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MELDUNG/119: Edition abgeschlossen - Briefwechsel zwischen Bernstein und Kautsky (Uni Bremen)


Pressemitteilung der Universität Bremen - 11. Januar 2012

Briefwechsel zwischen Eduard Bernstein und Karl Kautsky

Editorisches Großprojekt an der Universität Bremen abgeschlossen


Mit Beginn des neuen Jahres ist eines der umfangreichsten Editionsprojekte im Bereich der neueren und neuesten Geschichte an der Universität Bremen zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen: die Korrespondenz zwischen den sozialistischen Theoretikern Eduard Bernstein und Karl Kautsky. Der letzte Band der Edition, der den Briefwechsel der beiden für den Zeitraum von 1891 bis 1895 umfasst, ist jetzt veröffentlicht worden.

Die Edition der fast 1.000 Schreiben umfassenden Korrespondenz der bedeutendsten Schüler von Marx und Engels war vom ehemaligen, inzwischen verstorbenen Rektor der Universität Bremen Professor Hans-Josef Steinberg schon 1974 initiiert worden. Ihm gelang es damals, für dieses Gemeinschaftsprojekt mit dem renommierten Internationalen Institut für Sozialgeschichte in Amsterdam Fördergelder der Deutschen Forschungsgemeinschaft einzuwerben - fast zehn Jahre bevor die Universität Bremen selbst Mitglied der DFG wurde. Nach einer Unterbrechung, u. a. wegen personeller und organisatorischer Umstrukturierungen, wurde Ende der 90er Jahren die Arbeit an dem Editionsprojekt wieder aufgenommen. Nun liegt auf rund 2.700 Druckseiten in drei Bänden der gesamte Briefwechsel von Bernstein und Kautsky zwischen 1891 und 1932 komplett vor, also von der Anfangszeit des Wilhelminismus bis zum Niedergang der Weimarer Republik - bearbeitet, annotiert und eingeleitet von Till Schelz-Brandenburg und Eva Görtz. Die Publikationen liefern einen bislang unbekannten Blick auf die deutsche und europäische Geschichte der Arbeiterbewegung und des Sozialismus. Deshalb wurde das Vorhaben auch ein zweites Mal von der DFG gefördert, und für alle drei Bände gewährte die Friedrich Ebert Stiftung einen Druckkostenzuschuss.

Wegen ihrer in diesem Projekt erworbenen fachlichen und editorischen Kenntnisse arbeiten beide Historiker der Uni Bremen seit einiger Zeit im Rahmen eines Vertrags zwischen der Internationalen Marx-Engels-Stiftung (IMES) bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Universität Bremen am Großprojekt der historisch-kritischen Gesamtausgabe der Werke und Schriften von Marx und Engels (MEGA) mit, verantwortlich für die Edition der rund 900 Briefe in sieben verschiedenen Sprachen von und an Friedrich Engels in seinen letzten Lebensjahren.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 007 / 11. Januar 2012 SC
Universität Bremen, Pressestelle
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Internet: www.uni-bremen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2012