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GUTE-NACHT/2595: Pummel und das schwarze Schaf (SB)


Pummel und das schwarze Schaf

Die Decke bis an die Nasenspitze gezogen, liegt Gabor in seinem Bett. "Kennst du die Geschichte von dem schwarzen Schaf und dem schwarzen Hund?" fragt Mama. Gabor schüttelt den Kopf. Da erzählt ihm Mama von den beiden.


*


Jeden Morgen lief Pummel mit seinem Herrchen die gleiche Strecke. Herrchen sah in den Himmel oder betrachtete die Pflanzen, die am Wegesrand wuchsen, während sein Hund die ganze Zeit seine Nase leicht über dem Boden haltend schnupperte.

Auf der anderen Straßenseite war eine große Wiese. Dort standen übers Jahr viele Schafe. Im Herbst recht große, mollige Schafe mit viel Wolle auf dem Rücken und im Frühling hatten sie ein bis drei Junge bekommen, die jetzt ebenfalls die Wiese bevölkerten.

Was soll ich sagen? Schafe sind nicht blöd oder dumm, wofür sie meist gehalten werden. Gerade die Kleinen sind besonders wißbegierig. Aber diese Neigung wird ihnen dann als Neugierde ausgelegt. Eines dieser wißbegierigen Schäfchen hatte ein besonders schönes und schwarzes Fell. Leider war es wegen seines Felles nicht sonderlich beliebt. Denn nur weiße Felle waren bei dem Bauern gern gesehen. Deshalb kam sich das Schäfchen von den anderen immer ein wenig ausgestoßen vor.

Dann kam eines Tages die Begegnung mit Pummel. Das Schäfchen blickte gerade über den Zaun, als Pummel mit seinem Herrchen vorbei kam. Das schwarze Schäfchen hielt den Hund, weil er ein Fell wie sein eigenes trug, ebenso für ein Schaf. Es wunderte sich, daß der Mensch nur mit einem einzigen Schaf dort entlang spazierte. Die beiden schienen sich gut zu verstehen. Außerdem schien da drüben hinter dem Zaun das Gras viel saftiger. "Sicher schmeckt dem anderen Schaf das Gras sehr gut", dachte das schwarze Schaf bei sich. Irgendwie wollte es auch einmal dort drüben hingelangen.

Als Pummel und sein Herrchen längst vorüber waren, legte sich das schwarze Schäfchen auf seiner Wiese nieder, blickte in den Himmel und begann zu träumen... von dem anderen Schaf, dem saftigen Gras und wie es da wohl hingelangen könnte.

3. April 2008

Gute Nacht