Schattenblick → INFOPOOL → DIE BRILLE → REPORT


BERICHT/079: Linke Buchtage Berlin - Rechtsschwenk der Aufmerksamkeit ... (SB)



Die Frage, ob und wie auf dieser Leipziger Buchmesse mit rechten Verlagen umzugehen sei, wurde in der deutschen Öffentlichkeit zuletzt dringlicher verhandelt als jene, welcher Autor wohl den diesjährigen Buchpreis verdient. Und als vorige Woche auch noch der Bestsellerschriftsteller Uwe Tellkamp bei einer Diskussionsveranstaltung im Dresdner Kulturpalast in Pegida-Logik verfiel, ist die Debatte darüber, was man im Literaturbetrieb doch wohl noch mal sagen oder schreiben darf, endgültig eskaliert.
Tagesspiegel zur Buchmesse in Leipzig [1]

Vielgestaltig kommt die alte und neue Rechte im Verlagswesen daher, teils brachial provozierend und krawallierend, teils mannhaft-stramm, teils intellektuell-akademisch. Was sie ungeachtet aller internen Zerwürfnisse und jenseits etablierter Seilschaften im reaktionären Milieu vereint, ist ihre grundsätzliche Anschlußfähigkeit an die Staatsräson. Sie hat nichts gegen Staat und Imperialismus, Kapital und Ausbeutung, sondern will diese noch autoritärer, nationalistischer und sozialrassistischer formieren. Ihre Antwort auf die ökonomische, ökologische und soziale Krise läuft auf das unbedingte Primat der Vorteilsnahme zu Lasten all jener hinaus, die als volksfremde Existenzen im eigenen Land und um so mehr vor den Grenzen zum Feindbild erklärt werden. Mit dieser Stoßrichtung rennt sie in zunehmendem Maße offene Türen ein, drängen doch deutsche Regierungspolitik wie auch um sich greifende Absturzängste in der Bevölkerung gleichermaßen zu ebensolchen Strategien, die hiesige Akkumulation und Besitzstandswahrung um den Preis jeglicher Grausamkeiten zu verteidigen.

Das Vordringen rechter Verlage auf den Buchmessen, die dem Nischendasein entsprungen sind und hegemoniale Ambitionen geltend machen, spiegelt mithin eine gesellschaftliche Zuspitzung wider, die Produzenten rechter Ideologie in all ihren Facetten wechselweise befeuern und reiten. Was sie gefährlich macht, ist nicht allein ihre vielzitierte Scharnier- oder Brückenfunktion zur extremen Rechten. Nicht minder brisant ist ihr Potential, aus dem Vollen einer fragmentierten, entsolidarisierten und brutalisierten Gesellschaft zu schöpfen, deren räuberischer Charakter immer unverhohlener und ausschließlicher zutage tritt.

Demgegenüber steht eine radikale Linke, die Herrschaft in all ihren Erscheinungsformen zurückweist, vor einem ungleich größeren Problem. Sie kämpft nicht nur an Fronten, die im vorherrschenden Diskurs zumindest bei Teilen der bürgerlichen Gesellschaft bündnisfähig sind, die Menschenrechte nicht preisgeben, Rassismus ablehnen und Minderheiten schützen wollen. Je mehr sie jedoch den Wurzeln dieser Verhältnisse zu Leibe rückt und sich dezidiert antikapitalistisch und antiimperialistisch definiert, um so heftiger weht ihr der eisige Wind staatlicher Repression und zivilgesellschaftlicher Zurückweisung ins Gesicht.


Plakate für die Linken Buchtage neben Plakat 'Stoppt den Haß! Stoppt die AfD!' - Foto: © 2018 by Schattenblick

Foto: © 2018 by Schattenblick


"Verlage im Rechtsruck"

Im Rahmen der Linken Buchtage Berlin war eine Podiumsdiskussion mit Lisa Mangold, Lena Luczak und Ulli Jentsch dem Thema "Verlage im Rechtsruck" gewidmet. Lisa Mangold hat Philosophie studiert, war einige Jahre im Argument Verlag tätig und ist Mitbegründerin der Initiative "Verlage gegen Rechts". Lena Luczak hat Theaterwissenschaften studiert und lektoriert im Wagenbach Verlag englischsprachige Belletristik und politisches Sachbuch. Ulli Jentsch engagiert sich seit langem im Antifaschistischen Pressearchiv und Bildungszentrum (apabiz). Wenngleich die Konfrontation mit rechten und neurechten Verlagen auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig natürlich im Mittelpunkt der Erörterungen stand, war die Thematik doch wesentlich weiter gefaßt.

Im Wechselverhältnis von politischer Entwicklung in der Gesellschaft und verlegerischen Konjunkturen stellt sich die Frage, welche Rolle die einschlägigen Verlage für den Rechtsruck spielen: Hat das rechte Verlegen den Rechtsruck verschärft, ist es für ihn womöglich sogar zentral oder profitiert es lediglich davon? Zu diskutieren war auch, wie sich das Spektrum rechter Verlage sortiert, welcher Strategien sie sich jeweils bedienen und wie diesen von linker Seite begegnet werden könnte. Zudem ist die Problematik keineswegs auf vergleichsweise kleine Nischenproduktionen begrenzt, sondern wuchert tief in die Sphäre großer Verlagshäuser hinein, die Bücher entsprechenden Inhalts in ihrem Sortiment vorhalten.


Sarrazins Zäsur

Daß Verlage in unmittelbarem Zusammenhang mit gesellschaftlichen Entwicklungen stehen und sich zu diesen verhalten, liegt auf der Hand. Einigkeit herrschte auf dem Podium darüber, daß rechte Verlage auf Buchmessen seit jeher präsent und folglich die linken stets gefordert waren, etwas dagegen zu unternehmen. Es habe sich jedoch zunächst um rechte Nischenprogramme gehandelt, die versuchten, die NS-Zeit und den Krieg reinzuwaschen, wobei alte Nazis in den 50er Jahren teils auch von den Buchmessen selber hinausgeworfen wurden. Jedenfalls sei die damalige Konfrontation nicht nur im Verlagswesen, sondern auch in der Kunst und vielen anderen Kulturbereichen so klar und eindeutig gewesen, daß Kommunikation mit den Rechten überhaupt kein Thema war. Zudem seien die Buchmessen früher eher improvisiert worden, so daß man Stände rechter Verlage nachts einfach vor die Tür stellen konnte. Das sei heute nicht mehr so einfach.

Trotz dieser langen Vorgeschichte muß man insofern von einem historischen Wandel sprechen, als Rechte heute auf Messen ungehindert auftreten können. Wollte man den Rechtsruck im Verlagswesen datieren, bietet sich dafür Thilo Sarrazins "Deutschland schafft sich ab" an, das in einem Großverlag erscheinen ist und zum erfolgreichsten deutschen Sachbuch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde. Diese tiefe Zäsur löste keinen Aufschrei in der Verlagswelt aus. Ganz im Gegenteil zog das inhaltlich falsche, stümperhaft konstruierte und grottenschlecht geschriebene Buch eine zumeist vordergründige Kontroverse nach sich, die Sarrazins sozialrassistische Botschaft nur um so schneller ventilierte, daß man geradezu von einer Blaupause für Pegida sprechen könnte.

Hat Thilo Sarrazin eine neue Leserschaft hervorgebracht? Lena Luczak bezweifelt das und vermutet eher, daß die wenigsten das wirklich unlesbare Buch tatsächlich von Anfang bis Ende durchgekaut haben. Im Grunde reiche schon der Titel samt dem Gefühl, daß endlich jemand ausspreche, was schon lange fällig war. Sarrazin konnte erfolgreich im Trüben fischen, weil der gesellschaftliche Diskurs unter Führung der sogenannten politischen Mitte längst nach rechts gewandert war. Der Auftritt rechter Verlage auf den Buchmessen ist nicht zu verstehen ohne den rechten Auftritt auf der Straße, in den Parlamenten und in den Debatten insgesamt, so Ulli Jentsch.


"Verlage gegen Rechts"

In den letzten Jahren nahm die Präsenz rechter und neurechter Verlage auf der Buchmesse zu. Viele Debatten in den Feuilletons kreisten um deren Auftritte, die Medien räumten reaktionären Thesen breiten Raum ein, während die inhaltliche Kritik daran so gut wie keine Erwähnung fand. Viele Verlage steckten den Kopf in den Sand und sagten, das machen diese kleinen unabhängigen Verlage schon untereinander aus. Gegen diese Entwicklung formierte sich die Initiative "Verlage gegen Rechts", die Lisa Mangold zufolge mit Diskussionen unter linken Verlagen und VerlagsmitarbeiterInnen begann. Die Leipziger Buchmesse sei für unabhängige Verlage recht attraktiv, die in einer gemeinsamen Halle untergebracht sind, in der sich allerdings auch unter anderem der Compact-Stand befindet. Wie wirkt sich das auf das Arbeitsumfeld aus, wenn ein antifeministischer, homofeindlicher, verschwörungstheoretischer Verlag mitten unter uns steht? Als Flashmob stellten sich Leute aktionistisch vor den Compact-Tisch. Daraus entwickelte sich Stück für Stück ein Zusammenschluß von VerlagsmitarbeiterInnen, die kontinuierlich bei künftigen Buchmessen dazu aktiv werden wollten. Die Frankfurter Buchmesse 2017, bei der rechte Verlage sehr viel Raum bekamen, gab der Initiative noch einmal einen Anschub, auf der Leipziger Buchmesse das Bild nach außen und innen zu verändern.

Im Verlauf der letzten zwei bis drei Jahre kristallisierte sich die Strategie heraus, sich nicht nur gegen die vier rechten Verlage zu positionieren, die auf der Buchmesse vertreten sind, sondern gegen die rechte Ideologie zu agieren, die sich mehr und mehr Raum verschafft. Nachdem es auf der Frankfurter Buchmesse medial geknallt hatte, war vor der Leipziger Messe das journalistische Interesse an "Verlage gegen Rechts" gewachsen. Zunächst stand jedoch vor allem die Frage im Raum, ob deren Protest nicht gegen die Meinungsfreiheit verstoße. Es bedurfte beträchtlicher Mühe, zum Ausdruck zu bringen, daß es sich nicht um eine emotionale Reaktion handelt, sondern die mediale Inszenierung der rechten Verlage und deren Ideologieproduktion inhaltlich kritisiert wird.


Plattformen der Ideologieproduktion

Wie in dieser Auseinandersetzung deutlich wird, eignen sich rechte Verlage auch linke Inhalte an. Zum einen vertreibt beispielsweise der Verlag Antaios über seinen Online-Versand auch Bücher von anderen Verlagen, darunter einige des Argument Verlags. Da die Bücher auf dem freien Markt vorhanden sind, läßt sich dagegen wenig unternehmen. Besonders ärgerlich sei jedoch, daß der rechte Verlag vorzugsweise Schriften Gramscis publiziert, dessen Ausführungen zum Kampf um kulturelle Hegemonie unter Rechten populär sind. Dieser Vorgang ist Ulli Jentsch zufolge insofern nichts Neues, als akademisch geprägte Rechte stets auch bei linken Autoren gewildert und herausgeholt haben, was sie für ihre Zwecke ausbeuten konnten.

Bedeutsam sei indessen, daß die rechten Verlage nicht nur Resonanzkörper einer politischen Rechten sind. Wie Götz Kubitschek, die Junge Freiheit oder Compact zeigen, sind diese Verlage selber Akteure und bringen Inhalte in die Medien. So tritt Compact auch bei Demonstrationen und auf Konferenzen als Anbieter rechter Ideologie in Erscheinung. Die Rechten haben damit Player, die auf einer größeren Bühne mitspielen und politisch mehr als nur ein Verlag sind. Sie positionieren sich mit Literatur zum Antifeminismus, mit homo- und transfeindlichen Büchern, Ausfällen gegen den Islam als Bedrohung oder Migrationsbewegung als Überfremdung. Es handelt sich um keine exklusiven Diskurse in Nischen, sondern eine Wirkung weit über die Verlage hinaus.

Auf den Buchmessen tritt die Junge Freiheit seriös auf und sie kam zuletzt gar nicht mehr nach Leipzig, weil es ihr dort zu schmuddelig war. Sie präsentiert Doktoren und Professoren, gibt sich wissenschaftlich, während Kubitschek oder Elsässer eine andere Schiene fahren. Sie wollen sich den Raum nehmen und suchen die Konfrontation, was den linken Verlagen ein Dilemma beschert: Gibt man ihnen klare Kante, haben sie den Skandal, den sie gerne hätten. Wie Lena Luczak bestätigt, nutzen Rechte das Buch als Form, um Resonanz zu produzieren. Deshalb bekomme Kubitschek als Verleger jede Woche Hausbesuch von einem anerkannten Journalisten. Leute wie er würden "Rechtsintellektuelle" genannt und hätten sich eine Plattform geschaffen, ihre Offensive ins Internet und Feuilleton zu tragen.


Vordenker autoritärer Systeme

Nach Lena Luczaks Worten gibt es durchaus rechte Theoretiker, die wie Martin Sellner oder andere Identitäre ihren Heidegger lesen, doch gebe es andererseits auch viel heiße Luft. Dazu trügen bürgerliche Medien maßgeblich bei, die Haß, Ressentiments und Menschenfeindlichkeit nicht in aller Schärfe kritisierten, sondern mit hohlen Phrasen und wenig Substanz Wasser auf die Mühlen der Rechten seien. Ulli Jentsch wendet indessen mahnend ein, daß es mancher linken Debatte zum Thema Antifaschismus ganz gut täte, die eine oder andere Primärquelle zu lesen. Erst wann man selber in dieser Thematik belesen sei, lasse sich die mangelnde Tiefe des rechten Gedankenguts ausleuchten und dieses widerlegen, zumal die Unterschiede zwischen den verschiedenen Printprodukten immens seien.

Während sich die Sezession um eine akademische Sprache bemühe, handle die Deutsche Stimme, das Parteiorgan der NPD, ähnliche Themen geradezu plump-brachial ab. Die Junge Freiheit bediene diejenigen, die seriöser sein möchten und sich vom Krawallantentum eines Kubitschek fernhalten wollen. Zuerst! sei ebenfalls relativ laut, krawallig und stehe sehr weit rechts, Compact ein komplett boulevardeskes Blatt. So bedienten sie in der Gesamtheit ihre unterschiedliche Klientel, aus der sich auch die AfD zusammensetze. In deren Führungspersonal finde man heute weniger die Akademiker der Anfangszeit, als vielmehr heimatlose Rechte, die anderswo gescheitert sind und aus verschiedenen Ecken zusammenkommen.

Soweit es sich aber um eine konsistente rechte Ideologieproduktion handelt, greift diese häufig auf nationalkonservative Theorien aus der Zeit der Weimarer Republik vor dem Nationalsozialismus zurück. Indem die neuen Rechten solche Versatzstücke auf die Gegenwart übertragen, fungieren sie als Vordenker autoritärer Systeme. Wenngleich der Verlag Antaios auch bei seinen erfolgreichsten Titeln immer noch kleine Auflagen hat, erzielt er doch vor allem darüber Wirkung, daß bestimmte Begriffe im Feuilleton aufgegriffen werden, ihren Weg in die Wortwahl führender AfD-Politiker wie Gauland finden und darüber in die Tagespresse wandern, so Ulli Jentsch.


Rechtes Gedankengut im Sortiment bürgerlicher Verlage

Erzeugnisse rechter Ideologie finden aber auch über die Sortimente durchaus renommierter Verlage ihr Publikum. Beispielsweise hat der vor allem auf wissenschaftliche Publikationen spezialisierte LIT Verlag neben einigen kritischen linken Büchern auch dezidiert antifeministische Schriften im Angebot. Ein offener Brief mit vielen UnterzeichnerInnen an diesen Verlag setzte ein Zeichen, wie man es lange vermißt hatte. Lisa Mangold, die auf Messen regelmäßig MitarbeiterInnen anderer Verlage anspricht, vermutet in solchen Fällen eines derart gemischten Programms das finanzielle Interesse, auf den Zug aufzuspringen. Häufig werde ihr erklärt, daß der Verlag selber nicht politisch sei, was die verschiedenen Facetten im Angebot belegten. Bezeichnenderweise haben sich aber die größen Häuser der Initiative "Verlage gegen Rechts" nicht angeschlossen.

Lena Luczak verweist in diesem Zusammenhang auf eine Umfrage unter BuchhändlerInnen im Börsenblatt des Deutschen Buchhandels, was sie machen, wenn KundInnen rechte Bücher verlangen. Die Antworten darauf seien sehr disparat und spiegelten den Umgang mit rechten Positionen in der Gesellschaft wider. Einige sahen darin kein Problem, andere fühlten sich der Meinungsfreiheit verpflichtet, manche gaben an, sie würden in solchen Fällen ein Gespräch suchen.

Die Initiative "Verlage gegen Rechts" versucht in zunehmendem Maße, zu einer Politisierung des Kulturbetriebs beizutragen, eine Debatte anzustoßen und eigene Inhalte zu setzen. So wurden auf der Leipziger Buchmesse dreizehn Veranstaltungen durchgeführt, die sich nicht sosehr an rechten Verlagen abgearbeitet, als vielmehr eigene Themen eingebracht haben. Eine Kundgebung zur Eröffnung brachte die Forderung zum Ausdruck, daß auf der Buchmesse rechte Positionen keinen Raum bekommen dürfen.


Mühsame Aufklärungsarbeit am bürgerlichen Kern

Sollen wir rechte Verlage auf den Messen in den Fokus rücken und angreifen oder nicht - das ist eine Frage, an der sich intern Kontroversen entzünden, so Lena Luczak. Wie eine Diskussionsteilnehmerin aus dem Publikum zu bedenken gibt, habe die radikale Linke mit linken Verlagen nur eine gewisse Schnittmenge, so daß es problematisch sei, von "wir" zu sprechen. Es seien auch nicht alle Feministinnen zugleich Genossinnen, einige veröffentlichen sogar in neurechten Verlagen. Von einem politischen Raum zu sprechen, den es zu schaffen gelte, müßte erst noch inhaltlich definiert und gefüllt werden.

"Verlage gegen Rechts", so Lisa Mangold, ist in der Tat keine linksradikale Initiative, sondern bezieht bei ihren Diskussionen auch konservative Positionen ein, um gemeinsam eine Grenze gegenüber Inhalten zu ziehen, die man nicht auf der Messe dabeihaben möchte. Zugleich wolle man auf Literatur hinweisen, in der Utopien eines anderen Zusammenlebens thematisiert werden, was nicht notwendigerweise kommunistisch oder anarchistisch sei. Nicht alle unabhängigen Verlage sind linke Verlage, doch was viele unabhängige Verlage eine, sei eine Ausrichtung ihres Programms nach für wichtig erachteten Inhalten, selbst wenn die Auflage sehr klein ist. Sie holen keine rechten Bücher ins Angebot, nur um mehr Geld zu verdienen.

Es bedürfe bei vielen größeren Verlagen eines längeren Prozesses, um zu begreifen, daß die Rechten nicht einfach nur ein weiteres Angebot unter vielen bringen, das im Rahmen der Meinungsfreiheit stattfindet, meint Ulli Jentsch. Er sehe keine Alternative dazu klarzumachen, daß die Rechten die Meinungsfreiheit abschaffen wollen. Erst wenn das durchdringe, stünden die kleinen linken Verlage mit ihrer Kritik nicht mehr allein. Aus seiner antifaschistischen Sicht sei es immer notwendig gewesen, der liberalen bürgerlichen Gesellschaft deutlich zu machen, ab wann rechte Ideologien und Organisationen eine Gefahr werden. Das sei nie von allein gekommen, da mußte immer Bildungs- und Aufklärungsarbeit geleistet werden, damit sich der bürgerliche Kern der Bundesrepublik bereiterklärt, dagegen aktiv zu werden.


Fußnote:


[1] www.tagesspiegel.de/themen/reportage/leipziger-buchmesse-wie-sich-rechte-verlage-geben-und-was-sie-meinen/21077514.html


Berichte und Interviews zu den Linken Buchtagen im Schattenblick unter:
www.schattenblick.de → INFOPOOL → DIE BRILLE → REPORT

BERICHT/068: Linke Buchtage Berlin - der belesene Blick nach vorne ... (SB)
BERICHT/069: Linke Buchtage Berlin - besinnliche Gegenwart ... (SB)
BERICHT/070: Linke Buchtage Berlin - der digitalen Verwertbarkeit entgegen ... (SB)
BERICHT/072: Linke Buchtage Berlin - Rote Zora und die Archive des Alltags ... (SB)
BERICHT/073: Linke Buchtage Berlin - polizeistrategisch nachgeladen ... (SB)
BERICHT/074: Linke Buchtage Berlin - Ökonomie nicht ausschlaggebend ... (SB)
BERICHT/075: Linke Buchtage Berlin - schadensbegrenzte Beteiligung ... (SB)
BERICHT/076: Linke Buchtage Berlin - rechtsseitig durchdrungen ... (SB)
BERICHT/077: Linke Buchtage Berlin - Arbeitskämpfe bodenlos ... (SB)
BERICHT/078: Linke Buchtage Berlin - der gleiche Kampf noch immer ... (SB)
INTERVIEW/091: Linke Buchtage Berlin - es antwortet die Straße ...  &nbsp Andreas Blechschmidt im Gespräch (SB)
INTERVIEW/092: Linke Buchtage Berlin - Befangenheit und Selbstbetrug ...  &nbsp Andreas Hechler im Gespräch (SB)
INTERVIEW/093: Linke Buchtage Berlin - Anstoß nach rechts ...  &nbsp Gerd Wiegel im Gespräch (SB)
INTERVIEW/094: Linke Buchtage Berlin - Wirtschaftlichkeitsprämisse ...  &nbsp Michael Skambraks im Gespräch (SB)
INTERVIEW/095: Linke Buchtage Berlin - der rassistisch nationale Geist ...    Claus Kristen im Gespräch (SB)
INTERVIEW/096: Linke Buchtage Berlin - Frankreichs Autonome erwachen ...    Sebastian Lotzer im Gespräch (SB)
INTERVIEW/097: Linke Buchtage Berlin - Rüstungsfamilie, Gewerkschaft und Kapital ...    Malte Meyer im Gespräch (SB)
INTERVIEW/098: Linke Buchtage Berlin - regulierte Freiheit, freier Streik ...    Ralf Ruckus im Gespräch (SB)


31. Juli 2018


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang