Schattenblick →INFOPOOL →KINDERBLICK → GESCHICHTEN

GUTE-NACHT/2410: Miranda auf Spinnenkurs (SB)


"Achtiii! Wo steckst du?" ruft Arim, während Miranda überlegt, ob man eine Spinne denn rufen kann. "Hat sie überhaupt Ohren?" grübelt Miranda. Miranda holt sich Mamas Tierführer und blättert die Seiten mit den Spinnen auf. Da ist keine Spinne dabei, die Achti, Arims neues Haustier, ähnlich sieht. "Hast du Achti endlich gefunden?" Arim schüttelt den Kopf und ist traurig.

Auch am Abend ist Achti noch nicht wieder aufgetaucht. Miranda bittet Papa, ihr aus dem Tierführer alles über Spinnen vorzulesen. Papa ist schon ein bißchen verwundert, daß Miranda gerade über Spinnen etwas wissen möchte und nicht über Teddys oder Waschbären, die sich auch gerade hier in der Gegend herumtreiben. Doch er erfüllt Miranda ihren Wunsch.

In dem Tierführer gibt es nur kurze Abschnitte zu jeder einzelnen Spinne. Viel ist also nicht über Spinnen im allgemeinen zu erfahren. Da gibt es die Gartenkreuzspinne, die Wasserspinne und die Waldwolfsspinne, die Zitterspinne, die Fensterspinne und auch eine Zebraspinne. Die Labyrinthspinne findet Miranda besonders gefährlich. Dafür hat sie vor dem Weberknecht gar keine Angst. Weberknechte hat Miranda schon oft vom Haus in den Garten getragen.

Papa liest Miranda vor, daß Weberknechte gar keine wirklichen Spinnen sind. Denn sie haben im Gegensatz zu den richtigen Spinnen nur ein Augenpaar. Außerdem können sie auch keine Netze weben, denn sie haben keine Spinnwarzen. Miranda stützt empört ihre Hände in die Seiten: "Und wieso heißen sie dann Weber?" Papa kann die Frage nicht beantworten.

Deshalb liest er etwas über die Labyrinthspinne vor. "Vor dieser hier brauchst du keine Angst zu haben", sagt Papa, "die lebt draußen und baut ihre Netze dicht über dem Boden. Ihren Namen trägt sie zu recht. Denn ihre Netze sind wie ein Labyrinth aus Fangfäden angeordnet."

"Die Zitterspinne sieht dem Weberknecht etwas ähnlich. Sie lebt bei uns in den Häusern. Ihre Netze spannt sie sehr unregelmäßig. Die Netze sind es, die dieser Spinne Schutz bei Gefahr geben. Denn dann bringt die Spinne durch ein Zittern das Netz in Bewegung, so daß sie selbst nicht mehr gesehen wird." Miranda findet das echt spannend. Wenn sie sich bewegt, findet Mama sie immer. Nur wenn sie sich versteckt und ganz still ist und sich gerade nicht bewegt, dann hat es Mama schwer, sie zu finden.

"Jetzt fehlt noch die Wolfsspinne", stellt Miranda fest. Papa weiß darüber folgendes zu berichten: "Die Waldwolfsspinne wohnt ebenfalls am Boden. Diese Spinnenart kann sehr gut sehen. Blitzschnell fangen die Spinnen ihre Beute ein. Ein Merkmal ist, daß diese Spinnen ihre Jungen auf dem Rücken tragen."

Nun schubbert es Papa: "Genug über Spinnen vorgelesen. Mich juckt es ja schon überall. Ich hoffe du kannst jetzt noch gut schlafen." - "Das wird schon!" sagt Miranda. Endlich kann sie diesen Spruch auch mal anbringen.

Nachdem Papa Miranda einen Gute-Nacht-Kuß gegeben und die Tür hinter sich zugezogen hat, ruft Miranda Arim zu sich. Der klettert durch das Fenster des Puppenhauses auf Mirandas Bett. "Noch immer keine Spur?" fragt Miranda. Arim schüttelt den Kopf. Achtii ist den ganzen Tag nicht aufgetaucht. "Dann starten wir morgen eine Großsuchaktion", verspricht Miranda. Im Stillen überlegt sie, ob sich Achti vielleicht in ihrem Bett versteckt hat. Das fände Miranda aber gar nicht nett. Es dauert an diesem Abend besonders lange bis Arim und Miranda eingeschlafen sind.

24. August 2007

Gute Nacht