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NEUZEIT/168: Der Kongo unter König Leopold II. - Tropischer Gulag (epoc)


epoc 6/08
Geschichte · Archäologie · Kultur

Tropischer Gulag

Von Daniel Vangroenweghe


Fast ein Vierteljahrhundert war der belgische König Leopold II. zugleich der Souverän des Freistaats Kongo. Vor 100 Jahren, im November 1908, ging seine Gräuelherrschaft zu Ende.


In Berlin, bei der großen Kongokonferenz 1884/85, wurde sein Traum endlich wahr: Leopold von Sachsen-Coburg-Gotha, König der Belgier, war am Ziel, er bekam eine Kolonie, sein persönliches Land: den Kongo als Privatbesitz.

Seit seiner Jugend war Leopold regelrecht besessen vom Kolonialismus. Der Thron in einer konstitutionellen Monarchie wie der belgischen schien ihm nicht genug. Ihm stand der Sinn nach Höherem: Er wollte wie zu Zeiten des Ancien Régime eine gewichtigere Rolle in der Politik seines Landes spielen - vor allem aber eine, die nicht dem Parlament verpflichtet ist. Die Möglichkeit dazu sah er in Übersee. Zudem war er schon als junger Mann von den wirtschaftlichen Aussichten angetan, die der Imperialismus den europäischen Mächten bot. Belgien war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine der führenden Industrienationen Europas. Kolonien eröffneten neue Absatzmärkte und dienten zugleich als Rohstofflieferanten. Von Geschäften verstand Leopold etwas - sowohl was die Kassen des belgischen Staats betraf als auch die eigenen.

24 Jahre herrschte Leopold II. über den Kongo. In der Zeit hatte er aus der Kolonie nach heutigem Wert einen persönlichen Gewinn von 225 Millionen Euro gezogen - rund 5 Millionen Afrikaner kamen dafür um. Betreten hat der König das Land nie.

Der Thronfolger unternahm Fahrten in die weite Welt, bereiste Indien, China, Nordafrika. Heimgekehrt, gründete er eine Bibliothek mit einem Dokumentationszentrum, an dem sich Geografen, Historiker und Ökonomen dem Studium des Kolonialismus widmeten. Insbesondere galt das Interesse des Prinzen den Niederlanden und ihren erfolgreichen Gebietszuwächsen. Das kleine Nachbarland war dank seiner Kolonien in Indonesien zu erheblichem Reichtum gekommen. Ein Wohlstand, der hauptsächlich auf dem Handel mit Kaffee, Zucker und Indigo beruhte. Gewonnen wurden die Rohstoffe durch Unterdrückung und Zwangsarbeit. Leopold schreckte dieser Umstand nicht ab. Schließlich war er sein Lebtag lang davon überzeugt, dass Zwang der einzige Weg sei, die seiner Meinung nach faulen und verdorbenen Völker Asiens und Afrikas zu zivilisieren.

Als Leopold 1865 als 30-Jähriger seinem Vater auf den Thron folgte, hatte er endlich den Zugriff auf jene finanziellen Mittel, die es ihm erlaubten, seine imperialistischen Träume zu verwirklichen. Er wusste, dass er dabei auf sich allein gestellt sein würde. Das erst 1830 gegründete Belgien war durch Spannungen zwischen Liberalen und Katholiken geschwächt. Zudem machte sich mit den Sozialisten eine neue Partei bereit, die politische Bühne zu betreten. Die Mehrheit der Parlamentsabgeordneten konnte kolonialistischen Abenteuern nichts abgewinnen, und auch die belgische Hochfinanz wandte sich gegen eine Expansion nach Übersee. Sie wollten keine Gelder in Projekte mit ungewissem Ausgang investieren. Außerdem fürchteten viele die Reaktion der europäischen Großmächte, denen es missfallen mochte, wenn sich das kleine Belgien ein Stück vom Kuchen abschneiden wollte. Leopold aber hatte seinen Entschluss bereits gefasst. 1877 notierte er: »Wir müssen alles dafür tun, ein Stück vom fantastischen Afrika zu bekommen.« Da er vom belgischen Staat keine Unterstützung erwarten konnte, musste der junge Monarch auf sein eigenes Vermögen zurückgreifen. Mit 20 Millionen Goldfrancs (nach heutigem Wert etwa 120 Millionen Euro) war er freilich bestens ausgestattet. 1878 fand er den Mann, der ihm sein Stück von Afrika verschaffen sollte: Henry Morton Stanley.

Der britisch-amerikanische Journalist und Abenteurer hatte im Jahr zuvor seine zweite Expedition auf dem Schwarzen Kontinent beendet. In tausend Tagen hatte er Zentralafrika durchquert - von der Küste des Indischen Ozeans bis zur Mündung des Kongos in den Atlantik. Der König beauftragte Stanley heimlich damit, dort Land zu erwerben. Buchstäblich im Tausch für minderwertige Baumwolle und einfache Spiegel gaben in der Folge hunderte eingeborene Stammeshäuptlinge Land und Macht auf. Nach außen gab sich der Monarch als Philanthrop, der sich die Erforschung und Zivilisierung Afrikas auf die Fahnen geschrieben hatte. Der offizielle Auftrag an Stanley lautete, den Oberlauf des Kongos zu erkunden. Inoffiziell sollte er Land beschaffen, aber auch Elfenbein liefern.


Bismarck lud nach Berlin

Unterdessen war das europäische Interesse an Afrika geweckt - nicht zuletzt dank den Expeditionen Stanleys. Um die kolonialistischen Ambitionen zu koordinieren, lud Otto von Bismarck im November 1884 zur Kongokonferenz nach Berlin. In ihr sollte die Handelsfreiheit an den Flüssen Kongo und Niger geregelt werden. Tatsächlich aber lief es darauf hinaus, Afrika unter den Europäern aufzuteilen. Die Delegationen elf europäischer Staaten sowie der USA und des Osmanischen Reichs verhandelten an der Spree über die Zukunft des Schwarzen Kontinents, dessen Völker selbstverständlich nicht eingeladen worden waren. Leopold war zwar nicht persönlich in Berlin, doch agierten er und seine Gesandten taktisch so klug, dass schließ lich alle Konferenzteilnehmer mit Ausnahme der Osmanen seinen Wünschen entsprachen und der so genannten Kongoakte zustimmten. Der Kongo-Freistaat, den Stanley in den Jahren zuvor für den belgischen König zusammengerafft hatte, ging offiziell in den Privatbesitz Leopolds II. über. Dieser Staat, den der König nie besuchte, war 80-mal größer als Belgien.

Unter anderem hatte Leopold versprochen, sich als Souverän des Landes für einen freien, ungehinderten Handel einzusetzen und die arabischen Sklavenhändler zu bekämpfen. Sein Wort sollte er zu keiner Zeit halten. Der Kongo-Freistaat war ein einzigartiges Phänomen des Kolonialismus. Er war mehr als eine absolute Monarchie, war das Eigentum des belgischen Königs. Hier standen Leopolds Ambitionen weder gewählte Abgeordnete noch verantwortliche Minister oder unabhängige Richter im Weg. Wie das politische System war auch die ökonomische Ausrichtung der Kolonie eine spezielle. Galt damals in Europa als Common Sense, dass eine erfolgreiche Privatwirtschaft auch den Wohlstand des Staats befördere, ging der Monarch auf seiner afrikanischen Spielwiese den gegensätzlichen Weg: Bis 1891 wurden 95 Prozent des Kongo verstaatlicht, gehörten also dem Souverän.

Vorerst wurde hauptsächlich Elfenbein nach Europa geliefert. Doch in den 1890er Jahren sollte ein anderer Stoff weit größere Bedeutung erlangen. 1888 hatte der Schotte John Boyd Dunlop den Luftreifen erfunden, was einen regelrechten Kautschukboom auslöste. Und im Kongo gab es eine Menge Kautschuk. Die Vorkommen im äquatorialen Regenwald ließ der König entweder durch Staatsbeamte eintreiben oder durch »private« Konzessionshalter wie die Anglo Belgian Rubber Company (ABIR), deren Hauptaktionär der Kongo-Freistaat war, also Leopold. Sowohl die Agenten der ABIR als auch die Beamten bekamen Prämien für jedes Kilo Kautschuk (oder Elfenbein), das sie lieferten. Zudem war ein Aufstieg in der Hierarchie und damit eigener Wohlstand meist von der Höhe der Produktion abhängig. Der Ausbeutung waren folglich keine Grenzen gesetzt.

Grundlage der Kautschuk- und Elfenbeingewinnung war eine unverhohlene Raubwirtschaft. Abertausende eingeborene Zwangsarbeiter wurden von schwarzen Wachen und Söldnern oder deren weißen Vorgesetzten erschossen, wenn sie zu wenig lieferten oder sich gar erdreisteten, den Dienst zu verweigern.


Mord und Raub

Doch sollte auch eine makabre Ordnung und Sparsamkeit aufrechterhalten werden: Zum Beweis dafür, dass nicht unnötig Munition verbraucht würde - etwa bei der Großwildjagd -, mussten Soldaten des Königs und Agenten der beteiligten Unternehmen den erschossenen Arbeitern die rechte Hand abhacken. Körbe voller Hände wurden zwischen 1893 und 1897 an den Stützpunkten der Kolonialisten abgeliefert. Oft genug verloren auch Lebende ihre Hände - nur um verschwendete Munition zu verschleiern.

Tausende Frauen und Kinder hielten die Behörden als Geiseln, um deren Männer und Väter zu härterer Arbeit zu zwingen. Die Soldateska besetzte Dörfer, schändete Frauen, raubte Nahrung und Vieh. Die Kautschuksammler mussten oft weit von ihrer eigentlichen Heimat in den Regenwäldern Zwangsarbeit verrichten: bis zu 27 Tage im Monat, zwölf Monate im Jahr. Die eigenen Felder blieben derweil unbestellt, Hungersnöte waren die Folge. Das althergebrachte soziale System der Eingeborenen kollabierte. Und König Leopold kassierte.

In den ersten zehn Jahren, bis 1895, waren die Einkünfte aus dem Freistaat Kongo niedrig. Leopold musste mehrere Millionen aus seiner Privatschatulle in die Kolonie pumpen. Doch je besser die Geschäfte liefen, desto mehr floss wieder in die Kasse zurück. Geld, von dem der König nie auch nur einen Franc für den Kongo selbst verwendete - etwa für die einst angekündigte Entwicklung des afrikanischen Lands. Vielmehr behielt er die Einkünfte entweder für sich oder nutzte sie für prestigeträchtige Ausgaben in Belgien. Er ließ seine Residenz, das Laekener Schloss, großzügig ausbauen, finanzierte die Avenue Louise und einen Park mit Triumphbogen, den Arcades du Cinquantenaire, zum 50. Jahrestag der Gründung Belgiens 1880. In Tervuren bei Brüssel ließ er ein prächtiges Königliches Museum für Zentralafrika errichten, wo er anlässlich der Weltausstellung 1897 seinen Freistaat der staunenden Öffentlichkeit als Musterkolonie präsentierte.

Was den wirtschaftlichen Vorteil des Königs betraf, war der Kongo denn auch wirklich mustergültig. Bei der Gründung der ABIR 1892 war eine Aktie umgerechnet 2000 Euro wert, elf Jahre später bereits 60 000. Die rund 40 000 Zwangsarbeiter in der Kautschukgewinnung und ihre Familien verursachten kaum Kosten. Für sie gab es keine medizinische Versorgung, keine Schulen, keine Straßen - nur Ausbeutung. Bezahlt wurden sie mit ein paar Löffeln Salz, schäbiger Baumwolle oder wertlosen Perlen. Und Leopold hatte noch nicht genug. Der größenwahnsinnige Monarch wollte seinen Kongo bis zum Nil ausdehnen. Dies gelang nicht - Frankreich und England ging das dann doch zu weit. Aber immerhin schaffte es der Belgier nach der Berliner Konferenz unbemerkt, die riesige und an Bodenschätzen reiche Provinz Katanga, die südöstlich seiner Kolonie lag, zu annektieren, auf die keine der anderen europäischen Mächte Anspruch erhoben hatte.


Ein schweres Erbe

Bis heute bereitet das kolonialistische Vermächtnis vielen Belgiern Probleme. Insbesondere die königliche Familie, das Außenministerium, die Nachkommen früherer Kolonisten und patriotische Vereine tun sich schwer mit den Untaten Leopolds. Publikationen zu dem Thema stoßen auf Ablehnung - wie »Schatten über dem Kongo« des Amerikaners Adam Hochschild. Als das aus den Einkünften durch Zwangsarbeit erbaute Museum für Zentralafrika bei Brüssel 2005 eine Ausstellung zur Kolonialzeit im Kongo präsentierte, fehlte jeder Hinweis auf die persönliche Verstrickung Leopolds II.


Ebenfalls heimlich verschaffte er sich am Leopoldsee (seit 1972 Mai-Ndombe-See) im Westen des Landes ein Kronland nach mittelalterlichem Vorbild, dessen Ausgaben er gewieft durch die Behörden des Kongo begleichen ließ. Wie in der ganzen Kolonie oblag die Verwaltung auch im Kronland dem Militär, das freilich von der Regierung Belgiens bezahlt wurde. Leopold hatte also keine Ausgaben, dafür umso mehr Einkünfte. Denn die Militärs - Abenteurer, entflohene Gauner und einfache Männer - waren hier wie überall im Kongo im leopoldinischen System der drei Ps gefangen: Produktion durch Zwangsarbeit, Prämien für gelieferte Mengen und Promotion, also Aufstieg, durch Loyalität. Der Nettogewinn der Domäne betrug bis in das Jahr 1908, in dem der König den Kongo verlor, insgesamt umgerechnet rund 250 Millionen Euro. Die ansässige Bevölkerung wurde hier noch schlimmer behandelt als im Rest des Landes. Stämme wie die Basengele, Bolia und Ekonda wurden innerhalb von nur 15 Jahren um fast 80 Prozent dezimiert. Im gesamten Kongo kamen bis zu 40 Prozent der Bevölkerung während der skrupellosen Herrschaft des Belgiers ums Leben - das bedeutet rund fünf Millionen Opfer. Für die Afrikaner stand fest: Botofe bole iwa - Kautschuk ist unser Tod.

Der erste Generalkommissar für die Kautschukgewinnung von 1895 bis 1899 war der belgische Offizier Jules Jacques, der spätere Baron Jacques de Dixmude. Noch heute steht auf dem Marktplatz der westflämischen Gemeinde Diksmude ein imposantes Denkmal des Mannes. Es soll an seine Verdienste im Ersten Weltkrieg erinnern, aber auch an seine Leistungen in Afrika. Als Mitarbeiter hatte er dort unter anderen skandinavische Offiziere. Wie etwa den Schweden Leutnant Knut Svenson, der in einem Tagebucheintrag vom November 1899 festhielt, dass während der Kautschukernte des Jahres innerhalb von vier Monaten 527 Eingeborene getötet worden waren. Ein Norweger namens Halling berichtete ebenfalls im November 1899 von einer Erkundungsexpedition, bei der 245 Afrikaner umgebracht wurden. Und der Generalkommissar selbst schrieb angesichts der Tatsache, dass einige widerspenstige Einwohner die Kautschukernte sabotiert hatten, an einen Stammeshäuptling: »Wir müssen sie entweder zur vollkommenen Unterwerfung prügeln oder zur völligen Vernichtung. Warne sie, dass wir sie bis zum letzten Mann auslöschen werden, sollten sie mehr Kautschuk zerstören.«

Der alltägliche Völkermord geschah unbemerkt von der Weltöffentlichkeit. Erst 1903 machten protestantische Missionare, die im Regenwald stationiert waren, die britische Presse auf die Grausamkeiten aufmerksam - nachdem sie vergeblich versucht hatten, die Behörden im Kongo zum Eingreifen zu bewegen. Roger Casement, der britische Konsul in dem zentralafrikanischen Land, wurde zur Erkundung an den Oberlauf des Kongos gesandt. Sein Bericht war erschütternd - und rüttelte endlich die Öffentlichkeit auf. Der britische Journalist Edmund D. Morel gründete 1904 die »Congo Reform Association«, mit der er sich für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der kongolesischen Völker engagierte.


Weltweite Proteste

Die erste Menschenrechtsbewegung der Geschichte war geboren. Morel beherrschte die Klaviatur der Medien. Der in die Jahre gekommenen Propaganda Leopolds II. von philanthropischen Projekten in Afrika setzte er ein neues Mittel entgegen: die Fotografie. Protestantische Missionare lieferten Bilder von Kindern und Erwachsenen mit abgeschlagenen Händen. Je mehr Gräuel an die Öffentlichkeit gelangten, desto lauter wurde die weltweite Empörung, desto unhaltbarer die Situation des belgischen Monarchen. Schließlich wurde eine Untersuchungskommission in den Kongo gesandt, bestehend aus je einem Richter aus Italien, Belgien und der Schweiz. Auch der Bericht der Juristen war verheerend. Nach internationalen Protesten aus England, Deutschland und den USA (sowie etwas verhaltener aus Frankreich) drängte das belgische Parlament Leopold, den Kongo endlich aufzugeben. 1908 überschrieb der Monarch den Freistaat an den belgischen Staat - aus dem Privatbesitz eines Mannes wurde eine rechtmäßige Kolonie: Belgisch-Kongo.

Bis zuletzt versuchte Leopold wenigstens das Kronland als Erbland zu erhalten - an jenem See, der seinen Namen trug. Doch alle Bemühungen fruchteten nicht. Immerhin gelang es dem König aber, ein Vermögen von umgerechnet rund 225 Millionen Euro von seiner Spielwiese zu retten und in die eigens dafür eingerichtete Niederfullbach-Stiftung einzubringen. Doch 1911, zwei Jahre nach seinem Tod, zog die belgische Regierung dieses Vermögen ein.


Daniel Vangroenweghe ist Historiker an der Universität von Gent.


Buchtipp:

Adam Hochschild:

SCHATTEN ÜBER DEM KONGO.
Die Geschichte eines der großen,
fast vergessenen Menschheitsverbrechen

Klett-Cotta, 7. Auflage Stuttgart 2006
500 S., Bildteil 16 S., 25,50 Euro

www.science-shop.de/epoc


Bildunterschriften der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildungen der Originalpublikation:

Als Missionare Bilder wie diese der britischen Presse zuspielten, machte sich Entsetzen vor den Gräueln breit, die Handlanger des Königs im Kongo begingen.

Der britisch-amerikanische Journalist Henry Morton Stanley war berühmt geworden, nachdem er 1871 in Tansania den verschollenen Afrikaforscher David Livingstone entdeckte. 1878 begann er im Auftrag von Leopold II., rund um den Kongo Land zu kaufen - alles in allem 2,5 Millionen Quadratkilometer.

Am 30. Juni 1960 entließ Belgien seine Kolonie in die Unabhängigkeit. Erster Ministerpräsident des Kongo wurde Patrice E. Lumumba. Doch gegen die Wirtschaftsinteressen der ehemaligen Kolionalherren hatte er keine Chance. 1961 wurde er ermordet - vermutlich im Auftrag der belgischen und amerikanischen Regierung.


© 2008 Daniel Vangroenweghe, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg


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Quelle:
epoc 6/08, Seite 88-94
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veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Oktober 2008