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GUTE-NACHT/2697: Kofferpacken (SB)


Geschichte mit K

Es ist Nachmittag. Meine Freundin ist zu Besuch. Leider regnet es. Wir beide sind enttäuscht, daß wir nicht an unserem Gartenbeet weitergraben können.

"Am liebsten würde ich fortreisen", nörgelt Lea, "dahin wo es nicht immer regnet." - "Ich auch", unterstütze ich sie, "laß uns doch Verreisen spielen." Lea nickt und fragt: "Kennst du so ein Spiel?" - "Nein." Lea läßt den Kopf sinken. "Aber", schlage ich weiter vor, "wir können doch Kofferpacken spielen. Das ist prima." Leas Augen leuchten wieder: "Also, dann schieß mal los."

Ich beginne: "Der erste sagt: `Ich packe in meinen Koffer ein Buch'. Dann sagst du: `Ich packe in meinen Koffer ein Buch und meine Zahnbürste.' Jetzt geht es bei mir weiter: `Ich packe in meinen Koffer ein Buch, meine Zahnbürste und einen Tennisschläger.' Die Liste wird immer länger. Dann sind wir vielleicht schon bei 10 Wörtern und mehr. Jeder hält genau die Reihenfolge der eingepackten Gegenstände ein und fügt immer noch einen Gegenstand hinzu, egal ob er auch wirklich in den Koffer passen würde oder nicht."

"Hab ich verstanden", sagt Lea, "laß uns anfangen. Darf ich beginnen?" Ich nicke. Lea beginnt: "Ich packe in meinen Koffer Lakritzen." Ich lache, denn ich weiß, daß meine Freundin immer Lakritz dabei hat und diese sicher auch nie auf einer Reise vergessen würde. Jetzt bin ich an der Reihe: "Also, ich packe in meinen Koffer Lakritzen und Toi-Toi." Da lächelt Lea, denn sie kennt mich zu genau. Nie würde ich meinen kleinen Affen Toi-Toi zuhause lassen. Ich habe sogar im Garten neben meiner Hängematte eine winzige für Toi-Toi. Wollt ihr wissen, warum Toi-Toi so heißt?

Eigentlich müßte er Toi-Toi-Toi heißen. Als ich das erste Mal mit meinen Eltern auf einem Jahrmarkt war, staunte ich nur über die vielen Buden und Karussells. Ich durfte auch Lose ziehe. Mein Vater wünschte mir Glück und sagte: "Toi, toi, toi." Das Glück war auf meiner Seite. Mit einem dieser Lose gewann ich meinen kleinen Affen. In Erinnerung an diesen schönen Tag nannte ich das Äffchen Toi-Toi.

"Lea, du bist dran, etwas in den Koffer zu packen, du träumst ja."


*


Den ganzen Nachmittag verbrachten wir mit Kofferpacken. Immer wenn einer von uns beiden nicht die Reihenfolge der einzupackenden Gegenstände einhielt oder sich nicht mehr erinnern konnte, was gerade alles im Koffer war, begann das Spiel von neuem. Jetzt liege ich im Bett schaue auf die Tafel mit den Magnetbuchstaben. Da fallen mir gleich noch neue Dinge ein, die ich gern in meinen Reisekoffer packen würde.


*


Kindergeburtstag

Konrad kichert: "Kofferpackspiel."
Karl knurrt: "Kein Kofferpacken, keineswegs."
Karla kontert: "Klar, Kofferpacken. Kurzum K-Worte."
Konrad kreiert: "K-Berufe, klaro?"

Karla koordiniert: "K-Berufe, klar: Kofferträger." Konrad: "Kofferträger, Kameltreiber." Karola: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster." Klaus: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster, Konditor." Ken: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster, Konditor, Koch." Kerstin: Kofferträger, Kamel ... treiber, Küster, - , Koch." Kerstin kneift.

Karla: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster, Konditor, Koch, Kellner." Konrad: "Kofferträger, Kameltreiber, Konditor, Koch, Keller." Kerstin kichert: "K e l l e r." Karola: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster ... " Karola krakelt: "Keilerei." Klaus: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster, ..., K o c h ?" Ken: "Kofferträger, Kameltreiber, Küster, Konditor, Koch ..."

30. Juli 2008

Gute Nacht