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GUTE-NACHT/3342: Pinguin, Wuffy und Bär treffen waghalsige Vorbereitungen (SB)


Gute Nacht Geschichten von Pinguin


"Gut, daß Mama heute Abend nicht noch hier im Zimmer war", bemerkt Bär, "sie hätte Mias Wintermantel gleich wieder an die Garderobe auf den Flur gehängt." - "Das stimmt!", bekräftigt Wuffy, "dabei wollen wir doch in den Mantel hineinkriechen." - "Ist es da drin auch nicht zu warm?", möchte Pinguin wissen. Er hält es nämlich am besten bei kalten Themperaturen aus. "Nun, es wird wohl schon ein bißchen warm da drin werden. Aber schließlich wollen wir doch mit in den Kindergarten. Oder nicht?", stellt Bär fest. "Wuff, wuff!", bellt der Hund und Pinguin nickt.

Vor lauter Neugierde, wie es in so einem Mantel von innen aussieht, steckt Pinguin seinen Schnabel als erster tief in eine der beiden Manteltaschen. "Puh, ist das dunkel", schon zieht Pinguin den Schnabel wieder heraus und läßt den anderen den Vortritt. "Wer will zuerst einsteigen?", stellt er die Frage.

Wuffy ist für alles Neue aufgeschlossen. Deshalb steckt nun er seinerseits seine Schnauze in die linke Manteltasche. Ganz schmal zieht er sich zusammen und drängt sich durch das Loch in der Tasche zwischen Mantelstoff und Innenfutter. Normalerweise würde Wuffy jetzt zwischen diesen beiden Lagen Stoff unten wieder herausplumpsen. Da aber das Futter an dem Oberstoff rundherum angenäht ist, sitzt er wie in einem Sack fest. "Das ist aber gemütlich hier", stellt Wuffy fest. Er hat auch gar keine Angst, denn die Fäden des Futterstoff sind so luftig verwebt, daß er durch sie hindurch die Umrisse seiner Freunde wahrnehmen kann.

"Wer ist der nächste", ruft Wuffy. Bär würde gern zuletzt einsteigen, aber da er Pinguin genau am Schnabel ansieht, daß dieser nicht zu einem Vortritt bereit ist, begibt er sich auf den Weg, hinüber zum Stuhl, auf dem der Mantel hängt.

Inzwischen ist Wuffy schon ungeduldigt. "Wollt ihr nicht mehr?", fragt er. "Doch, doch, wir kommen ja schon!", erklärt Bär. Wuffy dagegen geht das nicht schnell genug und er springt von innen gegen die äußere Stofflage und gleich noch einmal. "Wuffy, Wuffy, was treibst du da? Das sieht gefährlich aus!", ist Bär besorgt und Pinguin ängstigt sich. Denn der ganze Stuhl gerät ins Wanken. Doch Wuffy scheint das nicht zu bemerken, sondern springt gleich noch einmal los. Der Kinderstuhl überschreitet jetzt seine Kipplage und fällt rücklings zu Boden.

"Wuffy! Wuffy! Bist du in Ordnung?", ruft Bär. Eine Antwort bleibt aus. "Was ist passiert?", fragt Pinguin. "Siehst du nicht! Der Stuhl hat Wuffy erschlagen". klagt Bär. Doch da kommt ein Jaulen aus dem Mantelsack, genau aus dem Teil des Mantels, der nicht von dem Stuhl bedeckt daliegt. Etwas zappelt in diesem Bereich herum.

"Bist du verletzt?", fragt Bär erneut. Dem Zappeln im unteren Bereich des Mantels nach zu urteilen, geht es Wuffy entsprechend gut. "Ich würde gern wieder rausklettern, aber der Stuhl versperrt den Weg", jault Wuffy. "Wir müssen den Stuhl wegschieben", schlägt Bär vor. Doch Bär und Pinguin schaffen das alleine nicht.

Da geht plötzlich das Licht im Kinderzimmer an. "Was ist denn hier los?", fragt Mama und streicht sich mit der Hand über die Stirn. "Wieso liegt der Stuhl auf dem Rücken? War das das Poltern, welches ich eben gehört habe?" Mama richtet den Stuhl wieder auf. Dabei bleibt der Mantel am Boden liegen. Bär und Pinguin halten den Atem an. Doch entgegen ihrer Vermutung, daß Mama den Mantel gleich an die Flurgarderobe hängen wird, legt sie ihn ans Ende von Mias Bett nieder. Sie will Mia noch einmal richtig zudecken, hat die Kleine sich doch schon wieder mächtig abgestrampelt im Schlaf. Mama gibt Mia auch noch einen Kuß und flüstert: "Gute Nacht!"

Mama wendet sich zum Gehen und greift bereits nach dem Mantel am Fußende. Dabei schweift ihr Blick über den Fußboden und sie sieht Pinguin und Bär am Boden hocken. "Was machst du denn hier?", wundert sie sich über Bärs Anwesenheit in Mias Zimmer, "hat sie dich wohl mal wieder stibitzt!" Mama nimmt Bär und Pinguin hoch und setzt die beiden - einen rechts und einen links - neben Mias Kopfkissen. Dann verläßt sie das Kinderzimmer - ohne die Jacke mitgenommen zu haben.

"Puh!", Bär und Pinguin atmen tief durch, "das ist ja nochmal gut gegangen!" - "Wuffy! Du kannst endlich rauskommen", schlägt Bär vor. Doch anstelle einer Antwort ist nur ein Schnarchton zu hören. "Wuffy ist doch tatsächlich eingeschlafen!", wundert sich Pinguin. "Das sollten wir auch", rät Bär ihnen beiden. "Aber wann kommen wir in den Mantel?", möchte Pinguin wissen? "Morgen früh, nachdem der Wecker geklingelt hat, geht Mia ins Bad und putzt sich die Zähne. Während dieser Zeit können wir beide noch schnell zu Wuffy in den Mantel steigen", ist Bärs Plan und Pinguin ergänzt, "einer durch die rechte Tasche und einer durch die linke, ok." - "Gute Nacht, Pinguin, schlaf gut!" - "Gute Nacht Bär und Gute Nacht Wuffy!" Doch von Wuffy ist noch immer nur ein Schnarchen zu vernehmen.

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20. Januar 2011