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GUTE-NACHT/2444: Helfer in der Küche (SB)


In der Küche von Oma Lotte liegt ein Duft nach Äpfeln in der Luft. Das liegt daran, daß hier jede Menge aufgelesene Äpfel in Eimern herumstehen und nur darauf warten, verarbeitet zu werden. Oma Lotte hat die Äpfel bereits gewaschen. Jetzt werden sie entkernt und kleingeschnitten. Die Schale allerdings läßt sie bei diesen Äpfeln dran.

Die Apfelschnitzen werden gekocht und durch die Flotte Lotte passiert. So entsteht Apfelmus, das noch eingekocht wird, damit das ganze Jahr Apfelmus vorhanden ist. Weitere Apfelschnitzen steckt Oma Lotte in den Entsafter. Dieser besteht aus einem flachen unteren Topf und einem weiteren Topf mit einem Einsatz wie ein Sieb und einem Deckel. In dem flachen Topf wird Wasser erhitzt. Der Wasserdampf dämpft die Apfelschnitzen und Saft läuft in die vorgesehene Rinne. Von hier aus fließt der Saft in einen kleinen Schlauch, der mit einer Klammer verschlossen ist. Öffnet Oma Lotte die Klammer fließt der heiße Saft heraus und kann in Glasflaschen aufgefangen werden. Dieser Saft schmeckt warm oder kalt sehr lecker. Ein bißchen kann der Saft auch mit Wasser verdünnt werden. Aus unverdünntem Apfelsaft kocht Oma Lotte später noch ihr berühmtes Apfelgelee.

Mit all diesen Dingen hat Oma Lotte jede Menge zu tun. Leonie hilft soweit sie kann. Sie wäscht die Äpfel und die Gläser für das Apfelmus. Die Deckel für die Gläser kocht Oma Lotte in einem kleinen Topf mit reinem Wasser aus, damit sie später gut schließen. Wenn sie noch ein bißchen schmutzig wären, würden die Gläser später aufgehen und das Apfelmus schlecht werden.

Leonie wartet gespannt auf die ersten Tropfen Apfelsaft. Die füllt Oma Lotte in eine Tasse. Nun wartet Leonie noch ein bißchen, denn der Apfelsaft ist zum Trinken noch viel zu heiß. Als Leonie endlich probieren kann, schmeckt sie, wie süß der Saft in diesem Jahr ist. "Das liegt an den Äpfeln", sagt Oma Lotte, "hätten wir einige der dicken Bosköppe mit hineingeschnitten, wäre der Saft viel saurer geworden. Den heißgemachten Saft können wir gut lagern, weil wir ihn heiß in Flaschen füllen und auch gleich luftdicht verschließen. Morgen zeig ich dir, wie wir ganz frischen kalten Apfelsaft herstellen. Weil wir ihn nicht heiß machen, hat er sehr viele Vitamine. Aber wir können ihn nicht so lange aufheben. Auch ihm Kühlschrank hält er nur wenige Tage." Leonie möchte wissen, warum das so ist. "Überall lauern kleine Bakterien. Diese kleinen Kerlchen sind eigentlich Helfer in der Küche. Sie bringen das Essen zum Gären. So entsteht aus Kohl Sauerkraut, aus Teig Sauerteig für das Brot und die dicke Milch, die du so gerne ißt. Erst wenn die Speisen dann nicht verbraucht werden, geht ihr Zustand in Fäulnis über und wird ungenießbar und schlecht. Aber lassen wir uns jetzt nicht den Appetit verderben. Hier hast du ein Schüsselchen Apfelmus. Mit Zimt und etwas Zucker schmeckt das Apfelmus besonders gut. Zum Abendbrot koche ich uns noch Reisbrei oder Griesbrei dazu. Was magst du lieber?" Leonie entscheidet sich für Griesbrei. Der ist nämlich viel schneller fertig als der Reisbrei. Das kennt Leonie schon.

5. Oktober 2007

Gute Nacht