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WISSENSDURST/008: Ben und Stefan - Die Energiesparlampe (2) (SB)


Die Energiesparlampe - Informationen aus dem Netz

Teil 2

Ben und Stefan - Buntstiftzeichnung: © 2012 by Schattenblick

Zeichnung: © 2012 by Schattenblick

Ein langweiliger Schultag ging endlich doch zu Ende. Stefan rief kurz bei seiner Mutter an und sagte ihr, dass er nachmittags bei Ben sei. Wie zu erwarten, erkundigte sie sich, ob er auch vorhabe, seine Hausaufgaben zu erledigen und wann er das zu tun gedenke. Er erklärte ihr kurz: "Mama, ich habe alles im Griff, Hausaufgaben und so, mach dir keine Sorgen." Stefan hörte, wie seine Mutter leise freundlich lachte und wartete bis sie auflegte.

*

Endlich bei Ben. In der Küche verspeisen die beiden mehrere Bananen, trinken Milch, schnappen sich eine Tüte Kekse, und ab geht es in Bens Zimmer.

Stefan: "Wo ist der Zettel?"

Ben: "Warte, hier. Also zu Punkt eins: Wann wurden die Glühbirnen verboten und in welchem Land?"

Stefan hat sich bereits vor Bens Rechner platziert und
'Google-Suche' aufgerufen.

Stefan: "Was schreib' ich denn da rein?"

Ben: "Glühbirnen-Verbot, das müsste reichen."

Stefan: "Ah ja, hier haben wir's: 'Das Glühbirnen-Verbot der EU' - ich lese mal vor:

Das Aus nach 130 Jahren für die herkömmliche Glühbirne in Europa ist beschlossen. Am Montag den 8.12.08 einigten sich die EU-Experten in Brüssel, die Glühbirnen aus Gründen des hohen Stromverbrauchs vom Markt zu nehmen.[1]

Und dann geht's weiter mit den geplanten Terminen. Ich kürz' das mal eben ab: Ab September 2009 beginnt die stufenweise Abschaffung. Zuerst gibt's keine matten Glühbirnen und keine 100 Watt-Glühbirnen mehr, dann im September 2010 keine 75 Watt-Birnen und noch ein Jahr später keine 60 Watt mehr, schließlich ab dem 1. September 2012 sollen auch keine 40- und keine 25 Watt-Birnen mehr zu kaufen sein.[2]

Warte mal eben, da unten steht noch was:

Warum das Glühbirnenverbot?
Der Stromverbrauch bei Leuchtkörpern bei Haushaltslampen soll um mehr als ein Drittel gesenkt werden.
Wenn ein durchschnittlicher Haushalt seine Glühbirnen gegen Energiesparlampen eintauscht, kann er damit laut EU im Jahr 50 Euro sparen ? der höhere Kaufpreis schon eingerechnet. Die Verbraucher können erst einmal zu Hause weiter ihre alten Glühbirnen brennen lassen. Sind diese dann endgültig durchgebrannt, können sie aber nach 2012 nur noch Energiesparlampen kaufen. Dazu gehören auch die LEDs und Halogenlampen. Die sogenannte Energieklasse C allerdings soll ab September 2016 verboten werden.[3]

Ben: "Gut, nun haben wir schon mal die Termine."

Ben schaut Stefan über die Schulter und stellt fest: "Quelle: 2009. Das ist ja schon eine Weile her."

Stefan: "Und warum steht dort ein Fragezeichen hinter den angeblich einzusparenden Euros? Sind sich wohl selbst noch nicht so sicher, ob das stimmt?"

Ben: "Dieser Spur folgen wir ja ohnehin noch, wenn wir untersuchen, ob die neuen Lampen wirklich billiger und umweltfreundlicher sind. Da kümmern wir uns später drum. Also zur zweiten Frage: Wann trat das Quecksilber-Verbot in Kraft, also wann mussten die Fieberthermometer ausgetauscht werden?"

Stefan: "Ich tippe mal ganz allgemein 'Quecksilber-Verbot' ein, okay?"

Ben: "Nur zu ..."

Stefan: "Hier berichtet jemand über ein Treffen in Nairobi (Kenia). Dort haben sich Vertreter von 140 Nationen getroffen. Und ein Achim Steiner, der wohl der Chef des Umweltprogramms der Vereinten Nationen ist - abgekürzt 'Unep'-, fordert über das Quecksilber zu sprechen, so dass ein Vertrag erarbeitet werden kann, um Quecksilber aus der Umwelt zu verdrängen. Dann kommt noch was zur Geschichte und so, und dann hier, warte mal, ich lese dir das vor:

Das Metall steckt in vielerlei Alltagsprodukten - zumeist in winzigen Mengen. Quecksilberthermometer enthalten allerdings vergleichsweise hohe Mengen, sie dürfen ab April dieses Jahres in der EU nicht mehr verkauft werden. Verbindungen des Metalls stecken aber auch in Flüssigkristall-Displays, Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen, in einigen wenigen Batterietypen, Zahnamalgam und Beizmitteln für Saatgut. (Quelle: Die Welt vom 24.02.2009 - Quecksilber soll verboten werden von Wolfgang W. Merkel)[4]

Ben: "Treffer. Da haben wir schon mal ein Datum: ab April 2009 sollte das Quecksilberthermometer in den EU-Ländern nicht mehr verkauft werden dürfen."

Stefan: "Reicht uns das jetzt schon? Mehr steckte in unserer zweiten Frage ja nicht drin. Oder wollen wir noch kurz überfliegen, was hier noch so steht?"

Ben: "Kann nicht schaden, denke ich. Vielleicht steht was im Text, das wir später noch gebrauchen können. Kannst es ja abspeichern, okay?"

Stefan: "Hör mal:

Die weltweit größte Quecksilberbelastung geht indes von Kohlekraftwerken aus. 6000 Tonnen Quecksilber gelangen nach Unep-Schätzungen weltweit jedes Jahr in die Umwelt, 2000 davon entweichen Kraftwerksschloten. Das Metall ist in der Kohle enthalten und lässt sich nicht aus den Abgasen abscheiden. Besonders bedenklich ist deshalb die stark zunehmende Kohlenutzung unter anderem in China.[5]

Ben: "Verstehe ich das jetzt oder ... Die Energiesparlampen sollen Energie sparen, damit weniger Kohlekraftwerke gebraucht werden?"

Stefan: "Fragt sich dann bloß, ob auch wirklich weniger Kohlekraftwerke in Betrieb sind, wenn alle diese Lampen benutzen würden. Außerdem sagt mein Vater, dass die Haushalte nur einen geringen Anteil am gesamten Stromverbrauch haben."

Ben: "Ich sehe schon, das Ganze wird eine sehr umfangreiche Untersuchung werden. Da tun sich immer neue Fragen auf. Schreib' das gleich mal mit auf unseren Zettel:

- Stromverbrauch von Haushalten im Vergleich zur Industrie."

Stefan: "Ja, mach ich. Warte mal, hier schreibt der Mensch noch weiter was zu unserem Thema:

Dass das hochgiftige Quecksilber in Energiesparlampen enthalten ist, die aus Umweltgründen die Glühbirnen ersetzen sollen, klingt wie ein schlechter Scherz. Dies sei aber kein Widerspruch, betont Umweltminister Sigmar Gabriel. Denn durch die Stromeinsparung der neuen Leuchten werde weniger Strom aus Kohlekraftwerken benötigt, mithin weniger Quecksilber emittiert. Die Quecksilberbilanz verbessere sich deutlich. Der Übergang zu Energiesparlampen macht aber deutlich: Mit diesen Leuchten sollte man besonders vorsichtig umgehen, werden sie zerbrochen, entweicht Gift. Zudem sind kaputte Leuchten Sondermüll.[6]

Stefan: "Soviel zu deiner Frage ... die meinen das wirklich so mit dem Energiesparen. Mehr solche Spar-Lampen, weniger Kohlekraftwerke. Ich glaub's nicht."

Ben: "Reg dich nicht auf. Wir halten uns an unseren Fragezettel und da steht als Punkt 3 die Frage: Warum das Quecksilber in den Lampen dann doch wieder erlaubt ist."

Stefan: "Gut, bevor wir uns ganz verfransen, bleiben wir auf unserer Spur und ergänzen später die Suche. Aber verdammt, ist das spät geworden. Ich muss schleunigst nach Hause, habe die Matheaufgaben noch nicht erledigt und auch keine Lust dazu. Meiner Mutter hab' ich allerdings gesagt, sie soll keinen Stress wegen der Hausaufgaben machen, ich hätte alles unter Kontrolle. Da bleibt mir nichts anderes übrig ... also, nun ja, bis Morgen. Tschüß."

Ben: "Ja, bis dann."

Fußnoten:

[1] http://www.gluehbirnenverbot.com [2] http://www.gluehbirnenverbot.com [3] http://www.gluehbirnenverbot.com [4] Die Welt vom 24.02.2009 - Quecksilber soll verboten werden, von Wolfgang W. Merkel) http://www.welt.de/welt_print/article3261767/Quecksilber-soll-verboten-werden.html [5] siehe [4] [6] siehe [4]

29. August 2012