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HEINRICH BÖLL STIFTUNG/337: Organisationen fordern Freilassung syrischer Menschenrechtsaktivist/innen


Heinrich-Böll-Stiftung - Berlin, den 9. Dezember 2014

Internationale Organisationen fordern Freilassung von entführten syrischen Menschenrechtsaktivist/innen



In einer gemeinsamen Erklärung fordern heute über 50 Organisationen aus der arabischen Welt, Europa und den USA die Freilassung von vier vor genau einem Jahr entführten syrischen Menschenrechtsaktivist/innen. Die Träger/innen des Petra-Kelly-Preises 2014 der Heinrich-Böll-Stiftung Razan Zeitouneh, Samira al-Khalil, Wael Hamadeh und Nazem Hammadi waren am 9. Dezember 2013 in der Nähe von Damaskus von Unbekannten entführt worden. Seither fehlt von ihnen jede Spur. Die Entführung geschah in dem Damaszener Vorort Douma. Das Gebiet wird von bewaffneten islamistischen Gruppen kontrolliert, u.a. von der Army of Islam der Islamic Front, die aus verschiedenen Golfanrainer-Staaten Unterstützung erhalten soll.

Mehr als 50 Organisationen, darunter amnesty international, Human Rights Watch, die International Federation for Human Rights (FIDH), die Heinrich-Böll-Stiftung und zahlreiche renommierte Organisationen der arabischen Welt forderten heute anlässlich des Jahrestages der Entführung von den bewaffneten Gruppen in Douma eine umgehende Koordinierung für eine sofortige Freilassung der vier. Ebenso riefen sie alle die islamistischen Gruppen unterstützenden Staaten, Religionsführer und Privatpersonen dazu auf, entsprechenden Druck auf diese Gruppen auszuüben und sich ihrerseits nachdrücklich für eine Freilassung der vier sowie ein Ende der andauernden Entführungen einzusetzen. Die sogenannten Douma Four seien aufgrund ihres legitimen Engagements als Menschenrechtsverteidiger entführt und ihrer Freiheit beraubt worden. Dies widerspräche sämtlichen internationalen Menschenrechtsstandards. (Die Erklärung im englischen Original finden Sie weiter unten in dieser Mail)

Das Violations Documentation Center wurde im April 2011 von der Rechtsanwältin Razan Zeitouneh gegründet, um Informationen über Verstöße gegen das Humanitäre Völkerrecht im syrischen Bürgerkrieg öffentlich zugänglich zu machen. Seitdem überwachen, sammeln und dokumentieren über 30 Mitglieder der unabhängigen NGO unter ständiger Gefährdung sämtliche Menschenrechtsverbrechen in Syrien, vom wem sie auch begangen werden.

Der Petra-Kelly-Preis wurde am 27. November im Rahmen eines Festaktes in der Heinrich-Böll-Stiftung stellvertretend an Amir Kazkaz, Mitarbeiter und Vertreter des VDC, überreicht.

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Quelle:
Heinrich-Böll-Stiftung
Schumannstr. 8, 10117 Berlin
Michael Alvarez Kalverkamp, Pressesprecher
Telefon: +49-30-285 34 - 202
E-Mail: alvarez@boell.de
Internet: www.boell.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Dezember 2014


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