
Kiel, 1.3., 19 Uhr, Uni Kiel, Alte Mensa, Olshausenstr. 40
Berlin, 2.3., 19 Uhr, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1

http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Veranstaltungen/2012/Rundreise-Gramsci-global_Buchvorstellung.pdf


16) Mikrofinanz-Industrie, Buchvorstellung, Berlin, Essen, Bochum

Das Buch Mikrofinanz-Industrie - Das Geschäft mit der Armut von Gerhard Klas ist die erste Publikation in deutscher Sprache, die sich kritisch mit der Mikrofinanz-Industrie auseinandersetzt. Er schreibt über Allianzen von Investoren, Banken und NGOs, zeichnet den Paradigmenwechsel der "Entwicklungshilfe" nach, räumt mit den Mythen der Mikrofinanzwelt auf und zieht nicht zuletzt die Querverbindungen zum reichen Deutschland. Für ihn steht fest: Die Mikrofinanz ist - gemessen an ihren proklamierten Zielen - eine Geschichte des Scheiterns.
"Ethisches Investment" ist eine Illusion. Das Kreditgeschäft funktioniert auf Kosten und nicht zum Nutzen der Armen.

Mikrofinanz-Industrie, Buchvorstellung mit Gerhard Klas
Berlin, 9.3., 19:30, Buchladen Schwarze Risse, Gneisenaustr. 2a
Essen, 27.3., 19:00, Volkshochschule, Burgplatz 1, Raum 1.02
Bochum, 30.3., 19:30, Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108
http://www.assoziation-a.de/lesen/Klas_Gerhard.htm


17) iz3w "Globales Lernen mit Defiziten" erschienen

Die nord-südpolitische Zeitschrift iz3w Nr.329 (März/April) beschäftigt sich mit dem Schwerpunkt: Alles so schön bunt hier - Globales Lernen mit Defiziten.

Die Auseinandersetzung mit postkolonialer Theorie und Geschichte, mit Weißsein und privilegierter Position ist für eine kritische, nord-südpolitische und antirassistische Bildungsarbeit unabdingbar. Der Themenschwerpunkt widmet sich folgenden Fragen: Wo steht die nord-südpolitische Bildungsarbeit? Welche strukturellen Probleme sind veränderungsresistent? Taugen die verwendeten Methoden zu einer Sicht auf den globalen Süden, die nicht mehr vom Paternalismus bestimmt ist? Welche postkolonialen, rassistischen Elemente werden fortgeschrieben? Und wie hat sich das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden geändert?

Weitere Infos zum aktuellen Heft sind zu finden unter:
www.iz3w.org


18) Isw-report 88 zur Welt-Einkommensverteilung erscheint am 6. März

Das weltweite Einkommen steigt - seit 1980 ist es statistisch um das Zweieinhalbfache angestiegen - und dennoch schafft es eine riesige Zahl von Menschen nicht, am wachsenden Wohlstand auch nur in einem bescheidenen Maß teilzuhaben. Die Gini-Werte, mit denen die Distanz zu einer Gesellschaft mit gleichmäßiger Einkommensverteilung gemessen wird, werden in fast allen Nationen größer.

Der Autor Franz Garnreiter hat die nationalen Einkommensverteilungen (Verteilung innerhalb der einzelnen Länder), die internationale Einkommensverteilung (Verteilung zwischen den Ländern) und die globale Einkommensverteilung (Verteilung auf die Weltbevölkerung) untersucht. Ergebnis: Eine Welt voll Ungleichheit, Risiken, Elend und maßloser Kapitalmacht. An einem Rechenbeispiel wird nachgewiesen: "Der Reichtum in der Welt, die Masse an produzierten Gütern und Dienstleistungen, würde gut ausreichen, um Milliarden Menschen wenigstens aus dem bittersten Elend zu befreien, in das sie die kapitalistische Weltwirtschaft zwingt."

isw-report 88: Welt-Einkommensverteilung, Inhalt und weitere Infos:
http://www.isw-muenchen.de/report880.html

Sehr empfehlenswert auch die Datensammlung zum Thema:
http://www.isw-muenchen.de/download/daten-einkommensverteilung.pdf


*


Quelle:
BUKO News vom 27.02.2012
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. März 2012