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MARKT/145: Deutsche und französische Milchbauern reagieren auf Marktlage (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 19. Juli 2016

Deutsche und französische Milchbauern reagieren auf Marktlage

DBV im Gespräch mit französischen Milchbauern und Molkereien


Europaweit reagieren die Milchbauern derzeit auf die sehr niedrigen Preise. Die deutschen Milchbauern melken bereits seit Ende Mai diesen Jahres weniger Milch als im Vorjahr mit weiter fallender Tendenz. Darauf machte Milchbauernpräsident Udo Folgart am 18. Juli 2016 in einem Gespräch mit dem französischen Milchbauernverband FNPL und dem französischen Dachverband der Genossenschaftsmolkereien FNCL aufmerksam. "Die landwirtschaftlichen Familienunternehmer reagieren somit schneller auf Marktsignale als es politische Institutionen angesichts des bestehende Rechtsrahmes jemals könnten", erklärte Folgart. Auch in Frankreich haben die Milchbauern in den vergangenen Monaten ihre Produktion stabil gehalten. In den vergangenen Wochen wurde dort die Milchproduktion im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls reduziert.

Im Mittelpunkt des Gespräches standen neben der anhaltenden Marktkrise insbesondere die zu ergreifenden Maßnahmen, um Landwirten und Molkereien den Umgang mit Preisschwankungen des zunehmend globalisierten Milchmarktes zu erleichtern. Beide Verbände waren sich einig, dass in der Zeit nach der Milchquote jetzt Vereinbarungen zwischen den Molkereien und den Milchbauern getroffen werden müssen. Staatliche Vorgaben zur Gestaltung dieser Lieferbeziehungen könnten den unterschiedlichen Ansprüchen der Marktpartner nicht gerecht werden. In Frankreich sind die Überlegungen hierzu weiter vorangeschritten als in Deutschland. Doch die dort bislang etablierten A-/B-Preisvereinbarungen können laut der französischen Experten nur ein Übergangsmodell darstellen. Künftig würden sich andere Modelle, wie zum Beispiel Festpreisvereinbarungen oder Margengarantien, eher durchsetzen.

Die französischen und deutschen Verbände werden sich verstärkt für eine verbesserte Stellung der Milchproduzenten und ihrer genossenschaftlichen Molkereien in der Lebensmittelkette einsetzen. Vor allem das europäische Kartellrecht sowie den gesetzgeberischen Umgang mit unfairen Handelspraktiken durch marktbeherrschende Unternehmen wollen sie in den Fokus der gemeinsamen politischen Arbeit nehmen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 19. Juli 2016
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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Fax: 030 / 31 904 431
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Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juli 2016

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