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OFFENER BRIEF/027: Hungerstreik kurdischer Gefangener - ein Tor der Hoffnung öffnen! (Dialog-Kreis)


Dialog-Kreis - 26. Oktober 2012

Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel



Betr.: Hungerstreik kurdischer Gefangener - ein Tor der Hoffnung öffnen!

Sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel,

wir bitten Sie um Hilfe bei der friedlichen Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts anlässlich des Besuches des türkischen Ministerpräsidenten R. T. Erdogan in Berlin.

In der Türkei sind Hunderte kurdischer Gefangener in den unbefristeten Hungerstreik getreten. Viele von ihnen seit über 40 Tagen. Für sie besteht Lebensgefahr.

Sie fordern die Aufhebung der Isolationshaft für Abdullah Öcalan in Imrali, und begreifen dies als eine Sicherstellung notwendiger Bedingungen damit Öcalan im Friedensprozess eine wichtige Rolle spielen kann. Sie fordern ferner die Aufhebung der Hindernisse gegenüber muttersprachlichem Unterricht und die Anerkennung ihrer kurdischen Muttersprache in der Verteidigung vor Gericht. Bei diesen Forderungen handelt es sich um legitime und demokratische Forderungen.

Diese Forderungen zu erfüllen, bedeutet keine Niederlage für die türkische Regierung. Vielmehr eröffnete sie dadurch ein Tor der Hoffnung, um die schon einmal begonnenen Gespräche für eine längst überfällige friedliche Lösung des türkisch-kurdischen Konflikts wieder aufzunehmen. Dafür hat sich der Dialog-Kreis seit vielen Jahren eingesetzt.

Sie, Frau Bundeskanzlerin, können im Gespräch mit dem türkischen Ministerpräsidenten das deutsche Interesse an einer friedlichen und menschenrechtlichen Lösung des Konflikts darstellen, zumal in der Bundesrepublik etwa eine Million Menschen kurdischer Herkunft leben. Bieten Sie ihm die Hilfe Deutschlands bei der Lösung dieses Konflikts an. Dafür wären wir Ihnen sehr dankbar.

Freundlich grüßend

Prof. Dr. Andreas Buro

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Quelle:
Dialog-Kreis
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Oktober 2012