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GUTE-NACHT/2606: Der Mond bleibt hinter den Wolken verborgen (SB)


Der Mond bleibt hinter den Wolken verborgen

Am Morgen als Mama die beiden Geschwister Marci und Mara weckt, wundert sie sich, warum es im Kinderzimmer so verändert aussieht. Noch vor zwei Wochen wollten beide ein eigenes Zimmer und jetzt stehen ihre Betten mitten im Zimmer genau nebeneinander. Mama hält es für klüger, jetzt noch nicht nach dem Grund der Umräumaktion zu fragen. "Auf, ihr beiden! Frühstück ist fertig."

Am Abend weiß Mama noch immer nicht, was ihre Kinder mit dem Verschieben der Möbel erreichen wollten. Aber sie fragt auch dann nicht, als sie noch einmal nach den beiden schaut und nun die Betten wieder an ihrem altgewohnten Platz stehen. Fast gleicht das ganze Spiel einer Fatamorgana. Hatte sich Mama die Umräumaktion nur eingebildet?

Als Mama die Tür hinter sich zugezogen hat, sprechen Marci und Mara wieder über ihr Vorhaben, in der Nacht im Traum miteinander zu sprechen. Bisher hatte dies noch nicht geklappt. Aber so leicht geben die Geschwister nicht auf. "Kennst du jemanden, der das schon erlebt hat?" fragt Mara. Doch über so etwas reden die Jungs bestimmt nicht, da ist sich Mara sicher. Marci überlegt und ihm fallen nur Geschichten ein, die mit der Nacht und mit Träumen zu tun haben.

Marci bringt ein Beispiel: "Der kleine Häwelmann ist nachts mit seinem Bett durch die Luft geflogen. Da war der Mond dabei und hat ihn in den Himmel hinauf geblasen. Das hat er bestimmt alles nur geträumt." Mara erzählt die Geschichte von Peterchens Mondfahrt, die sie im Theater im Weihnachtsmärchen gesehen hat. "Da war auch der Mond dabei", stellt sie fest. "Kennst du noch die Geschichte, die Mama uns von den Sternbildern vorgelesen hat?" fragt Marci. "Ja, da ist der Junge in der Silvesternacht auf einem Mondstrahl in den Himmel gestiegen!" Marcis Augen leuchten: "Was schließen wir daraus?" - "Ich weiß nicht", sagen Maras zuckende Schultern. "Wir brauchen sicher auch den Mond, wenn das mit unserem gemeinsamen Träumen klappen soll", stellt Marci fest, "laß uns mal schauen, ob der Mond da ist." Die beiden Kinder steigen aus ihren Betten und gehen zum Fenster. Marci zieht den Vorhang beiseite. Der Himmel ist bewölkt. "Das ist aber dumm!" finden beide. Schnell huschen sie zurück in ihre Betten. "Dann versuchen wir es morgen wieder!", darauf einigen sich die beiden.

16. April 2008

Gute Nacht