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GUTE-NACHT/2565: Das Häuschen am Hang (SB)


Das Häuschen am Hang

In dem kleinen Häuschen unterhalb der Kirche lebt nur eine einzige Person. Das ist auch gut so, denn das Häuschen ist trotz seiner vier Etagen dennoch sehr winzig. Es ist ein richtiges Hexenhäuschen. Vielleicht ist das gar nicht so abwägig, denn hier in dieser Gegend hat einst eine bekannte Geschichtenerzählerin gelebt. Ihr Name? Erstmal tut er nichts zur Sache, ihr würdet sonst gleich die Nase rümpfen und sagen, ihr wüßtet schon alles über sie und kenntet ihre Märchen und Geschichten. Das mag wohl so sein, doch ihr wißt nichts über das kleine Häuschen. Aus diesem Grund wird auch der Name der guten Frau nicht verraten.

Möchtet ihr das Hexenhäuschen kennenlernen? Es wurde an einen kleinen Hang gebaut. Oben auf dem Hang steht die Kirche, die jeden Tag die Abendglocken läuten läßt und am Sonntag zur Kirche ruft. Ein mit wenigen Treppen angelegter Weg führt genau zu dem Häuschen am Fuße des Hügels. Ganz unten am Haus befindet sich ein Holztor. Es ist nur mit einem Vorhängeschloß an dem rostigen Riegel gesichert. Dahinter verbirgt sich die Waschküche mit einem Zugang zum Kellerraum und einer schmalen Tür zu dem kleinen Bad. Früher war auch dies einmal ein Kellerraum gewesen. Doch dann wurde eine Badewanne und ein besonderer Ofen zum Wassererhitzen, ein sogenannter Bollerofen, hineingestellt und an die Kanalisation angeschlossen. Ach ja, ein Klobecken wurde auch noch eingebaut. Damit war das Bad fertig. Von der Waschküche aus geht eine steile Treppe nach oben in den ersten Stock oder eigentlich in das Parterre, gerade von welchem Blickwinkel es betrachtet wird. Aber auch auf einem anderen Weg gelangen die Bewohner in die eben genannte Etage, nämlich durch die eigentliche Eingangstür.

Von draußen gelangt der Besucher über eine Steintreppe zur Eingangstür. Ein kleiner Vorplatz, der auch ein wenig überdacht ist, läd zum Bleiben ein. Die Klingel links neben der Tür und das Namensschild gleich daneben zeigen, daß hier jemand wohnt. Wird die Haustür geöffnet, erblickt das Auge des Besuchers linkerhand eine steile Holztreppe, die in die nächste Etage führt und geradeaus den absolut schmalen Flur. Rechterhand führt er in ein winziges Zimmer, in dem ein Bett, ein Tisch und ein Stuhl stehen. Viel mehr paßt hier auch nicht herein. Folgt der Besucher dem Flur geradeaus, findet er eine zweite Tür. Dahinter liegt die Küche des Hauses. Auch die Küche ist klein und niedrig. Wahrscheinlich wirkt sie noch kleiner, weil sie ganz dunkelgrün gestrichen ist, fast schwarz.

Neugierig steigt der Besucher in die nächste Etage hinauf. Hier gibt es eine winzige Abstellkammer, die als Kleiderschrank benutzt wird, und ein Zimmer, das die Größe aus den darunterliegenden Räumen, dem Schlafzimmer und der Küche, abzüglich des Kleiderschrankes, in sich vereint.

Als letztes geht von dem Flur in dieser Etage auch wieder eine steile Treppe weiter hinauf. Dort oben liegt der Dachboden. Doch den wollen wir ein anderes Mal besuchen.

Wo steckt denn nun der oder die Bewohnerin des Hauses? Oh, wir haben sie ganz übersehen. Sie liegt schon im Bett und schläft. Das solltet ihr jetzt auch tun. Es ist schon spät, ab ins Bett und ...

27. Februar 2008

Gute Nacht