Schattenblick →INFOPOOL →BÜRGER/GESELLSCHAFT → MEINUNGEN

PAMPHLET/001: Im Orwellschen Zeitalter angekommen ... (Ellen Rohlfs)


Im Orwellschen Zeitalter angekommen oder Gedanken zum Friedensnobelpreis 2009

Von Ellen Rohlfs, 19. Oktober 2009


Nun sind wir tatsächlich im Orwellschen Zeitalter angekommen
Nun ist Krieg zum Frieden avanciert
Und Sklaverei zur Freiheit
Und Diktatur zur Demokratie
Und Lügen sollen Wahrheit sein
Sicherheit wird zum Staatsterrorismus
Die sog. "sauberen Waffen" sind blutbeschmiert.

Die "moralischste Armee" begeht bedenkenlos Kriegsverbrechen
Von Ethikern und Gottesdienern angetrieben
Man fragt sich nur wo?
Dort wo ein Massenmörder als Heiliger verehrt
Wo Kriegstreiber zu Friedensfürsten hochstilisiert
Wo Rassismus kein Thema ist, aber alles bestimmt (*)

Oder wo Verhungernde auf "Diät" gesetzt werden
Und Diebstahl (von Land) völlig rechtens ist
Wo das Morden von Kindern Kollateralschäden genannt wird
Wo Umweltschutz mit Landzerstörung und Raubbau verwechselt
Wo Wasser nur für die einen in Hülle und Fülle vorhanden ist
Die anderen für zu wenig schwer kontaminiertes H2O danke sagen müssen -

Wo Ignoranz zur Stärke mutiert
Frechheit mit Höflichkeit gleichgesetzt
Wo Maulhelden und Intriganten hofiert
Und Gerechte mit Rufmord bedroht
Gerechtigkeit - selbst bei vielen Juristen - ein Fremd-
Und Menschlichkeit ein unbekanntes Wort ist.

Die Welt steht Kopf ... Welch ein Wahnsinn!

Wenn dem Friedensnobelpreis nicht bald Taten folgen
Wird aus keimender Hoffnung
entsetzliche Verzweiflung
Und der Menschheit steht eine Zukunft bevor
wie wir sie uns in schlimmsten Träumen nicht vorstellen können ...
Sog. ethnische Säuberungen, Genozide, Gazakriege
nehmen sich dagegen wie harmlose Kinderspiele aus

Denn gewisse Teile der Menschheit
Haben die Vernunft verloren
und es in ihrer Arroganz, Selbstgerechtigkeit
und eingebildeter Gottgleichheit
sehr weit, zu-u-u weit gebracht ...
Dann heißt es nicht mehr nur "Vae Victis!"
Sondern Vae Humanitatis in mundo toto!
(Wehe der Menschheit weltweit ...)

Ja, selbst Orwell käme nicht aus dem Staunen heraus ... .
Falls es überhaupt noch etwas zum Staunen gibt ...


(*) nur ein Beispiel: Rabbi Yacov Perm sagte 1994 nach dem Massaker in Hebron:
"eine Million Araber sind nicht so viel wert, wie ein jüdischer Fingernagel"


*


Quelle:
© Ellen Rohlfs, Oktober 2009


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Oktober 2009