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MELDUNG/048: Griechische Forscher fordern ausreichend Zeit für Reformen (Goethe Uni Frankfurt)


Goethe-Universität Frankfurt - 24. Oktober 2011 / 241

Griechische Forscher fordern ausreichend Zeit für Reformen

Radikale Kürzungen bedrohen Wissenschaftsstandort und künftige Erholung / "Der Patient sollte nicht durch Überdosis getötet werden."


FRANKFURT. Griechische Wissenschaftler haben einen dramatischen Appell an die internationale Forschungsgemeinde gerichtet, Regierungen und internationale Organisationen für die Situation der griechischen Forschungslandschaft zu sensibilisieren. "Die geordnete Durchführung der dringend benötigten Reformen braucht Zeit", heißt es in dem Appell des Nationalen Rates für Forschung und Technologie, dem Michalis Haliassos, Professor für Makroökonomie und Finanzmärkte am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt, angehört sowie weitere renommierte Forscher u. a. des MIT, der London School of Economics und der Ecole Normale Superieure Paris. Eine Restrukturierung innerhalb weniger Wochen, wie von der internationalen Gläubigergemeinschaft gefordert, ließe sich nur durch willkürliche Kürzungen erreichen. Eine solche Maßnahme ohne vorherige Evaluationen würde jedoch die erhoffte zukünftige Erholung des gesamten Landes gefährden.

"Es besteht kein Zweifel, dass umfangreiche Reformen auch in der griechischen Forschungsinfrastruktur nötig sind", sagt Michalis Haliassos. Eine flächendeckende Kürzung von Forschungspersonal sowie unbedachtes Schließen oder Fusionieren von Forschungszentren hätten indes katastrophale Folgen für das langfristige Ziel, die Grundlagen für künftiges Wachstum zu schaffen. "Die internationalen Gläubiger müssen Druck ausüben für Reformen, sie dürfen jedoch nicht ungeduldig und unvernünftig sein, was den Zeitrahmen angeht. Der Patient muss geheilt und sollte nicht durch eine Überdosis getötet werden", so Michalis Haliassos.

Der Appell des Nationalen Rates für Forschung und Technologie lässt sich hier herunterladen:
www.muk.uni-frankfurt.de/pm/pm2011/1011/241


Das House of Finance (HoF) vereint drei universitäre Abteilungen (Finanzen, Geld und Währung, Recht der Unternehmen und Finanzen) sowie mehrere akademische Forschungs- und Ausbildungseinheiten mit dem Schwerpunkt Finanzen. Hinter dieser Konzentration von finanzwirtschaftlicher und -rechtlicher Kompetenz steckt die Absicht, durch interdisziplinäres Arbeiten Forschungssynergien zu erschließen sowie die internationale wissenschaftliche Vernetzung und den Wissensaustausch mit der Praxis zu fördern. Das House of Finance wurde im Frühjahr 2008 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität eröffnet.

Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 241 vom 24. Oktober 2011
Goethe-Universität Frankfurt
Herausgeber: Der Präsident
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Frankfurt am Main
Redaktion: Dr. Olaf Kaltenborn, Abteilungsleiter
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Internet: www.uni-frankfurt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Oktober 2011