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AUSSEN/123: Kenia - Kommission stellt 15 Mio. EUR für größte Flüchtlingslager der Welt bereit (KEG)


Europäische Kommission - Brüssel, den 2. August 2010

Kenia: Kommission stellt 15 Mio. EUR für die größten Flüchtlingslager der Welt bereit


Die Europäische Kommission hat heute ein Hilfspaket von 15 Mio. EUR zur Unterstützung der somalischen Flüchtlinge in den Lagern von Dadaab beschlossen. In diesen größten Flüchtlingslagern der Welt leben über 278.000 Menschen. Der Beschluss sieht Unterstützung in den Bereichen Gesundheit, Wasser-/Sanitärversorgung, Non-Food-Hilfsgüter, Unterbringung und Schutz vor. Von den Geldern sind außerdem 5 Mio. EUR für die unmittelbare Sicherung der Ernährung und der Existenzgrundlagen der Bevölkerung bestimmt, die in den ariden und semiariden Gebieten und den Küstenzonen des Landes immer häufiger mit schweren Dürren konfrontiert ist.

Die für internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion zuständige EU-Kommissarin Kristalina Georgieva erklärte: "In den Lagern von Dadaab leben derzeit drei Mal mehr Menschen, als die Lager ursprünglich aufnehmen sollten. Die Krise in Somalia wird allein dieses Jahr weitere 100.000 Menschen zwingen, sich über die Grenze nach Kenia zu retten. Nachdem Kenia zusätzliches Land zur Verfügung gestellt hat, um gegen die Überfüllung der Lager vorzugehen, leistet die Kommission mit ihrem heutigen Beschluss einen entscheidenden Beitrag zur Verwirklichung der Lagererweiterung und zur Bereitstellung aller erforderlichen Infrastrukturen und Basisdienste für diese bedürftigen Menschen."


Hintergrund

In den drei Lagern von Dadaab (Dagahaley, Ifo und Hagadera) in der kenianischen Provinz North-Eastern nahe der somalischen Grenze leben hauptsächlich somalische Bürgerkriegsflüchtlinge. Die Lager wurden 1991 zur Aufnahme von 90 000 Flüchtlingen eingerichtet, beherbergen jetzt aber mehr als 278 000 Menschen. Um gegen die Überfüllung der drei Lager vorzugehen und die erwarteten Neuankömmlinge aufnehmen zu können, haben die kenianischen Behörden im März 2010 zusätzliche 1.370 Hektar Land für die Vergrößerung des Lagers Ifo zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht die Unterbringung von bis zu 80.000 Flüchtlingen.

Die ariden und semiariden Gebiete und die Küstenzonen Kenias wurden von schweren Dürren heimgesucht. Das Hauptziel der Kommission besteht in der Gewährleistung der Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und des Zugangs dazu, um gegen die akute Unterernährung vorzugehen. Außerdem sollen die Rahmenbedingungen stabilisiert werden, um die Wiederherstellung der Eigenständigkeit zu fördern. Unterstützt werden die bedürftigsten Bevölkerungsgruppen durch Ernährungshilfe, Gesundheitsversorgung, Wasser- und Sanitärprogramme, Schutz der Viehbestände und andere Formen der kurzfristigen Unterstützung zur Sicherung der Existenzgrundlagen in der Region. Dabei wird dem regionalen Konzept für die Dürrevorsorge in vollem Umfang Rechnung getragen.

Am 31. März 2010 veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung über humanitäre Hilfe im Ernährungsbereich (siehe IP/10/404). Darin wird ein neuer Politikrahmen für die humanitäre Hilfe der EU vorgestellt, der die Bemühungen um die Bekämpfung der Ernährungsunsicherheit in humanitären Krisen stärken soll. In den letzten Jahren haben Hunger und Mangelernährung weltweit zugenommen und 2010 gilt die Ernährungslage von mehr als 1 Milliarde Menschen als unsicher. Davon leben rund 100 Millionen in einem Krisenumfeld und sind mit extremer und akuter Ernährungsunsicherheit und Unterernährung konfrontiert, durch die ihr Leben unmittelbar bedroht ist. Der Mitteilung zufolge zielt die humanitäre Hilfe der EU im Ernährungsbereich darauf ab, Leben zu erhalten und zu retten, Existenzgrundlagen zu schützen und die Widerstandsfähigkeit der Bevölkerungsgruppen zu stärken, die gegenwärtigen oder mit hoher Wahrscheinlichkeit bevorstehenden Nahrungsmittelkrisen ausgesetzt sind oder sich von solchen erholen.

Weitere Informationen unter: http://ec.europa.eu/echo/index_en.htm

© Europäische Gemeinschaften, 1995-2010


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Quelle:
Pressemitteilung P/10/1020, 02.08.2010
Europäische Kommission (KEG), Brüssel
Internet: www.ec.europa.eu, www.europa.eu/rapid/


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2010