Schattenblick →INFOPOOL →KINDERBLICK → GESCHICHTEN

GUTE-NACHT/3281: Der kleine Nachtwächter sucht Spuky (SB)


Gute Nacht Geschichten

"Mienz, Mienz", ruft der kleine Nachtwächter. Denn er will seinem Kätzchen noch Milch und Futter geben. Aber das Kätzchen bleibt verschwunden. "Wo hat es sich bloß versteckt?", fragt der kleine Nachtwächter Rebell. Der schwarze Hund schnüffelt aufgeregt in der Wohnung herum. Genau an der Katzenklappe bellt er. "Oh", meint der kleine Nachtwächter, "da ist Spuky wohl ins Freie marschiert. Wir sollten Spuky suchen gehen." Zur Bestätigung wufft Rebell einmal und freut sich, daß es jetzt gleich rausgeht.

Der kleine Nachtwächter greift nach der Laterne, zündet sie an und vergißt auch die Taschenlampe nicht mitzunehmen. Dann kann es losgehen. Gleich vor der Tür ruft er nach Spuky. Doch das Kätzchen taucht nicht auf. "Naja, die Katzenklappe bleibt ja geöffnet", beruhigt sich der kleine Nachtwächter.

Rebell ist ganz aufgeregt. Er freut sich über die frische Luft und rennt gleich ein bißchen vor. Als der kleine Nachtwächter nach ihm pfeift, kehrt er aber schnell wieder zurück und springt in die Luft. "Nein! Nicht an mir hochspringen", mit diesen Worten dreht sich der kleine Nachtwächter zur Seite, damit Rebell nicht an seine Laterne gelangt.

Dann setzt er seinen Weg fort. Plötzlich stolpert er. Beinahe hätte sich der kleine Nachtwächter der Länge nach niedergelegt, nur weil einer seiner Schnürsenkel aufgegangen und er auf diesen draufgetreten ist. "Hab ich doch vergessen einen Doppelknoten zu binden", stellt der kleine Nachtwächter fest und bückt sich. Die Laterne stellt er am Boden ab und legt die Taschenlampe gleich daneben. Nun bindet er sich den offenen rechten Schuh und gleich zieht er auch den zweiten linken Schnürsenkel noch einmal fest. Dann will er seine Laterne hochnehmen, da sieht er etwas Glänzendes auf dem Boden liegen.

"Was ist denn das?", fragt er und greift schon danach. Das Gefundene hält er ins Licht seiner Laterne. "Oh, ein Knopf, aber was für ein schöner." Der kleine Nachtwächter dreht den Knopf im Licht der Laterne. "Der Knopf ist aus Perlmutt", erklärt der kleine Nachtwächter dem schwarzen Hund, der aufmerksam vor seinen Füßen sitzt. Allerdings sich wohl eher überlegt, ob das etwas Freßbares ist, das der kleine Nachtwächter gefunden hat.

Der Perlmuttknopf ruft Erinnerungen wach. Früher hatte sein Großmutter eine Kiste mit vielen Knöpfen, Dazwischen waren auch solche aus Permutt. Damit konnte er gut Schiffe auf dem Meer spielen oder Einkaufsladen. Es fühlte sich auch gut an, mit den Händen in der Knopfkiste zu wühlen. Dabei stellte er sich vor, er habe einen Schatz von vielen Münzen gefunden. Ja, damals wollte der kleine Nachtwächter noch Schatzsucher werden.

Da wufft Rebell und stört den kleinen Nachtwächter in seinen Gedanken. Auch läuft er los und biegt um die Ecke. Sofort folgt ihm ein Pfiff. Doch Rebell läßt sich nicht beeindrucken und bellt in einem fort. Jetzt hat es auch der kleine Nachtwächter um die Ecke geschafft. Hier steht gleich vor ihm seine Tonne, auf der er manchmal Platz nimmt. Und was entdeckt er obenauf?

"Na, da steckst du ja, du Schlingel", begrüßt der kleine Nachtwächter Spuky. Das Kätzchen faucht gerade den schwarzen Hund an. "Ich weiß ja, daß du gar nicht damit einverstanden bist, daß wir jetzt zu dritt sind. Aber du wirst dich schon daran gewöhnen", bei diesen Worten faßt der kleine Nachtwächter das Kätzchen im Nacken und nimmt es hoch. "Damit du mir jetzt nicht gleich wieder ausreißt, bringe ich dich jetzt nach Hause. Komm du, Rebell, gleich mit!"


26. Oktober 2010

© 2010 by MA-Verlag - Nachtwächter