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PFLANZEN/052: Der Jambulbaum, eine alte und neue Medizin ... (SB)


Eine Großzahl von Bäumen wird auf vielfältige Weise genutzt. Ihre Blätter, Wurzeln, Früchte, Rinden oder Samen finden in Küchen oder als Arznei Verwendung. Stamm und Äste werden als Bau- oder Brennholz genutzt. Doch auch als Schattenspender spielen sie eine wichtige Rolle und mit ihrem Wurzelwerk fördern sie die Bodenqualität, tragen zur Nährstoffbildung des Erdbodens bei, verleihen ihm Feuchtigkeit, Festigkeit und Struktur, was einer Bodenerosion entgegenwirkt.


Eine Bleistiftzeichnung zeigt die Blätter, Blüten und Früchte des Jambulbaumes - Grafik: 1874, Zeichnung JambulPflanze (public doamin) published by Kurt Stüber, http://www.biolib.de , via Wikimedia Commons

Blätter, Blüten, Früchte des Jambulbaums
Grafik: 1874, Zeichnung JambulPflanze (public doamin) published by Kurt Stüber, http://www.biolib.de, via Wikimedia Commons


Ein Baum hat es hier zu einer gewissen Berühmtheit in der Naturheilkunde gebracht: der Jambulbaum. Die Arznei, die aus seinen Samen hergestellt wird, soll Menschen helfen, die an Diabetes (Zuckerkrankheit) erkrankt sind. Da diese Krankheit leider sehr verbreitet ist, wuchs die Nachfrage an diesem Mittel natürlich stark an. So wurde der Jambulbaum, der einst aus Indien stammte, auch in anderen Ländern angepflanzt. Man trifft auf ihn in Sri Lanka, auf der Malaiischen Halbinsel, in Südchina und auch im nordöstlichen Australien sowie auf den Philippinen und auf Java. Zudem wird er auch auf den Karibischen Inseln, in Florida und auf Mauritius angebaut.

Vorzugsweise wächst der Jambulbaum in der Nähe von Flussläufen, wie auch in lichten Waldgebieten. Da er auf fast allen Böden gut gedeiht, wenn sie nur gut durchlässig und möglichst tief sind, kann er in allen Regionen mit feucht-warmen Klima angebaut werden, besonders geeignet sind Küstengebiete.


Der Jambulbaum

Bei dem Jambulbaum handelt es sich um eine immergrüne Baumart, die mit Wuchshöhen zwischen 6 bis 20 Metern und gelegentlich sogar 25 Metern ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild abgeben kann. Er zählt zu den schnell wachsenden Pflanzen und erreicht bereits nach 40 Jahren seine endgültige Höhe. Sein Stamm wird zwischen 60 und 90 Zentimeter dick und die Baumkrone kann ungefähr 11 Meter breit werden. Auffällig sind die Äste, die sich schon ziemlich weit unten am Stamm gabeln. Zunächst ist die Borke der jüngeren Äste glatt und gräulich gefärbt, mit zunehmenden Alter wechselt die Färbung in Braun über und die Borke wird rauh und schuppig. Sie fällt im weiteren Verlauf ab und darunter befindet sich wieder eine Rindenschicht, die dick und faserig ist. Die Bedeutung dieses Wechsels ist nicht ganz klar.


Die Blüten haben eine runde gelbe Mitte von der sternförmig viele kleine weiße Stiele wachsen, an deren Ende winzige gelbe Kügelchen sitzen - Foto: 2009, by mauroguanandi [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)] Source: A MYRTACEA - Jambu de java - Syzygium cumini, asiatic, via Wikimedia Commons

Blüten des Jambulbaums
Foto: 2009, by mauroguanandi [CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0)] Source: A MYRTACEA - Jambu de java - Syzygium cumini, asiatic, via Wikimedia Commons


Der Jambulbaum blüht von Februar bis Mai und von Juni bis September reifen die Früchte heran. Die Blätter des Jambulbaums sind oval und zwischen 3 und 7 Zentimeter breit und bis zu 6 Zentimeter lang. Das Auffällige an ihnen ist der terpentinartige Geruch, den sie verströmen.


Blätter und Rinde werden zur Parfümherstellung und zum Gerben genutzt

Aus den Blättern des Baums wird ein ätherisches Öl gewonnen, das in der Parfümherstellung benutzt wird. Man kann sich schon wundern, wenn aus Blättern, die einen terpentinartigen Geruch verströmen ein Öl gewonnen wird, das ausgerechnet in der Parfümherstellung Verwendung findet. Nun, das liegt an der Struktur dieses ätherischen Öls, das durch leichte chemische Veränderungen Wohlgerüche hervorbringen kann, die nicht mehr an Terpentin erinnern.

Die Rinde des Baums enthält Tannin, das ist ein Stoff, der sich zum Gerben von Leder eignet. Genau für diesen Zweck wird Jambulbaumrinde verwendet und zudem hat sie auch noch die Eigenschaft, dass sie eine Braunfärbung bewirkt.


Die begehrten Früchte sind nicht allseits beliebt

Die Vermehrung des Jambulbaums findet über die Verbreitung seiner Samenkerne statt. Sie befinden sich in den Früchten, die eiförmig und relativ klein sind, so dass sie an Oliven erinnern. Ihre Färbung ist rötlich-violett und wenn sie reif sind fast schwarz. Innen umschließt das Fruchtfleisch, das einen leicht sauren bis süßen Geschmack aufweist, einen einzigen Kern. Die Früchte können als Obst verspeist werden, aber aus ihnen wird auch Saft, Wein oder Essig hergestellt.

Es heißt, dass Kinder die Früchte gern essen. Ein unschöner Nebeneffekt ist, dass die Fruchtschale starke Verfärbungen auf der Haut, an den Händen und an der Kleidung verursacht, die nur schwer zu beseitigen sind. Eine Geschichte besagt, dass in einer Stadt Jambulbäume zur Verschönerung des Stadtbildes an einer Straße gepflanzt wurden. Als die Bäume Früchte trugen, die auf die parkenden Autos herabfielen und besagte Flecken verursachten, war der Ärger groß. Leider mussten die Bäume schließlich weichen.


Drei Früchte mit tief violetter Färbung liegen auf einem Glasteller - Foto: 2014, byAftabbanoori (own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons

Jambul-Früchte
Foto: 2014, byAftabbanoori (own work) [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons


Aus den Samen (Kernen) werden Zubereitungen angefertigt, die in der Naturheilkunde Anwendung finden. Im asiatisch-pazifischen Raum ist die Syzygium cumini, das ist die wissenschaftliche Bezeichnung des Jambulbaums, eine der meistgenutzten Pflanzen zur Vorbeugung und Behandlung von Diabetes mellitus.

Der Jambulbaum wird auf vielfältige Weise benutzt und man darf hoffen, dass es nicht zu einer zu Übernutzung kommt, wodurch seine Art Schaden nehmen könnte.


Jambulbaum - Foto: Forest & Kim Starr [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)]

Jambulbaum - Syzygium cumini
Foto: Forest & Kim Starr
[CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)]


Diesem Artikel liegen folgende Quellen zugrunde:

https://www.heilpflanzen-online.com/heilpflanzen-a-z/jambulbaum.html

https://naturheilkundelexikon.de/Jambulbaum-952713.html

htps://www.enzyklopaedie-dermatologie.de/naturheilkunde/jambulbaum-24015


29. Juli 2019


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