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TAGUNG/021: Kant vs. Forster - eine Kontroverse im Fokus der Kulturwissenschaften (idw)


Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - 23.09.2009

Kant vs. Forster: eine Kontroverse im Fokus der Kulturwissenschaften


Immanuel Kants Begriff der "Rasse" und seine Kontroverse mit Georg Forster stehen im Mittelpunkt einer Tagung, die vom 24. bis 26. September 2009 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) stattfindet. Zu den Teilnehmern zählt auch Robert Bernasconi, einer der weltweit bekanntesten Rassismus-Forscher aus den USA.

Veranstalter ist der Landesforschungsschwerpunkt "Aufklärung - Religion - Wissen. Transformationen des Religiösen und des Rationalen in der Moderne". Die Tagung, die sich international und interdiziplinär mit einer der folgenreichsten Debatte des ausgehenden 18. Jahrhunderts beschäftigt, trägt den Titel "Text - Kontext. Analyse - Interpretation. Methodische und methodologische Grundfragen der Geistes- und Kulturwissenschaften am Beispiel der Kant-Forster-Kontroverse". Sie findet in den Räumen des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung in Halle statt.

Georg Forster, der an der zweiten Weltumsegelung James Cooks beteiligt war und somit authentische Einblicke in fremde Kulturen hatte, übte vehemente Kritik an Kants "Rassenbegriff". Anhand der historischen Streitschriften Forsters und Kants sollen in der Tagung aus heutiger Sicht die verschiedenen Zugänge und Methoden betrachtet werden, die eine interdisziplinäre Befragung der Texte mit sich bringt.

Unterschiedliche fachspezifische Vorgehensweisen bergen mitunter die Gefahr, dass ein wissenschaftlicher Austausch zwischen verschiedenen Disziplinen erschwert oder gar unmöglich gemacht wird. Daher hat sich die von Rainer Godel (Halle) und Gideon Stiening (München) organisierte Tagung zum Ziel gesetzt, ein methodologisches Gespräch auf neuer Grundlage zu initiieren, fachspezifische Methoden zu thematisieren, kontrovers zu diskutieren und ihre Umsetzung am Beispiel der Forster-Kant-Debatte zu erproben.

Den Veranstaltern ist es gelungen, namhafte Forscher aller einschlägigen Disziplinen (Germanistik, Philosophiegeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft) zur Teilnahme an der Tagung zu gewinnen, darunter auch Robert Bernasconi, einen der weltweit bekanntesten Rassismusforscher aus den USA, John Zammito, einen der besten Kenner der Anthropologie-Debatten des späten 18. Jahrhunderts, sowie Ibrahima Diop (Senegal), einen Experten für die Afrikadiskurse des europäischen 18. Jahrhunderts. Die Tagung wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt.

Weitere Informationen unter:
http://www.exzellenz-netzwerk-arw.uni-halle.de/veranstaltungen/2009/text_kontext.htm

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution167


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
Dipl.-Journ. Carsten Heckmann, 23.09.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. September 2009