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GUTE-NACHT/2497: Was kitzelt den Sandmann in der Nase? (SB)


Mutter Maus im Sandmannhaus

Es ist wirklich Mutter Maus, die da auf dem Tisch vor dem schlafenden Sandmann herumspringt. "Was macht sie denn da nur?" denkt Großmutter Maus, die vom Eingang der Mäusehöhle zuschaut.

Die Mäusehöhle selbst liegt hinter einer Fußleiste im Haus des Sandmannes verborgen. Kater Mombart hat sie noch nicht entdeckt, sonst säße er wohl fast den ganzen Tag davor und würde auf einen Mäusebraten warten. Hier im Sandmannhaus ist es zwar gefährlich für die Mäuschen, doch wo ist das nicht der Fall. Sind der Sandmann und sein Kater nicht im Haus, läßt Mutter Maus ihre Kinder im großen Saal spielen. Doch seit Tagen geht das nicht mehr. Mitten im Zimmer am Tisch sitzt der Sandmann und ist über seinem Traumbuch eingeschlafen. Das wäre nicht so schlimm, fehlten jetzt den Menschenkindern und auch den kleinen Mäusen die Träume nicht. Deshalb will Mutter Maus für Abhilfe sorgen. Sie will den Sandmann aufwecken. Ein Versuch ist bereits fehlgeschlagen.

Mit einem Riechfläschchen wollte Mutter Maus den Sandmann hochschrecken. Doch da geschah gar nichts. Heute nun, Mutter Maus war gerade auf dem Rückweg, um ein Stückchen Wurst, das sie aus der Speisekammer des Sandmannes stibitzt hatte, ins Mauseloch zu tragen, da hatte sie eine neue Idee. Vielleicht würde der Geruch der Wurst den Sandmann aufwecken. Sogleich kletterte Mutter Maus am Tischbein hinauf und zog das abgebissene Stückchen Wurst aus der Tasche. Genau unter das große linke Nasenloch hielt Mutter Maus das Wurststück. Doch der Geruch schien den Sandmann nicht sonderlich zu interessieren.

Erst als Mutter Maus sich bereits zum Gehen wendete, regte sich etwas. Der Sandmann begann plötzlich zu Schnarchen. Dabei sog er die Luft so stark ein, daß er das kleine Wurststückchen gleich aus Mutter Maus Hand aufsaugte, genau in das linke Nasenloch hinein. Das kitzelte den Sandmann so sehr in der Nase, daß er laut losnieste. Mutter Maus konnte sich gerade noch am Ärmel von Sandmanns Schlafrock festhalten, sonst wäre sie wohl vom Tisch gepustet worden.

Dieses Schauspiel hatte Großmutter Maus mit Schrecken mitverfolgt, nachdem sie ihre beiden Enkel Willi und Mausalinde ins Heu zurückgeschickt hatte. "Oh, Elsa", jammert Großmutter und überlegt, wie sie der Tochter wohl zuhilfe eilen kann. Am besten, sie hält Ausschau nach Kater Mombart, daß nicht auch noch von dieser Seite Schwierigkeiten zu erwarten sind. Doch Kater Mombart ist nicht in Sicht. Wie auch, in den letzten Nächten hat es in der Umgebung des Sandmannhauses ein Katzenkonzert nach dem nächsten gegeben. Da bleibt Kater Mombart doch nicht zuhause. Inzwischen hat Mutter Maus wieder festen Boden unter den Füßen. Flink rutscht sie das Tischbein hinunter und hofft, daß der gerade erwachende Sandmann, sie nicht wahrnimmt.

Schon von Ferne entdeckt sie den kleinen Kopf, der aus der Fußleiste herausschaut. "Schnell, verschinden wir", befiehlt Mutter Maus und ist enttäuscht darüber, ihren Kindern nun doch kein Stückchen Wurst präsentieren zu können. Aber ein Gutes hatte diese Aktion. Mutter Maus schaut zurück und sieht, wie der Sandmann sich reckt und streckt. Nach so langer Schlafenszeit wieder zu erwachen, da sträuben sich alle Glieder.

In der Mausehöhle zurück, haben sich Großmutter und Mutter Maus nach dieser Aufregung erst einmal eine Ruhepause verdient.

6. Dezember 2007

Gute Nacht