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FREE GAZA/135: Ausweisung von Nicola Enchmarch in die Türkei (SB)


Ausweisung der Viva Palestina-Aktivistin Nicola Enchmarch zusammen mit dem Leiter der Hilfsflottille, Kevin Ovenden, in die Türkei


Nicola Enchmarch stammt aus Neuseeland. Gestern hatte uns die Nachricht erreicht, daß ihre Deportation - allerdings mit unbekanntem Ziel - kurz bevorstehe. Sie selbst hatte sich dahingehend geäußert, daß sie bei den anderen Mitgliedern der Viva Palestina-Gruppe bleiben wolle, was möglicherweise zur gemeinsamen Ausweisung in die Türkei geführt hat. Die Verhandlungen mit den israelischen Behörden führte die neuseeländische Botschaft in Ankara, die in Israel akkreditiert ist.

Unter dem öffentlichen Druck hatte sich der neuseeländische Außenminister Murray McCully tags zuvor mit dem israelischen Botschafter Shemi Tzur getroffen. Er erklärte zu dem Treffen, er habe die Besorgnis der Regierung deutlich gemacht und auch ihre Forderung nach einer internationalen Untersuchung der Vorgänge, vermied jedoch, einen direkten Vorwurf wegen des Überfalls zu erheben, weil er abwarten wollte, bis "es mehr Antworten gebe". Die israelische Botschaft in Welllington drückte ihr Bedauern über "den Verlust an Leben" aus, blieb aber dabei, daß die Schuld bei jenen liege, die versucht hätten, eine Blockade "gewaltsam zu brechen".

Im Parlament mußte sich der Außenminister allerdings vom Parlamentsabgeordeneten der Grünen, Keith Locke, die Frage gefallen lassen, warum die Regierung nicht die sofortige Beendigung der israelischen Blockade fordere.

3. Juni 2010