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MELDUNG/292: Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu Besuch im Fridericianum (Fridericianum)


Fridericianum - Pressemitteilung vom 12. Februar 2016

Außenminister Frank-Walter Steinmeier zu Besuch im Fridericianum


Außenminister Frank-Walter Steinmeier hat im Dezember 2015 Susanne Pfeffer als Kuratorin des offiziellen deutschen Beitrags für die 57. Biennale di Venezia 2017 berufen. Anlässlich der Berufung besuchte nun der Außenminister am 12. Februar das Fridericianum. Susanne Pfeffer, Direktorin des Fridericianum, führte in einem persönlichen Rundgang durch die Ausstellung Images.

Anschließend an den Ausstellungsbesuch erklärte Außenminister Frank-Walter Steinmeier: "Ich freue mich sehr, dass Susanne Pfeffer den Deutschen Pavillon bei der 57. Biennale di Venezia 2017 kuratieren wird. Susanne Pfeffer steht als erfolgreiche, international vernetzte Kuratorin für grenzüberschreitende kulturelle Koproduktion und einen weiten Blick auf die Welt, der die bewegenden Momente von Gesellschaften in die kulturelle Arbeit mit einbezieht. Dies sind auch Kernanliegen einer modernen Auswärtigen Kulturpolitik, die sich entfernt von der Repräsentation von Staatlichkeit, die Koproduktion von Bildung, Wissen und Kultur zu ihrem Schwerpunkt macht und dadurch die Trennung von Innen und Außen zu überwinden hilft."

Oberbürgermeister Bertram Hilgen unterstrich die Bedeutung des Fridericianum für die Kulturlandschaft der Stadt Kassel und hob das nationale wie internationale Renommee des Fridericianum hervor: "Das Museum Fridericianum in Kassel ist der weltweit erste als öffentliches Museum konzipierte Bau. Heute zeigt das Fridericianum regelmäßig vielbeachtete Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die Susanne Pfeffer als Kuratorin auf außergewöhnliche Art zu inszenieren versteht. So hat die Zeitschrift art ihre Schau Inhuman aus dem Jahr 2015 für die "Ausstellung des Jahres" nominiert. Das Fridericianum steht damit souverän neben anderen großen Museen und Kunsthallen in Deutschland und der Welt."

Susanne Pfeffer erklärte: "Ich freue mich sehr über den Besuch des Außenministers und vor allem über sein großes Interesse an Kunst. Die Arbeit für den Deutschen Pavillon ist eine Herausforderung, auf die ich mich freue."


Hintergrund

Susanne Pfeffer ist Kunsthistorikerin und Kuratorin. Seit Juni 2013 ist sie Direktorin des Fridericianum in Kassel, wo sie u.a. die Trilogie Speculations on Anonymous Materials, nature after nature und Inhuman sowie die Retrospektiven Paul Sharits und Marcel Broodthaers kuratierte. Zuvor war sie Chefkuratorin des KW Institute for Contemporary Art in Berlin ( 2007-2012) sowie Kuratorin und Beraterin des MoMA PS1 in New York. Susanne Pfeffer ist Herausgeberin zahlreicher Künstlermonografien und Ausstellungskataloge.

Auswärtiges Amt und Biennale di Venezia

Die Kunstbiennale in Venedig ist die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst. Alle zwei Jahre treffen sich dort Künstlerinnen und Künstler mit Kunstinteressierten aus aller Welt, um gemeinsam neueste künstlerische Trends zu entdecken und zu diskutieren. Die Bundesrepublik Deutschland ist traditionell mit einem nationalen Beitrag vertreten, den das Auswärtige Amt in Auftrag gibt und den es in erheblichem Umfang mitfinanziert. Damit leistet das Auswärtige Amt einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer lebendigen Kunstszene in Deutschland und zum weltweiten Kulturaustausch als kulturelle Koproduktion. Realisiert wird der deutsche Beitrag in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Stuttgart.

Images (31.01- 01.05.2016) im Fridericianum

Als originärer Raum der Kunst erweitert sich zu Beginn des 21. Jahrhunderts mittels neuer Technologien der imaginäre Raum. Im permanenten Wechselspiel durchdringt und formt das Imaginäre die Realität. Mehr und mehr gewinnt das imaginäre Potenzial des Bildes an Bedeutung.

Der Begriff des image bezeichnet diesen Prozess. Die in der Ausstellung gezeigten Arbeiten untersuchen das Bild im Moment seiner grundsätzlichen Neubestimmung. Durch die Veränderungen in Genese, Distribution, Funktion und Auftrag des Bildes wird das Bild selbst Ausgangspunkt wie Gegenstand künstlerischer Auseinandersetzung.

Permanenter Transformation und freier Zirkulation der Bilder setzen die Künstler der Ausstellung ein konzentriertes Innehalten entgegen. Jenseits von Fragen nach Materialität werden vorhandene Bilder neu formatiert. Mittels rhythmischer Verzögerung werden die Bilder auf ihr imaginäres Potenzial und ihre Rückkopplung an das Reale untersucht. Losgelöst von Hierarchien sind die Bilder gleich, austauschbar und ortlos, sie sind allein Medium der Reflexion.

Mit Arbeiten von: Cory Arcangel, Trisha Donnelly, Wade Guyton, Pierre Huyghe, Mark Leckey, Michel Majerus, Philippe Parreno, Seth Price, Sturtevant

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Quelle:
Fridericianum
Friedrichsplatz 18, 34117 Kassel
E-Mail: info@fridericianum.org
Telefon: +49 561 707 27 20
Internet: www.fridericianum.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2016

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