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NEWSLETTER/086: BUKO News vom 29.03.2012


BUKO News vom 29.03.2012


Liebe Newsletterleser_innen,

der 31. März steht vor der Tür und mit ihm der "European Day of Action against Capitalism", zu dem ein Bündnis aus verschiedenen linken und anarchosyndikalistischen Gruppen aus ganz Europa aufruft. Unter anderem in England, Italien, Spanien, Griechenland, Polen, Ungarn, den Niederlanden sind Demonstrationen, Aktionen und Streiks geplant. In Deutschland findet ein antikapitalistischer Aktionstag in Frankfurt am Main statt. Auf nach Frankfurt: "Capitalism is the crisis". Die bundesweite Demo beginnt um 14 Uhr am Hauptbahnhof. Weitere Infos zum 31. März findet ihr hier:
http://march31.net/de/
http://de.indymedia.org/2012/03/325782.shtml

Die BUKO freut sich auf einen bewegten Frühling mit vielfältigen Krisenprotesten, Demonstrationen, Streiks, Aktionen & Diskussionen: Vom M31, über einen dynamischen 1. Mai, gefolgt vom globalen Aktionstag "Global Evolution Day" am 12. Mai bis hin zu den Blockupy-Protesten in Frankfurt und - last but not least - dem BUKO-Kongress in Erfurt vom 17.-20. Mai. Mit Spannung verfolgen wir zudem die zeitgleich stattfindenden Proteste gegen den Nato-Gipfel in Chicago. Einen ersten Bewegungserfolg gibt es bereits zu vermelden: So wurde der G8-Gipfel aufgrund des sich abzeichnenden massenhaften Widerstands von Chicago nach Camp David verlegt.


+++ NACHRICHTEN AUS DER BUKO +++

1) Die Krise bekämpfen - in Erfurt, Frankfurt und überall!
2) BUKO 34: Wir lüften erste Teile des Programms
3) Under Pressure: Mobilisierungsveranstaltungen
4) Last Minute: Die andere Seite der Gentrifizierung? Veranstaltung des Arbeitsschwerpunkt StadtRaum, 29.3. in Hamburg
5) BUKO-Seminar "Lokal, global, utopistisch", 13.-15.4. in Berlin ist ausgebucht
6) Jetzt anmelden: BiEm-Seminar "Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus?", 20.-22.4. in Jena
7) BUKO unterstützt die Resolution "Völkermord verjährt nicht!"

+++ BUKO EMPFIEHLT: TERMINE +++

8) Aktionstag gegen Abschiebungen, 30.3. in Frankfurt, München, Berlin, Hamburg und Düsseldorf
9) Wüstenkriege - Hintergründe zu Aufstand und Putsch in Mali, IMI-Veranstaltung, 3.4. in Tübingen
10) mcPlanet-Kongress 2012, 20.-22.4. an der TU Berlin

+++ BUKO EMPFIEHLT: ZUM UNTERSTÜTZEN, LESEN & HÖREN +++
11) INKOTA-Dossier 11 - Alternativen zum Wachstum
12) Dérive. Radio zu Stadtforschung zu Informalität und Revolution
13) Peru: Kampf gegen Freihandelsabkommen
14) Peripherie 125 "Politik mit Recht" erschienen

+++ ZU GUTER LETZT +++
15) Über Stock und Stein

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1) Die Krise bekämpfen - in Erfurt, Frankfurt undüberall!

Viele Menschen wundern sich, dass dieses Jahr parallel zum BUKO-Kongress bundesweite Protesttage gegen die europäische Krisenpolitik in Frankfurt stattfinden. "Was heißt das für den BUKO?", wurden wir von nicht wenigen Leuten gefragt. Wir bedauern diese Parallelität, denn sicher sind Aktivitäten gegen das maßgeblich von Deutschland vorangetriebene Krisenregime notwendig und unterstützenswert.

Wir hatten in den Diskussionsprozess um die Frankfurter Aktionen die Bitte eingebracht, einen anderen Termin zu wählen. Aus diversen Gründen fiel der Termin dennoch auf das verlängerte Wochenende vom 17. bis 20. Mai. Leider hatten wir keine Möglichkeit, unseren Kongress so kurzfristig örtlich oder zeitlich zu verschieben: Termin und Ort stehen bereits seit September fest. Der BUKO wird von einer bundesweiten und lokalen Gruppe organisiert, die in einem kollektiven, sozialen Prozess den Kongress gemeinsam diskutiert, plant und umsetzt.

Wir sehen den BUKO-Kongress als Teil der vielfältigen Krisenproteste, die im Laufe des Frühjahrs hoffentlich noch weiter an Fahrt aufnehmen. Der Kongress ist ein Ort der Vernetzung und des kritischen Denkens über Internationalismus - und dies seit über 30 Jahren. Sowohl der Kongress wie die Mai-Aktionstage in Frankfurt können Bausteine in einem verstärkten internationalistischen Widerstand gegen die Kürzungs- und Verarmungspolitik sein. Beides wird sich in unseren Augen nicht gegenseitig gefährden und wie eine Bezugnahme aussehen könnte, wird in der Vorbereitungsgruppe nun diskutiert. Bitte guckt zeitnah auf unsere Kongress-Seite, um euch weiter zu informieren:
http://www.buko.info/buko-kongresse/buko-34/

Erste Infos zu Blockupy Frankfurt gibt es hier:
http://www.european-resistance.org/


2) BUKO 34: Wir lüften erste Teile des Programms

Ein erstes Durchatmen bei uns: Die Kongress-Zeitung ist im Druck, die Postkarten und Plakate sind unterwegs nach Hamburg und eine erste Liste von Workshops auf dem BUKO 34 gibt es auch schon. Hier eine kleine alphabetische Auswahl:

+ ABC der Alternativen 2.0 (Diverse Autor_innen);
+ Aktuelle Lage in Syrien (Adopt a Revolution & Randbild);
+ Arabischer Frühling (Gilbert Achcar, Libanon);
+ Bedeutung der digitalen staatlichen Aufrüstung für linke Bewegungen (Matthias Monroy, Gipfelsoli);
+ Bildungsproteste in Chile (Claudio Pulgar, Charlotte Mathivet, Chile);
+ Das EU-Freihandelsabkommen mit Indien - Proteste und Perspektiven;
+ Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg (Führungen durch die Ausstellung, Karl Rössel);
+ Der Kampf um Saatgut (Kampagne gegen Biopiraterie);
+ Der Kampf gegen den Bau von Windparks in Tehuantepec (Bettina Cruz Velázquez, Mexico);
+ Desperate Times - The Tidal Wave of Extreme Energy Threatening the British Isles (Frack Off UK);
+ Die MST Brasiliens als Bewegung und Bildungsraum (Benjamin Bunk);
+ Dissidente Praktiken. Erfahrungen mit Selbstorganisation (Ulla Peters);
+ Droht ein Krieg in Westsahara? (Informationsstelle Militarisierung);
+ Ecommony: Anders leben und wirtschaften (Friederike Habermann, BUKO);
+ Energiekonzerne enteignen! Energieversorgung vergesellschaften! (felS Klima AG);
+ Europa provinzialisieren (Aram Ziai);
+ Die "Exzellenzinitiative" als Produktion von Ungleichheit" (Torsten Bultmann);
+ Finanzialisierung der Natur (Georg Kössler);
+ Grenzenlose Repression: Europäische Kontrollregime gegen soziale Bewegungen (Matthias Monroy, Gipfelsoli);
+ Krise und Sozialproteste in Portugal (Ismail Küpeli, BUKO);
+ Libyenkrieg und die Folgen (IMI);
+ Konsumkritischer Stadtrundgang;
+ Megaeventos in Rio 2014-2016 (Joao Griot, Brasilien, angefr.);
+ Mikrofinanzindustrie (Gerhard Klas);
+ Präventionismus und Protest. Gesundheit und das Ende der Kritik (Peter Ullrich);
+ Rechtspopulismus in den Niederlanden;
+ Sabotage im Alltag (Mag Wompel, Labournet);
+ Soziale Kämpfe in Russland (Zhanna Ponomarenko, angefr.);
+ Soziale Elemente & Jugendprotest in den nordafrikanischen Revolten (Bernard Schmid, Paris);
+ Transformationsprozesse und indigene Bewegungen in Bolivien (BiKo);
+ Urban Social Forum (Charlotte Mathivet, Habitat International Coalition)

Crashkurse:
+ Begriffe(n) - Transformation oder Revolution? (Enno Janssen, BiEm);
+ Gesellschaftliche Naturverhältnisse, Kritik der Politischen Ökologie und ihre Rückführung auf Marx (Jana Flemming, GesNat);
+ Krise - welche Krise? Ökonomische Grundlagen (Jörn Röwekamp);
+ Making of the Euro-Crisis (Ingo Stützle);
+ Ressourcen-Extraktivismus in Lateinamerika (Kristina Dietz, Ulrich Brand)


3) Under Pressure: Mobilisierungsveranstaltungen

Der BUKO 34 "Under Pressure - Krisen. Kämpfe. Transformationen" an der Fachhochschule Erfurt rückt stetig näher. An verschiedenen Orten, vor allem in Ostdeutschland, werden sowohl der Kongress als auch die Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) selbst genauer vorgestellt.
Interessierte sind herzlich eingeladen, zu den Infoveranstaltungen zu kommen und sich ein Bild über das Programm des Kongresses und die Arbeit der BUKO zu machen. Bereits stattgefunden haben Mobilisierungsveranstaltungen in Paderborn und Erfurt. In Planung sind Infoabende in Gera und Nordhausen. Hier die fixen Termine:

Eisenberg, 3.4., 20.30 Uhr, Wasserturm,
Bielefeld, 11.4., 19 Uhr, Bi-Bürgerwache, Rolandstr. 16
Waltershausen, 19.4., 20.30 Uhr, KoWa, Runder Tisch im Spatz,
August-Bebel-Str.4, http://spatz.kommune-kowa.de/?p=1188
Leipzig, 2.5., 19 Uhr, Fischladen, Wolfgang-Heinze-Str. 22,

Auch das Mobilisierungsmaterial für den Kongress kann bei uns bestellt werden. Falls ihr Materialien für Veranstaltungen, eure Räume oder einfach eurer Lieblingskneipe benötigt, meldet euch bei uns. Wir schicken gerne Materialien zu. Kontakt: mail at buko.info


4) Last Minute: Die andere Seite der Gentrifizierung? Veranstaltung des Arbeitsschwerpunkt StadtRaum, 29.3. in Hamburg

Der BUKO-Arbeitsschwerpunkt Stadt-Raum (ASSR) lädt ein zum zweiten und letzten Teil der Veranstaltung im Centro Sociale, Sternstr. 2, 20357 Hamburg am 29.3. um 19.30 Uhr.

Bereits der erste Teil der Veranstaltungsreihe am 6.3. im Centro Sociale war sehr gut besucht. Wir haben den Dokumentarfilm "Wohnfriedhof oder urbanes Leben" gezeigt. Der Film beschäftigte sich mit einem besonderen Aspekt von Steilshoop, denn von 1973 bis 1983 war dies auch ein Ort eines Wohnmodells. 200 Menschen organisierten gemeinschaftliches Planen und Wohnen im Plattenbau. Im Anschluss gab es eine rege Diskussion mit dem Filmemacher Egmond Tenten, Rolf Spille, dem begleitenden Architekten des Wohnprojekts, sowie Erhard Buschmann, einem ehemaligen Bewohner des Wohnmodells.

Heute, am 29.3., geht es um "Die Funktion von Großwohnsiedlungen für den gesamtstädtischen Wohnungsmarkt".

Großwohnsiedlungen haben ein schlechtes Image in der Stadt. Sie gelten als unattraktive Orte, in denen die Verlierer_innen von Gentrifizierung wohnen. Wir wollen diskutieren, was dran ist an der These, dass Arme, Alleinerziehende, Migrant_innen, etc. aus St. Pauli, der Schanze oder Ottensen in die Hochhäuser an die Ränder verdrängt werden. Lässt sich dieser Trend überhaupt belegen? Was wissen wir über diejenigen, die aus den Innenstädten weichen mussten? Mit: Dr. Martin Kersting (Mitglied des Stadtteilbeirates Steilshoop), Marc Meyer (Mieter helfen Mietern), Thomas Pohl (Stadtgeograph).


5) BUKO-Seminar "Lokal, global, utopistisch", 13.-15.4. in Berlin ist ausgebucht

Wir freuen uns auf ein spannendes Seminar Wernsdorf bei Berlin. Die Seminarliste ist voll. Wer eventuell spontan Lust hat zu kommen, kann sich auf eine Warteliste setzen lassen und wir informieren euch, wenn Plätze frei werden.


6) Jetzt anmelden: BiEm-Seminar "Entwicklung - Politik - Bildung zwischen Neo- und Postkolonialismus?" 20.-22.4. in Jena

Postkoloniale Studien fragen, wie unser Wissen und unsere Welt- und Selbstvorstellungen noch heute von der Ära des Kolonialismus geprägt sind. Anhand ausgewählter Theoretiker_innen und aktueller Beispiele aus der Entwicklungspolitik wird Aram Ziai (Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn) eine solche postkoloniale Perspektive auf das Konzept der "Entwicklung" illustrieren.

Im staatlichen Bildungssystem Kameruns spiegelt sich bis heute der Einfluss der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich. Zudem gibt es zahlreiche Privatschulen, teilweise Gründungen von Bildungsunternehmen aus dem Norden. Regina Schleicher (Universität Frankfurt) wird am Beispiel der Kameruner Bildungslandschaft die Begriffe post- und neokolonial entwickeln und zur Diskussion stellen.

Ein Seminar des BUKO-Arbeitsschwerpunktes Bildung und Emanzipation (BiEm) in Kooperation mit der Gruppe revolta - antikapitalistische linke Jena, 20.-22.4., Anmeldung: mail at buko.info

http://www.buko.info/aktuelles/news/datum/2012/01/04/entwicklung-politik-bildung-zwischen-neo-und-postkolonialismus/


7) BUKO unterstützt die Resolution "Völkermord verjährt nicht!"

Die BUKO unterstützt den Aufruf und bittet euch um Weiterverbreitung und Unterstützung der Resolution:

Resolution: Völkermord verjährt nicht!
Aufruf an die Mitglieder des Deutschen Bundestages zur Anerkennung und Wiedergutmachung des Völkermordes in der ehemaligen Kolonie "Deutsch-Südwestafrika", der heutigen Republik Namibia

Wir - die unterzeichnenden Schwarzen und weißen Initiativen, Organisationen und Institutionen der Zivilgesellschaft - begrüßen das mit der Namibia-Reise des Afrikabeauftragten des Auswärtigen Amtes Anfang Februar 2012 verbundene Einlenken der Deutschen Bundesregierung und die dabei erfolgte Aufnahme von direkten Gesprächen mit Verbänden der Opfer des deutschen Völkermordes von 1904-08. Wir betrachten diese überfällige Bereitschaft zum Dialog mit den Vertretungen der unmittelbar betroffenen Völker als einen ersten unverzichtbaren Schritt auf dem Weg zur Versöhnung zwischen den Menschen in Namibia und Deutschland. (...)

Komplette Resolution und Hintergründe:
http://www.africavenir.org/de/projektkooperationen/voelkermord-in-namibia/


8) Aktionstag gegen Abschiebungen, 30.3. in Frankfurt, München, Berlin, Hamburg und Düsseldorf

Auch wenn es kurzfristig ist: Wir möchten euch im Newsletter erneut auf den "Aktionstag gegen innereuropäische Abschiebungen" aufmerksam machen:

"Wir alle kennen Abschiebungen - aber dass ein Drittel aller Abschiebungen innerhalb der EU stattfindet, könnte Vielen eher neu sein. Fast dreitausend so genannte 'Dublin-Überstellungen' waren es im vergangenen Jahr aus Deutschland. Grundlage dafür ist die sogenannte Dublin II Verordnung. Anders als der Name glauben macht, werden die Betroffenen jedoch nicht nach Dublin, sondern zumeist nach Rom, Mailand, Budapest oder Malta verfrachtet. Vor diesem Hintergrund wird am 30.3. zeitgleich an 5 Abschiebeflughäfen protestiert. (...)"

Kompletter Aufruf "Stop deportations! Abschiebungen Stoppen! Für ein anderes Europa, das Willkommen heißt!" und weitere Infos zum Ablauf: http://dublin2.info/


9) Wüstenkriege - Hintergründe zu Aufstand und Putsch in Mali, IMI-Veranstaltung, 3.4. in Tübingen

Mitte Januar gründete sich eine neue Rebellengruppe im Norden Malis und eroberte rasch große Gebiete. Teile der Armee fühlten sich für ihren Kampf gegen den Aufstand nicht ausreichend ausgerüstet bzw. unterstützt und putschten daraufhin am 22. März gegen den die Regierung Touré - einen Monat vor den vorgesehenen Wahlen. Die aktuelle Eskalation in Mali, die sich vor dem Hintergrund einer drohenden Hungerkatastrophe abspielt, ist jedoch nur ein Ergebnis der Destabilisierung und Militarisierung der Sahara und des Sahel in der Folge des Libyen-Krieges und westlicher Interessenspolitik.

Tübingen, 3.4., 19 Uhr, IMI-Büro Sudhaus, Hechinger Straße 203

Ein kurzer Einführungstext der Informationsstelle Militarisierung (IMI) zur Thematik findet ihr hier:
http://www.imi-online.de/2012/03/23/zu-risiken-und-nebenwirkungen-fragen-sie-mali/


10) mcPlanet-Kongress 2012, 20.-22.4. an der TU Berlin

Vom 20.-22. April wird an der Technischen Universität Berlin zum fünften Mal der McPlanet-Kongress stattfinden - der größte Kongress seiner Art in Deutschland an der Schnittstelle von Globalisierungskritik, globaler Gerechtigkeit und Umweltbewegung. Mit 1.500 erwarteten Teilnehmer_innen wird in rund 100 Foren, Panels und Workshops die Gelegenheit bestehen, mit vielen internationalen Gästen aus Bewegung, Politik und Wissenschaft zu diskutieren. Organisiert wird der Kongress von attac, Brot für die Welt, BUND, Evangelischer Entwicklungsdienst, Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace, Heinrich-Böll-Stiftung und terre des hommes.

Weitere Informationen unter: http://www.mcplanet.com/


11) INKOTA-Dossier 11 - Alternativen zum Wachstum

"Umwelt, Klima, Wirtschaft, Finanzen - die Welt taumelt von Krise zu Krise, die Staatengemeinschaft zeigt sich unfähig, sinnvolle Alternativen zu entwickeln. Auch bei der Rio+20-Konferenz im kommenden Juni wird das nicht anders sein: Im Zentrum steht dort die 'Green Economy', doch nachhaltige Entwicklung wird auch diese nicht bieten.

Zwanzig Jahre nach dem großen 'Erdgipfel' von Rio de Janeiro hat sich die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter aufgetan, hungern eine Milliarde Menschen, schreitet der Klimawandel ungebremst voran. Ist Nachhaltigkeit in einem Wirtschaftssystem, das auf Wachstum und Profit ausgerichtet ist, vielleicht gar nicht möglich? Viel zu selten wird die immergleiche Logik des Wachstums in Frage gestellt. Dabei zeigt das INKOTA-Dossier 11: Alternativen sind möglich!"

Das INKOTA-Dossier 11 umfasst 28 Seiten und kostet 2,50 Euro. Weitere Informationen zum Dossier und der Bestellung findet ihr hier:
http://www.inkota.de/material/suedlink-inkota-brief/159-alternativen-zum-wachstum/inkota-dossier-11/


12) Dérive. Radio zu Stadtforschung zu Informalität und Revolution

Die Redaktion der österreichischen Zeitschrift zur Stadtforschung produziert auch regelmäßige Radiosendungen. Aktuell erschienen ist eine Sendung, die der Frage nachgeht, wie die Situation um informelle Siedlungen in Ägypten im aktuellen Kontext der arabischen Revolutionen aussieht. Interviewt wird Manal Tibe, Direktorin der NGO "Egyptian Center for Housing Rights" (ECHR), die auch beim Recht-auf-Stadt-Kongress 2011 in Hamburg zu Gast war.

Aus der Ankündigung:
"Im Großraum Kairo leben rund 56 Prozent der Bevölkerung in so genannten ashwa'iyyat, wie die informellen Siedlungen in der ägyptischen Landessprache heißen. Viele ihrer Bewohner und Bewohnerinnen kämpften am Tahrir-Platz in Kairo für die Revolution in ihrem Land.

Das informelle Siedlungsphänomen in Ägypten lässt sich bis in die 1960er Jahre zurückverfolgen und ist eng mit den politischen Perioden unter den Präsidenten Nasser, Sadat und Mubarak verknüpft. Deren verfehlte Wohnbaupolitik führte dazu, dass in Kairo von den Ärmsten der Armen bis zur Mittelschicht geschätzte 11 Millionen Menschen in informellen Siedlungen leben. Seit Präsident Mubarak im Jahr 1996 das Bauen auf landwirtschaftlichem Gebiet als kriminellen Akt auswies, sind Zwangsräumungen per Gesetz legal. Der Staat begegnet dem informellen Siedlungsphänomen mit verschiedenen Top-Down-Plänen: Die von der Regierung beauftragte Studie 'Cairo Vision 2050' setzt auf eine groß angelegte Dezentralisierungsstrategie in weit entfernte Wüstenstädte bei gleichzeitiger Aufwertung des Zentrums. Zur selben Zeit wird versucht, 'informelle Siedlungen' neu zu definieren, um als besonders gefährdet eingestufte Gebiete bis 2017 abzusiedeln."

Weitere Informationen zur Sendung und den Beitrag findet ihr unter: http://cba.fro.at/56036


13) Peru: Kampf gegen Freihandelsabkommen

Die Informationsstelle Peru engagiert sich weiter für den wichtigen Kampf gegen das Freihandelsabkommen der EU mit Kolumbien und Peru. Die Beratungen über das Abkommen im Ausschuss INTA des Europaparlaments fanden am 29.2. statt. Nichtsdestotrotz gilt es Widerstand bis zur Ratifizierung im Herbst durch das Plenum des Europaparlaments zu signalisieren. Unterstützt die Briefaktion "Nein zur Ratifizierung des Freihandels-Abkommens der EU mit Kolumbien und Peru!". Weitere Informationen zum Abkommen und den Aktionen finden sich auf der Homepage der Informationsstelle Peru:
http://www.infostelle-peru.de


14) Peripherie 125 "Politik mit Recht" erschienen

Unter dem Titel "Politik mit Recht" befasst sich die Peripherie 125 mit der Bedeutung des Rechts in der Entwicklungszusammenarbeit und der Entwicklungspolitik. Es schreiben, u.a.:
Stephen Humphreys: Das Theater des Rechtsstaates;
Matthias Ebenau: "Recht und Entwicklung" bei der Weltbank: Eine Kritik;
Hannah Franzki: Zur Kritik von transitional justice als Projekt historischer Gerechtigkeit;
B.S. Chimni: Dritte-Welt-Perspektiven auf Internationales Recht: Ein Manifest Claudia Hofmann;

Weitere Informationen zum Heft sowie Bestellmöglichkeit:
http://www.zeitschrift-peripherie.de/


15) Zu guter Letzt: Über Stock und Stein

Unser derzeitiger Praktikant Paddy tippt nicht nur wie wild und erledigt für uns viele kleine und große Aufgaben, er ist auch bei unserer Mitgliedsgruppe, dem Bund Deutscher PfadfinderInnen, aktiv. Der Jugendverband ohne Kluft, der das Pfadfinden aus dem Wald geholt hat, organisiert jedes Jahr die Veranstaltung "Über Stock und Stein". Dieses Jahr geht es vom 6.7.-10.7. paddeln, Rad fahren und wandern entlang der Werra. Ohne Kluft und ohne Morgenappell, stattdessen mit vegetarischem Kochen, offener Kommunikation und gemeinsamer Tourenplanung. Wer also mal sehen will, wie man Outdoor-Erlebnisse ohne strenges Baden-Powell-Regelwerk organisieren kann, der kann sich fix unter folgendem Link, in angestaubter Jugendverbandsmanier, die Ausschreibung ausdrucken, ausfüllen und anmelden:
http://www.bdp.org/uploads/media/stockundstein_20_20AUSSCHREIBUNG_202012.pdf

*

Quelle:
BUKO News vom 29.03.2012
BUKO Büro (Bundeskoordination Internationalismus)
Sternstr. 2, 20257 Hamburg
E-Mail: mail@buko.info
Internet: www.buko.info


veröffentlicht im Schattenblick zum 2. April 2012